Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kind will ständig getragen werden

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kind will ständig getragen werden

Susan1312

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Guten Abend! Wir haben ein Problem mit unsrer Tochter (1 J. 5Mo.) Sie möchte ständig getragen werden. Tag wie Nacht, ich kann aber nicht mehr- mein Rücken, mein Hals alles tut mir weh und ist verspannt vom ständigen herum tragen :-( (sie wiegt 13 Kilo). Also wollen wir versuchen das tragen abends/ nachts zu minimieren. Ich Kuschel sie, ich stille sie und bleibe immer bei ihr bis sie schläft (sie muss nicht schreien, wir sind sofort da), sie schläft im Familienbett. Aber ich muss morgens früh raus auf Arbeit (5 Uhr) und kann sie nachts nicht zwei Stunden im Raum umher tragen. Wenn mein Mann sie tragen will und ich auch im Raum bin, schreit sie sich in Rage bis sie erbricht! Also trage ich sie. Wir haben versucht dass ich sie auf dem Arm habe, aber im Bett sitzen bleib und wippe. Sie schreit und schreit bis ich aufstehe und umher laufe. Ich habe es getestet und nach einer Stunde konnte ich nicht mehr. Sie hat geschrien und geweint und sich nicht beruhigen lassen. Ich habe gesungen, sie gestreichelt, an mich gekuschelt. Nichts hilft dabei. Nur aufgehen und laufen. Was können wir nur machen, ich kann einfach nicht mehr. Sollten wir das „im Bett tragen weiter versuchen - auch wenn sie weint und schreit?“ oder haben sie einen Rat ? Sollte ich mit ihr versuchen ein neues Schlaf Ritual zu finden indem wir in einen anderen Raum (Gästezimmer) neu Anfangen? Seit letzte Woche ist die Kita Eingewöhnung, sie bleibt sogar schon alleine da für 30 Minuten - aber sie will nur getragen werden, die Erzieherin darf sie nicht absetzen, dann weint sie. Das Problem mit dem tragen hatten wir aber schon vorher, ist nicht mit der Kita gekommen. Ich freu mich von Ihnen zu lesen. Herzliche Grüße Susan


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Susan, Ihre Tochter scheint nicht in die Entspannung zu kommen. Sie braucht das beruhigende Schaukeln um sich zu regulieren. Waren Sie mit Ihrer Tochter schon einmal bei einer Ostheopathin / bei einem Ostheopathen? Diese /-r kann kleinste Verspannungen aufspüren, die zu dem derzeitigen Tragebedürfnis Ihrer Tochter führen. Möchten Sie abends bzw. nachts eine Veränderung herbeiführen, ist Ihr liebevolles Durchhaltevermögen gefragt. Um ein neues Vorgehen zu akzeptieren kann es bis zu zwei Wochen dauern. In dieser Zeit darf keine Ausnahme gemacht werden. Überlegen Sie sich, wie Sie das neue Einschlafen und nächtliche Beruhigen handhaben wollen. Sei es, dass Sie "nur" kuscheln, Sie ggf. für die Zeit aus dem Schlafzimmer ausziehen (damit Ihre Tochter Sie nicht sieht und sich nicht zusätzlich reinsteigert) und der Papa das nächtliche Tragen oder Schaukeln übernimmt oder ähnlich. Probieren Sie in den zwei Wochen nur eine Möglichkeit aus. Denken Sie daran, dass Ihre Tochter nicht alleine weinen muss. Sie oder der Papa sind immer bei ihr. Auch wenn die Übergangszeit für alle Beteiligten anstrengend ist, so ist es wichtig, dass Sie ausgeruht sind, damit Sie den Tag über entspannt und ausgeglichen sein können. Dies kommt nicht nur Ihnen, sondern auch Ihrer Tochter zugute. Viele Grüße Sylvia


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