Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kind möchte nicht mehr zu mir

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kind möchte nicht mehr zu mir

Bel2014

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Ich habe mein Stiefenkelkind bis vor einem Jahr groß gezogen. Da war er sieben Jahre. Da die leiblichen Eltern mir und meinen damaligen Ehemann die Fürsorge übertragen haben, entschieden sie sich nach der Trennung von meinem Exmann, dass er bei mir bleibt. Als ich jedoch für mein Neugeborenes und der Liebe wegen umziehen (150km entfernt) wollte entschieden sie sich nach so langer Fürsorge für meinen Exmann. Er hat dort alle Freiheiten der Welt, weil mein Exmann nicht konsequent ist. Es ist nun so, dass D. kaum hier her will. Er bockt permanent und wenn man mit ihm reden will hält er sich die Ohren zu. Jetzt hat er mir nach dem Versuch mit ihm zu reden gesagt dass er hier nie mehr her möchte und mich nie wieder sehen will. Kaum ist er jedoch zu Hause höre ich von meinem Exmann das er uns lieb hat und uns doch mal wieder besuchen will. Wie soll ich mich verhalten? Es kam jetzt schon so oft vor und ich fühle mich machtlos. Hab das Gefühl, das D. eigentlich nach hause möchte weil er dort alle Freiheiten hat und hier sich anpassen muss. Und welche Konsequenz müsste das für Daniel haben. Ich bin der Meinung, dass ein achtjähriger schon weiß was er sagt. Wenn man ihm dann sagt das ich traurig bin, dann bockt er noch mehr. Er redet mit uns nicht über seine Ängste oder Sorgen. Wenn man dann fragt was ihm hier nicht gefällt, kommen Aussagen wie "der Schreibtisch " oder "das Bett". Für einen Rat wäre ich sehr dankbar. Mir liegt D. total am Herzen, aber ich möchte mir auch nicht auf der Nase rumtanzen lassen.


Sylvia Ubbens

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Liebe Bel2014, Daniel weiß derzeit nicht, wo er hingehört. Er musste schon mehrere Beziehungsabbrüche bzw. Veränderungen erleben. Er liebt Sie, dennoch ist er derzeit hin- und hergerissen. In seinen Augen haben Sie sich von ihm "getrennt", denn Sie sind weggezogen, darüber ist er traurig. Er kann es so noch nicht in Worte fassen, dafür ist er noch zu jung. Für Daniel kann es hilfreich sein, sich mit einer neutralen Person zusammen zu setzen, der er von seinen Ängsten und Sorgen erzählen kann und die ihm Möglichkeiten aufzeigt, wie er damit umgehen und ihn stärken kann. Ein guter Ansprechpartner wäre der Sozialpädiatrische Dienst. Seien Sie weiterhin für Daniel da. Haben Sie ein offenes Ohr für ihn. Fragen Sie nicht nach Gründen. Bockt er rum, darf er gerne auf sein Zimmer gehen, bis er sich beruhigt hat. Viele Grüße Sylvia


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