Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Kind löst sich nicht von der Mutter

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Kind löst sich nicht von der Mutter

Hinze

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Hallo Frau Schuster, meine Tochter ist 3 1/4 Jahre jung und hängt extrem an mir. Sie geht mit mir in den Kindergarten, in dem ich arbeite. Dort klappt es einigermaßen, sie kann sich alleine oder mit den anderen Kindern beschäftigen. Allerdings gibt es Probleme, wenn ich mal ein Gespräch habe, wo sie nicht mit darf. Jedoch beruhigt sie sich durch Ablenkung wieder. Schlimm ist es eigentlich zu Hause. Sie will, das alles ich mache was sie betrifft, sie morgens anziehen, abends Bettfertig machen, immer darf nur ich mit ihr zur Toilette, sie schreit und jammert, wenn ich mal ohne sie weg gehe (auch wenn sie genau weiß, das ich kurz darauf wieder da bin). Dann fragt sie ständig nach mir und jammert, das ich nicht da bin. Sie schläft abends nur ein, wenn ich neben ihr liege, kommt nachts öfter zu uns und will bei uns schlafen. Das geht aber nicht, da sie ein sehr unruhiger Schläfer ist und durchs ganze Bett "wandert" und ich somit kaum ein Auge zu bekomme. Wenn sie nachts kommt, muss ich sie ins Bett zurückbringen. Wenn es mein Mann macht, wartet sie, bis er wieder im Bett ist und kommt erneut. Ich freu mich ja einerseits, das sie sich so wohl zu fühlen scheint bei mir, aber es ist auch verdammt anstrengend, da ich wirklich kaum mal Zeit ohne sie verbringen kann, aber auch mal ne Auszeit brauche, da sie ja sogar im Kiga bei mir ist. Auch lässt sie nicht zu, wenn ihr Bruder mir zu nahe kommt. Hier bin ich aber eher streng und erkläre ihr, das er auch mein Kind ist, und das Recht hat mal auf meinem Schoß zu sitzen. Jetzt muss sie ab September hier im Ort in den Kiga und mir graut schon davor, wenn ich sie bringen muss. Wie kann ich das ändern ? Ich liebe sie, keine Frage, aber es gibt doch nicht nur sie in meinem Leben. Ich danke Ihnen schon mal für Ihre Antwort


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Hallo Hinze Freiwillig wird kaum ein Kind auf die liebevolle Zuwendung der allzeit zur Verfügung stehenden, vertrautesten Bezugsperson verzichten, sodass ich Ihnen rate, insgesamt jeweils kurz begründet konsequenter als bisher zu handeln. Wecken Sie den Ehrgeiz Ihrer Tochter mit Fragen wie: "Schaffst du es schon, dich alleine anzuziehen oder muß ich dir noch helfen?" oder: "Zeig mal dem Papa, dass du schon (beinahe) selbst zur Toilette gehen kannst." Loben Sie jedes noch so geringe, selbstständige Tun, was wiederum zu mehr Eigenständigkeit und damit zur zunehmenden Lösung von Ihnen führen wird. Stellen Sie Ihre 3 1/4 Jährige hin und wieder auch mal vor die Wahl: "Entweder der Papa hilft ihr einzuschlafen oder sie muß sich selbst helfen, da Sie Anderes (konkret Benanntes) zu erledigen haben! Ebenso: Entweder sie bleibt in ihrem Bett oder sie wird alleine wieder zurück in ihr Bett gehen müssen, da Sie Ihr Bett für sich alleine haben möchten! In den Kiga wird sie dann nach einer Gewöhnungsphase mit Ihnen sicherlich gerne mit einer Freundin gehen wollen. :-) Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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