Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Kind ist ein Schauspieler...

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Kind ist ein Schauspieler...

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Liebe Frau Schuster, so langsam mache ich mir Sorgen um meinen fast 4 jährigen Sohn. Er ist ein kleiner Schauspieler und zeigt für kaum andere Dinge Geduld und Interesse. Er geht seit einem halben Jahr in den Kindergarten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, hat er sich relativ gut eingelebt, dennoch hat er wenig Freunde. Wenn er dann nach Hause kommt ist er oft sehr aufgedreht und spielt alle Situationen des Kindergartens nach. Er verkleidet sich dann als seine Erzieher und spricht wie sie und möchte, dass wir die Kinder sind und ihm folgen. Spielt das aber nicht böse. Die Erzieher sind auch sehr lieb zu unserem Kind. Wenn er im Fernsehen ein Märchen sieht, spielt er ebenfalls die Szenen nach. Er hat eine unheimliche Auffassungsgabe,doch spielt er immer die Bösewichter (Wolf, böse Stiefmutter,Hexe) nach. Langsam finde ich das wirklich bedenklich. Ist das normal??????? Schauspielern könnte er den ganzen Tag, auch hört er sehr gerne Bücher und Geschichten zu. Da könnte er stundenlang ruhig sitzen. Aber möchte ich mit ihm gemeinsam ein Spiel spielen, etwas altersentsprechendes Bauen oder Bastel, zeigt er nur wenig Geduld und Interesse. In der Beziehung habe ich Angst, dass er an einer Aufmerksamkeitsstörung. leidet. Er lässt sich auch nur ungern etwas erklären. Was meinen sie dazu???? Ist es schlimm, dass er immer die Bösewichter spielt??? In seinem sonstigen zwischenmenschlichen Verhalten, ist er lieb und auch nicht aggressiv. Und wie kann ich ihn zu mehr Interesse in anderen Bereichen bewegen?Liebe Grüße Cindy


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Hallo Cindy Bitte zeigen Sie Ihrem Sohn, dass Sie seine Schauspielerei, bzw. seine "Märchenstunde" sehr schätzen und sprechen Sie mit ihm eine feste Tageszeit ab, während Der er ganz gezielt und mit Ihnen gemeinsam diese Märchenstunde auch spielen DARF. Informieren Sie ihn gleichzeitig darüber, dass er aber auch mal Dinge erledigen, spielen muß, die es in "Wirklichkeit" gibt, damit er nicht immer wie ein Kiga-Kind bleibt. Weisen Sie ihn wissend lächelnd mit "Jetzt ist aber keine Märchenstunde" in die Realität zurück. Um wirklich sicher zu gehen, dass seine "Flucht" in Phantasiewelten noch "normal" ist, sollten Sie einmal mit dem betreuenden Kinderarzt über Ihre Beobachtungen und Sorgen sprechen, der Sie ggf. an einen geeigneten Kinderpsychologen empfehlen kann, der in einigen "Spielstunden" Ihren Sohn dann beobachten wird. Liebe Grüße und: bis bald?


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