Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kind ist draußen wie ausgewechselt 😞

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kind ist draußen wie ausgewechselt 😞

Nk33

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Liebe Frau Ubbens, meine Tochter (17 Monate alt ) verhält sich draußen wie ein anderes Kind. Zuhause hört sie auf uns. Sie spielt immer wieder mal kurz alleine und fordert dann unsere Aufmerksamkeit und spielt mit uns. Draußen aber vergisst sie mich regelrecht. Wenn ich eine Stunde nicht nach ihr rufen würde, hört man nichts von ihr. Sie guckt nicht mal hinter ob ich noch da bin. Sie läuft rastlos durch die Gegend von einem Ding zum anderen.. wenn aber Kinder in ihre Nähe kommen die ihr Angst machen dann ruft sie sofort Mama.. im Zuge dessen geht es mir noch um ihre Sprache.. sie hat einen Wortschatz von ca 40 Wörtern. Verstehen tut sie aber alles. Was mich etwas beunruhigt ist, dass sie alles aber wirklich alles doppler und dreifach sagt. Egal ob sie etwas sieht oder haben möchte. Beispiel wir sehen draußen ein Auto. Mein Kind sagt auto Auto Auto. Oder es will trinken. Mama trinken Mama trinken 5 mal. Wenn der Papa zur Arbeit geht kommen 10 mal Papa weg. Ist das Verhalten draußen normal und was kann ich machen ? und die Sprache ? Vielen Dank und liebe Grüße


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Nk33, das Verhalten Ihrer Tochter ist völlig normal. Draußen ist sie eher aufgeregt, weil es immer wieder so viel Neues zu entdecken gibt. Ihre Tochter hat für ihr Alter einen eher großen Wortschatz. Dass Ihre Tochter ihre Worte so oft wiederholt hat vor allem den Grund, dass sie für sich selbst verständlich machen will, dass etwas so ist, wie es ist. Da fährt ein Auto, ja, da fährt tatsächlich und wirklich ein Auto. Oder Papa ist weg. Ist er wirklich weg? Ja, er ist weg. Papa ist tatsächlich weg. Auch dieses ist völlig normal und "verwächst" sich. Viele Grüße Sylvia


Hexhex

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Wenn ich auch etwas sagen darf: Du hast vielleicht zu hohe Erwartungen an die Fähigkeiten eines noch so kleinen Kindes. In diesem Alter besitzen Kleinkinder kaum Impulskontrolle. Das heißt, sie können ihr eigenes Verhalten nicht steuern, es passiert ihnen einfach. Und das bedeutet: Du musst vor allem draußen die ganze Zeit hinter Deiner Tochter her sein und gut auf sie aufpassen. Du darfst sie keine Sekunde unbeaufsichtigt lassen. Ja, das ist anstrengend, aber das ist der normale Wahnsinn mit Kleinkind. Jede Mutter kennt das. In diesem Alter erkennen Kinder auch keine Gefahren. Ihre Hirnreife erlaubt kein vorausschauendes Denken, sie rennen gedankenlos auf die Straße, wollen von Stühlen springen, haben keine Angst vor Heißem, vor Höhe usw. Auch das ist normal, deshalb muss man ständig wachsam sein. Ein Kind in diesem Alter kann sich Ermahnungen oder Verbote auch nur wenige Augenblicke merken, mehr erlaubt sein Gehirn noch nicht. Deshalb helfen jetzt auch noch keine Erklärungen. Achte einfach darauf, dass Du von Deiner Maus keine Dinge erwartest - wie Einsicht, Verstehen, Achtgeben, Vorsicht - die es in diesem Alter einfach noch nicht leisten kann. Erstes Verstehen von Gefahren, erstes Steuern des eigenen Verhaltens kommt erst mit zweieinhalb bis drei Jahren. Und auch da nicht zuverlässig, das heißt, auch hier muss man noch sehr aufpassen. LG


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