Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Kind hängt an Mutters Rockzipfel

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Frage: Kind hängt an Mutters Rockzipfel

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Kleiner (2 Jhr.) hat sich in größeren Gruppen oder bei "Fremden" (soll heißen, z.B. bei Bekannten oder Freunden von uns) schon immer unwohl gefühlt, er sitzt dann bevorzugt bei mir auf dem Schoß und rührt sich nicht von der Stelle. Gestern war wieder ein Paradebeispiel für sein Verhalten in solchen Situationen: Wir waren in der Krabbelgruppe, 5 Mamas und sechs Kinder. Julian saß auf meinem Schoß, war nicht wegzubewegen. Er wollte nicht mit den anderen Kindern spielen (die er teilweise schon anderthalb Jahre kennt) und schon gar nicht zwei Meter von mir entfernt auf dem Boden spielen. Ich mußte ihn die ganze Zeit sogar tragen, wenn ich den Tisch verließ. Habe ich ihn dann auf den Boden gestellt, hat er sich an meiner Hose festgeklammert, als wollte ich ihn auf ewig verlassen und hat geheult und gejammert. Wenn ein anderes Kind zu mir kam und getragen wurde, reagierte er richtig eifersüchtig und schimpfte oder schob es weg. Wenn wir z.B. eine Freundin besuchen, ist es genauso. Es macht mir schon gar keinen Spaß mehr irgendwo hin zu gehen. Daheim ist er ganz anders, da springt er durch die Wohnung, den Garten, spielt schön und ausdauernd mit sich selbst und hat keine Angst. Meine Mutter meinte, es läge daran, daß er kaum mit anderen Gleichaltrigen zusammenkäme, aber bei meiner Freundin z.B. ist nur ein Kleinkind da. Was kann ich denn nur tun? Vielen Dank im Voraus! Zadya


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Hallo Zadya Nehmen Sie die Bedürfnisse Ihres Sohnes nach Ihrer Sicherheit gebenden Nähe ernst und akzeptieren Sie sie. Jedes Kind hat irgendwann von sich aus das Bedürfnis Erfahrungen zu sammeln, die es nicht in unmittelbarer Nähe der Bezugsperson sammeln kann. Geben Sie Ihrem Sohn möglichst oft -auch, wenn Sie auf Besuchstour sind- ein konkretes Beschäftigungsangebot, an dem Sie sich ebenfalls anfangs beteiligen. Loben Sie jedes noch so kleine, eigenständige Handeln, da es bekanntlich zu weiteren, selbständigen Aktivitäten anregt. Suchen Sie möglichst oft den Kontakt zu gleichaltrigen Kindern, indem Sie z.B. häufiger auf den (öffentlichen) Spielplatz gehen, vielleicht einen Schwimmkurs besuchen, o.Ä. gönnen Sie Julian auch dort Ihre Nähe, bis er von sich aus sich immer weiter von Ihnen entfernen wird, weil der Sandkasten, ein besonderes Spielgerät, usw. ihn zu interessieren beginnt. Ermutigen und loben Sie ihn bei jeder noch so geringen Begebenheit. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Zadya, es klingt tatsächlich so, als ob Dein Sohn zu wenig alltägliche Kontakte zu anderen Kindern hat. Die Spielgruppe oder gelegentliche Verabredungen mit anderen Müttern reichen da nicht aus, denn das sind ja bloß wenige Stunden pro Woche. Meine Tochter legte ihre Scheu vor anderen Kindern auch erst ab, als sie wirklich fast täglich mit anderen Kindern herumtoben konnte. Wir haben das Glück, dass wir viele Kleinkinder in der Nachbarschaft haben. So anstrengend es ist, das zu bewerkstelligen, aber Du solltest versuchen, Deinem Sohn wirklich mehrmals pro Woche das Spiel mit anderen Kindern ermöglichen. Jetzt im Sommer bieten sich z.B. nachmittägliche Besuche auf dem Spielplatz an. Dort kommt man zwangsläufig in Kontakt mit anderen Eltern und kennt sich nach einer Weile auch. Und versuche, wenn möglich, mit Nachbarfamilien ins Gespräch zu kommen, die kleine Kinder haben. Vielleicht freuen diese Mütter sich auch über Kontakt zu Eurem Sohn, weil ihr Kind mehr mit anderen Kindern spielen möchte. Grüßle, Bea


Mitglied inaktiv

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bloß keine panik. vielleicht ist er einfach schüchtern? na und? die sind mir eh die liebsten ;-). setzte dich mit ihm und anderen kindern zusammen zum spielen hin. zwinge ihn nicht, wenn er nicht möchte. das wird schon. denn meistens siegt die neugier irgendwann und er wird mutiger. mein großer ist auch ein eher zurückhaltendes kind, dass erst seit der kita (start mit 22 mon.) deutlich selbstbewusster wurde. auch heute noch geht er nicht unbedingt auf unbekannte kinder zu, hat eine lange warm up-phase, aber dann gehts rund. lieber kleine schritte voran, als 3 große vor und 2 riesengroße zurück ;-) lg e.


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