Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kind (3) orientiert sich zu sehr an anderen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kind (3) orientiert sich zu sehr an anderen

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Sehr geehrte Frau Ubbens, Meine Tochter wird nächsten Monat 4 und spielt gern mit anderen Kindern, besonders mit ihren zwei besten Freundinnen. Natürlich gibt es auch mal Streit, aber zum Großteil kommen sie gut miteinander aus. Meiner Ansicht nach orietkert sich meine Tochter aber zu sehr an ihren Freundinnen. Wenn es morgens ums Anziehen geht, möchte sie unbedingt eine bestimmte Sache anziehen, weil ihre beiden Freundinnen zB sicher auch einen Rock anhaben oder die Haare in einer bestimmten Art und Weise frisiert. Auf einem Fest holt sie sich gemeinsam mit ihren Freundinnen ein Stück Kuchen, obwohl sie genau den Kuchen eigentlich gar nicht mag. Wenn ihre Freundin zu Fuß abgeholt wird, möchte sie auch zu Fuß gehen. Sie sagt immer: "Ich mache das so, weil .......das auch macht." Mittlerweile kommt es zwischen uns immer häufiger zum Konflikt. Sie "blöfft" mich regelrecht an, wenn etwas nicht so gemacht wird, wie es die anderen haben. Ich hab schon das Gefühl, es ist ähnlich, wie bei manch anderen in der Pubertät... Manchmal hab ich auch das Gefühl , sie hat Angst mit den anderen nicht mitzukommen oder dass die anderen sie nicht mehr beachten, wenn sie etwas anders macht...dass sie nicht mithalten kann. Sicher ist das eine ganz normale Entwicklungsphase!? Mich belasten im Moment aber diese ewigen Konflikte. Wahrscheinlich nur eine Phase!? Was kann ich tun, damit sie ein bisschen individueller wird und sich nicht zuuuuu sehr an anderen orientiert? Vielen Dank für Ihre Einschätzung...


Sylvia Ubbens

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Liebe Verena82, Sie können und müssen gar nichts tun. Irgendwann wird es uninteressant, was die Freundinnen machen oder anhaben. Ihre Tochter wird einen eigenen Geschmack entwickeln. In der Kindergartenzeit ist das Verhalten aber noch ganz normal und Sie sollten nicht versuchen, Ihre Tochter davon abzubringen. Das wird nur Unmut mit sich bringen. Geht es um Dinge, die nicht änderbar sind, wie z.B, dass Sie Ihre Tochter mit dem Auto vom Kindergarten abholen, weil Sie danach zum weiter entfernten Zahnarzt fahren, dann halten Sie den möglichen Protest aus. Eine kurze Erklärung genügt und Ihre Tochter muss es aushalten, dass sie nicht zu Fuß gehen. Irgendwann wird Ihre Tochter merken, dass es blöd ist, sich das Stück Kuchen zu nehmen, von dem sie eigentlich weiß, dass sie es nicht mag und sich dann nach ihren eigenen inneren Wünschen richten. Viele Grüße Sylvia


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