Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Kind 2 1/2 entgleist mir - gerne alle

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Kind 2 1/2 entgleist mir - gerne alle

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, ich hatte Sie in der letzten Zeit bereits gefragt zu dem Thema: Kinder ins Bett bringen, wenn der Papa nicht da ist. Nun war heute wieder so ein Tag, Emma (2 1/2) und Leonard (9 Mo) waren müde, ich fragte Emma, ob sie Lust habe, bei uns unten zu schlafen, sie müsse aber leise sein und liegen. Ich bot ihr an, eine Geschichte zu erzählen. Sie wollte natürlich. Aber nach ein paar Minuten ging das Theater los: erst wollte sie von Papas auf Mamas Seite, dann dieses, dann jenes, was im Rumhüpfen endete. Natürlich war an Schlaf nicht zu denken. Leider habe ich den Fehler gemacht, ihr zu sagen, dass sie deshalb morgen kein Sandmännchen gucken darf, ich weiß, eine Bestrafung in viel zu weiter Ferne. Soll ich das jetzt trotzdem durchziehen morgen? Am Ende des Theaters habe ich Emma nach oben in ihr Zimmer gebracht, ihr diepieluhr angemacht und habe Leonard hingelgt. Dann war ich nochmal bei ihr und sie schlief ein. Ich habe das furchtbare Gefühl, dass sie mir emotional entgleist, dass sie sich von mir nicht mehr geliebt fühlt, denn ich meckere in letzter Zeit arg viel. Aber was soll ich tun, wenn sie die Türen ihrem Bruder vor der Nase zuknallt, so dass er fast die Finger dazwischen hat? Oder Dinge umherwirft? Alle Konsequenzen scheinen sie nicht zu interessieren und ich habe das Gefühl, dass unsere Kommunikation nur noch aus: wenn...dann besteht und ich kann mich schon selbst manchmal nicht mehr hören. Ich liebe meine Kinder von Herzen und gerade bei der "Großen" wünsche ich mir einfach mal eine Stunde Harmonie, aber das scheint mir in weiter Ferne zu liegen. Ist das nur eine "normale" Trotzphase? Ist sie zu Hause vielleicht unter- oder überfordert? Ist sie vielleicht völlig eifersüchtig (ihr Bruder bekommt derzeit etwas mehr Aufmerksamkeit, da er krank ist und wieder voll gestillt wird und sehr anhänglich ist)? Ich bin ratlos und etwas verzweifelt. Ich möchte so gerne noch konsequenter sein, habe aber Angst, dass ich sie dann ganz von mir entfremde. Danke für Ihren Rat Esther


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Hallo Esther Bitte ziehen Sie Ihre angedrohte Strafe nicht durch, da Emma sie bestimmt schon vergessen hat und auch keinen Zusammenhang zu ihrem Fehlverhalten sehen konnte. Bitte achten Sie auf möglichst LOGISCHE Konsequenzen die umgehend eintreten. In beschriebener Situation hätte es vermutlich ausgereicht, wenn Sie Emma darauf hingewiesen hätten, dass sie sofort wieder in ihr eigenes Bett muß, wenn sie in Ihrem Bett herumhampelt und Leonard am Einschlafen hindert und Sie nervt -und dann entsprechend gehandelt hätten-. Bitte setzen Sie Ihrer Tochter sinnvolle und gut überlegte Grenzen! Sie braucht es als Orientierungshilfe! Diese Handlungsweise hat weder mit Erpressung noch mit autoritärer Erziehung oder Strenge etwas Gemeinsames. Wenn Sie Ihrer Tochter diesen "roten Faden" liebevoll, aber auch begründet und konsequent anbieten, werden Sie ganz bestimmt viel harmonischer miteinander umgehen können.:-)) Dabei ist es natürlich selbstverständlich, dass Sie eigene, individuelle Bedürfnisse Ihrer Tochter berücksichtigen, nach Kompromißlösungen suchen und nur da sich selbst durchsetzen, wo Emma selbst auf Grund ihrer Entwicklung noch gar nicht entscheiden kann. Liebe Grüße und: bis bald?


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Liebe Esther, was mir so spontan einfällt ist: Das Gegenteil ist richtig! Konsequenz bringt Deiner Tochter die Sicherheit die sie braucht. Ich finde das Angebot, das Du ihr gemacht hast schon "zu viel" an Entscheidung für sie. Sie kann doch gar nicht wirklich für sich verstehen oder entscheiden, dass Du ihr etwas besonderes bietest. Ich denke, dass sie in ihrem Bettchen eingeschlafen ist zeigt, dass sie sich da wohlfühlt. Vielleicht tauscht Du mit Deinem Mann einfach die Rolle, wenn er da ist. Du bringst Emma ins Bett, er hat solange den Kleinen. Das Ritual sollte ähnlich aber die Person austauschbar sein. Ich würde Sie das Sandmännchen gucken lassen (das hat sie doch bis morgen schon längst vergessen, dass sie wegen irgendetwas nicht durfte) und vielleicht ihre Schlafenszeit von der Stillzeit Deines Sohnes sicher trennen. Sie ist dann die Hauptperson, die von DIR/Euch ins Bett gebracht wird und dann oder vorher ist Leonard wieder dran. Die Konsequenz in dem Fall wäre für mich keine für Emma sondern für Dich-das Angebot unten zu schlafen bringt nichts, also lass ich es. Wenn sie tobt, wird der Versuch gleich abgebrochen, wenn sie Sachen aus dem Bett auf den Boden wirft, dann muss sie sie vorher aufräumen und ab geht es in ihr Bett. Oder wie gesagt, gleich immer in ihr Bettchen. Lieben Gruß, Susanne


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ot


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