Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, Sie hatten mir schon einmal geantwortet, danke dafür. Leider hat sich das Problem seitdem noch mehr verstärkt. Auch das Loben für etwas selbst geschafftes bringt nichts. Unsere große Tochter hört inzwischen überhaupt nicht mehr und benimmt sich "wie die Axt im Walde". Anfang Juni sind wir in den Urlaub gefahren und hätten wegen ihr fast nach einem Tag abgebrochen. So wie sie sich momentan benimmt, stelle ich mir das in der Pubertät vor. Vollkommen auf Konfrontation. Sie hört nicht mal auf das 20. Wort. Ein NEIN ist völlig für die Katz. Selbst dann, wenn es von meinem Mann kommt. Wenn man ihr etwas erzählen oder erklären möchte, hört sie nicht mal hin. Ein Beispiel: Im Urlaub wollte mein Mann ihr etwas über Ebbe und Flut erzählen. Sie hat nur rumgezappelt und was anderes getan, ihn eigentlich mehr oder weniger ignoriert - um kurz darauf zu einer anderen Mutter und ihrem Kind zu gehen und angeregt zuzuhören. Sie hängte sich richtig an die beiden und die Mutter hat das sichtlich gestört. Irgendwie haben wir das Gefähl, dass unsere Tochter bei uns todunglücklich ist - weil sie hier nicht bekommt, was sie will - und lieber andere Eltern hätte. Sachen, die sie von uns geschenkt bekommt, macht sie ziemlich schnell kaputt. Man mag ihr gar nichts mehr geben, weil es alles nur hingeschmissen und zerissen wird. Ich weiß nicht, ob sie einfach nicht will oder nicht kann. Im KiGa soll sie vorbildlich sein, aber sobald sie zuhause ist, ist Schluß damit. Sie hetzt die Kleine regelrecht auf. Wir könnten auch mit einer Wand reden - es kommt einfach nicht an. Die Kleine ist gerade mitten in der Trotzphase angekommen und wenn sie ihren Willen nicht bekommt, schmeißt sie sich auf den Boden und schlägt um sich. Und wenn sie das nicht tut, imitiert sie die Große. Mareike, die Große, besteht eigentlich nut aus Extremen. Entweder ist sie aufgedreht und laut oder sie liegt auf dem Boden, oft total verkrampft und pumpt wie ein Maikäfer. Sie ist dann kaum ansprechbar. Ich war diesbezüglich schon mit ihr beim Kinderarzt, aber auch ein EEG und eine Blutuntersuchung brachten nichts ans Tageslicht. Wir haben auch schon gedacht, dass sie vielleicht hyperaktiv ist, weil sie nicht mal eine Minute stillsitzen kann, aber dazu meinte die Ärztin, um das zu diagnostizieren, sei sie noch zu jung. Wir wissen nicht mehr weiter. Ich bin meistens allein mit den beiden und komme nicht wirklich zu Ruhe. Nachts muss ich die Kleine meistens holen, weil sie nur zeitweise durchschläft oder einer von uns muss aufstehen, weil die Große ruft. Meinem Mann fehlt der Schlaf, er muss morgens früh raus und ist seit Anfang des Jahres gesundheitlich angeschlagen (vielleicht wegen Schlafmangels und der schlechten Stimmung) und ich schlafe zu wenig und habe einfach nicht die Gelassenheit, die ich haben müßte. Vielleicht ist das auch alles völlig normal und geht irgendwann von selbst vorbei und ich muss einfach da durch. Wahrscheinlich liegt es größtenteils auch an mir. Ich würde es gerne ändern, weiß aber nicht wie !! Ich weiß, dass es sehr lang geworden ist. Hoffentlich klang das nicht zu sehr nach Jammern, das sollte es nicht. Vielleicht haben Sie ja noch einen Rat für mich, wo ich ansetzen kann. Gruß Marion
Christiane Schuster
Hallo Marion Haben Sie schon mal daran gedacht, dass die "Große" sich gegenüber ihrer Schwester vernachlässigt fühlt? Sie geht dann zu anderen Erwachsenen, um Aufmerksamkeit und Zuwendung zu erhalten. Gleichzeitig versucht sie wie alle Kleinkinder immer wieder auf`s Neue ihre Grenzen, aber auch Ihre Reaktionen zu testen, da Sie und Ihr Mann nun mal die vertrautesten Bezugspersonen sind. Versuchen Sie, die jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Tochter zu erahnen und möglichst Kompromisse mit Ihren eigenen Wünschen zu schließen. Vermutlich wollte Ihre Tochter einfach nur toben und tun, was sie selbst mochte. Über Ebbe und Flut, das sie vermutlich gar nicht interessiert hat, wollte sie nichts wissen.- Schenken Sie ihr nur Dinge, von Denen Sie glauben, dass Ihre Tochter sie mag (nicht, dass Sie diese Dinge gutheissen und lehrreich finden). Vielleicht kann die Erzieherin Ihnen entsprechende Tipps geben? Holen Sie die unruhige Kleine nachts zu sich, wird Ihre "Große" vermutlich wiederum eifersüchtig und fühlt sich benachteiligt, sodass sie rufend ebenfalls Ihre Aufmerksamkeit einfordert. Vielleicht können Sie ihr auch eine Matratze in Ihr Schlafzimmer legen oder mit ihr absprechen, dass sie an den freien Tagen oder morgens zu Ihnen ins Bett zum Kuscheln kommen darf, wenn der Papa aufgestanden ist? Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?
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