Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Kaum noch positive Gefühle für das Kind

Frage: Kaum noch positive Gefühle für das Kind

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster! Meine 6 jährige Tochter macht mir das Leben schwer, und so langsam weiß ich mir nicht mehr zu helfen. Alles mit ihr ist ein Kampf; die kleinsten Banalitäten muss ich mitihr ausdiskutieren und mir erkämpfen. Beispiele: Zähnputzen: Sie macht immer Theater, jeden Tag. Anziehen: Sie macht Theater, man muss sie mehrmals auffordern. Schuhe im Flur ausziehen; Jacke aufhängen: Sie macht es nicht! Ich muss ihr das jedes Mal sagen, mehrmals. Und es ist nicht so, dass ich ihr nicht erkläre, warum sie sich die Zähne putzen soll, warum die Jacke aufgehängt werden soll; sie weiß das alles, sie macht es aber nicht. Irgendwann sagte sie mir mal: Mama, du nervst mich so, alles sagst du mir ständig, das macht mich wütend. Aha, dachte ich, daran liegt es wohl, ich gebe ihr vielleicht keine Gelegenheit mal etwas von selbst zu tun, weil ich ihr immer mit meinen Ermahnung zuvor komme. Okay, ich werde von nun an nichts mehr sagen, mal schauen was sie macht. Sie geht mit ihren Schuhen ins Wohnzimmer, die Jacke fliegt auf den Boden, sie geht ungewaschen in den Kindergarten, das einzige was sie von selbst macht, ist sich anziehen. Ich mache sie beiläufig darauf aufmerksam, dass ich es nicht okay finde, dass sie sich nicht wäscht, ohne ihr aber zu sagen, dass sie es tun soll. Ich sage ihr, dass das schließlich ihre Zähne sind, und SIE anfängt zu stinken und nicht ich. Das schaue ich mir einige Tage an und dann wird es mir doch zu bunt und die Ermahnungen gehen wieder von vorne los. Ich muss anmerken, dass das nur ein paar wenige Beispiele sind, da ist noch viel mehr. Dann versuchte ich es im Guten. Versuchte auch nach der fünften Ermahnung noch ruhig zu bleiben, also nicht so zu reagieren, wie sie es von mir gewohnt ist. Fehlanzeige! Ihr Verhalten blieb/bleibt unverändert, bis heute. Meine Tochter ist ständig am Jammern! Man kann mit ihr nichts machen, ohne dass sie rumquengelt. Macht man was Schönes mit ihr, findet sie trotzdem immer einen Grund, an irgendwas rumzujammern. Das ist schrecklich frustrierend für mich. Man versucht sein Bestes, trotzdem ist das Kind nie, oder denkt schon an das nächste... Fazit: Das alles führt dazu, dass ich mittlerweile chronisch wütend auf sie bin, so dass ich mich "kaum" noch positiv auf sie einlassen kann. Was sie betrifft, mache ich alles nur noch mit Widerwillen. Ich schmuse mit ihr, obwohl mir gar nicht danach ist, aber ich denke mir, das Kind braucht doch meine Liebe. Ich spiele mit ihr, aber auch das nur mit Widerwillen. Am liebsten würde ich sie links liegenlassen, so wütend bin ich auf sie. Sie macht mir einfach keine Freude mehr. Wenn sie zu mir kommt und sich auf meinen Schoß setzt, versteife ich mich und möchte sie am liebsten runterschupsen (mache ich natürlich nicht), so genervt bin ich von ihr. Ich kann den Kampf mit diesem Kind einfach nicht mehr ertragen. Ich sage ihr manchmal, dass ich sehr böse auf sie bin, wegen dem und dem… also ich denke schon, dass sie weiß was los ist und warum ich gerade so bin wie ich bin... Und dann, wenn sie schläft, geht mein Herz über vor Liebe für dieses Kind, ich setze mich dann manchmal an ihr Bett und streiche ihr übers Haar und hoffe, dass alles besser wird, dass ich mich ändere, dass sie sich ändert… Sobald sie aber wieder wach ist, sobald sie wieder anfängt zu jammern, sobald wieder der Kampf beginnt, ist die Liebe wieder verschwunden und die altbekannte Wut macht sich wieder breit… Es ist einfach frustrierend. :( Was kann ich ändern, wo liegt nach Ihrer Meinung das Problem? Liebe Grüße!


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Hallo Ratsuchende Da Kinder sehr sensibel sind, spürt Ihre Tochter Ihre innerliche Ablehnung und versucht immer mal wieder -wie Sie auch- ein paar Streicheleinheiten von Ihnen zu bekommen. Versuchen Sie bitte einmal, Ruhe zu bewahren, begründen Sie Ihrer Tochter ein einziges Mal, warum sie bitte ihre Schuhe ausziehen, den Mantel aufhängen sollte und fügen Sie hinzu, dass Sie ihr sonst wohl helfen werden MÜSSEN. Handeln Sie entsprechend konsequent und ohne ärgerlich zu werden. Ihre Tochter wird sich an Ihrem (ruhigen) Verhalten orientieren und aus den ggf. konsequent eintretenden Folgen lernen. Damit ihr das Zähneputzen mehr Spaß macht, schenken Sie ihr eine Zahnputzkassette (z.B. "Karius und Baktus) oder eine klingende Zahnbürste und kommen Sie ihr auf diese Weie entgegen. Überlegen Sie auch einmal, ob Ihre Tochter evtl. unterfordert ist. Sicherlich kommt sie dieses Jahr zur Schule? Gönnen Sie ihr die Teilnahme an einer (selbstgewählten?) Interessengruppe und ermöglichen Sie ihr häufige Kontakte zu ca. gleichaltrigen Kindern. Kopf hoch, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich denke auch, daß ihr im Moment einen sehr gefährlichen Pfad betreten habt. Dein Kind spürt die Ablehnung total ud bockt dann erst recht und bekommt dann eben negative Aufmerksamkeit! Auch wenn es nicht leicht fällt, geh es anders an! Melde sie an zum Sport oder Englisch o.ä. übertrage ihr bestimmte Aufgaben und hole Dir Bücher über Hygiene z.b. das Buch welches oben angeraten wurde! Und sage ihr, daß Du sie dennoch immer liebst - egal was ist und wie sie ist!


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