Mitglied inaktiv
Hallo, ich wende mich heute an Sie, weil ich echt nicht weiß, ob meine Gefühle "normal" sind. Meine Tochter ist 7 Monate alt. Sie war schon immer ein sehr anstrengendes und anspruchsvolles Kind. Sie weint viel, ihre Stimmung schwankt von einer Sekunde zur anderen, schlafen tut sie ohnehin schlecht, sie ist sehr schreckhaft und ist anderen Leuten gegenüber sehr ablehnend eingestellt.Sie ist ein kleiner Wirbelwind und hält uns ständig auf Trab. Sie kann noch nicht sitzen und noch nicht krabbeln, was sie noch unzufriedener macht. Das Liegen auf dem Rücken verbundne mit dem Anziehen nervt sie unsagbar und die Bauchlage mag sie auch nur kurzzeitig. Kurzum ist sie eigentlich chronisch unzufrieden und weinerlich.Ihr Spielzeug interessiert sie nicht wirklich und z.Z. will sie nur bei mir sein. Nach so langer Zeit sind meine Kräfte langsam aufgebraucht. In ihren guten Wachphasen ist sie fröhlich und aufgeweckt, braucht aber ohne Unterbrechung unsere Aufmerksamkeit, die wir ihr natürlich uneingeschränkt geben. Aber insgesamt fühle ich mich zu hause mit der Kleinen nicht wohl und nicht gefordert. D.h. nicht, dass ich mich langweile. Aber in meinem Beruf hatte ich immer mit Menschen zu tun und auch mit den Kollegen verstand ich mich super und wir hatten viel Spaß. Das ganze fehlt mir so sehr! Ich habe auch versucht schon mit anderen Müttern in Kontakt zu kommen. Babymassage, Kabbelgruppe... Das alles endete immer im Geschrei, weil es ihr dort zu laut war, sie müde war usw.Aber irgendwie gibt mir das alles nichts so richtig. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich liebe mein kind über alles. Ich mache den ganzen Tag alles, um sie bei Laune zu halten und das es ihr gut geht. Aber ich kann es nicht genießen. Jeder sagt mir, Mensch freu Dich doch, die Zeit ist einmalig und so toll. Aber ich empfinde leider nicht so. Ich kriege echt Panik, wenn ich den ganzen Tag nur mit spazierengehen und in der Wohnung verbringe. Teilweise sind wir tagsüber bummeln, aber irgendwann ist das auch erschöpt. Und meist endet es so, dass wir es abbrechen müssen, weil sie wieder weint und müde wird. Manchmal denke ich, ja so fühlt es sich an, wennman eine richrige kleine Familie ist und mein Mann unterstützt mich, wo er kann. Aber z.Zt. macht es mich wieder alles nur traurig. Mir fehlt einfach irgendwie die Anerkennung für das was ich mache. Im Beruf war ich immer selbstbewußt und selbständig und eigentlich bei allen beliebt. Und jetzt bin ich irgendwie zum Hausmuttchen mutiert. Es macht mich so unzufrieden.... Vor allem habe ich mir alles in der Schwangerschaft so viel schöner ausgemalt. Einerseits fühle ich mich überfordet mit der Kleinen, anderseits freue mich kaum auf den nächsten Tag und zähle schon die Tage bis sie selbständiger wird. Warum ist das so? Bin ich vielleicht nicht normal?Bin ich eine schlechte Mutter, weil ich solche Gedanken habe? Was können Sie mir raten? Viele Grüße,Sandra.
Christiane Schuster
Hallo Sandra So wie Sie fühlen viele Mütter; aber: die Wenigsten sind bereit es zuzugeben, da Mutter-Sein ja nahezu ausschließlich als die Erfüllung und Freude schlechthin beschrieben wird. Um diese schwierige Zeit zu überbrücken, sie als Bereicherung und einen Teil Ihrer Lebensaufgabe anzusehen um später erfüllt daran zurückdenken zu können (alles Negative wird verblassen), rate ich Ihnen zunächst zu einem Tragetuch, sodass Sie sowohl den Bedürfnissen Ihrer Tochter nach Ihrer Nähe als auch den eigenen Wünschen nach mehr Außenkontakt gerecht werden können. Richtig gebunden, wird es Ihrem Rücken nicht schaden, die Kleine kann schlafen, wenn sie müde ist, ist stets damit beschäftigt ihre Umgebung zu beobachten und spürt gleichzeitig Ihre vertraute Wärme; sie hört Ihre Stimme, fühlt sich auch bei ungewohnten Geräuschen geborgen..., während Sie mobil genug sind, um Ihre Arbeitskollegen zu besuchen, o.Ä. Wie auch in den anderen Tipps zu lesen ist, sollten Sie sich zu geregelten Zeiten auch mal eine Zeit für sich ganz allein nehmen um "auftanken" zu können und sich bewußt zu machen, dass auch Sie Wünsche und Bedürfnisse haben, die berücksichtigt werden möchten. Damit Sie UND auch Ihr Mann nicht zu kurz kommen, rate ich Ihnen, die Eltern, eine Freundin, Bekannte, Tagesmutter... hin und wieder um die Betreuung Ihrer Tochter zu bitten, auch im Hinblick darauf, dass Sie -wie ich Ihrem Text entnehmen kann-, ja auch gerne bald wieder in Ihren Beruf zurück möchten. Gerade, weil Sie sich Gedanken machen, sind Sie eine GUTE MUTTER mit durchaus nachvollziebaren Gedanken! Kopf hoch, liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Nun mal Kopf hoch, es wird besser! Mir ging es teilweise genau wie Dir - alle haben liebe Kinder und unser Kleiner war auch sehr anstrengend und schwierig. Ein Bekannter hat einmal zu mir gesagt "das wird besser wenn die Kleinen mehr alleine können". Und es stimmte. Unser Sohn ist nun 14 Monate alt. Seit er sich selbst bewegen kann ist er viel ausgeglichener geworden. Hab´Geduld, Du machst das alles richtig, es ist anstrengend, aber nicht alle Mamis haben liebe Engel als Kinder, es gibt genug, denen es genauso geht wie Dir. Am ersten Geburtstag unseres Sohnes habe ich voller Sehnsucht an die erste Zeit zurück gedacht, obwohl ich es damals nie erwarten konnte bis er endlich älter und ruhiger war. Die Zeit vergeht so schnell. Gehe auf jeden Fall unter Leute, auch wenn Dein Kind mal schreit! Suche Dir vielleicht eine Freundin oder Oma, die Dir das Kind mal abnimmt, unternimm´ was Schönes für Dich! Geh` mal abends aus und lass Deinen Mann aufpassen. Und denk dran, keiner hat bestimmt, dass Du von nun an immer zu Hause bleiben mußt, Du wirst auch wieder arbeiten gehen können. Und sobald Du auf der Arbeit sitzt, wirst Du Deinen Kleinen Schreihals soooo sehr vermissen! Ich hoffe, ich konnte Dich damit etwas zuversichtlicher stimmen! Liebe Grüße Steffi
Mitglied inaktiv
Ja, das kenne ich , darum gehöre ich zu den bösen Rabenmüttern die ihr Kinder in eine Krippe geben und sich von seltsamen Internet-SuperMamis fragen lassen müssen warum ich überhaupt Kinder haben wollte. Uns geht es aber mit der Krippenlösung sehr gut und ich bin wieder ausgeglichener. Übrigens Rate der depressiven Erkrankungen bei Hausfrauen und Rentner höher als bei berufstätigen Menschen!!! Du bist also überhaupt nicht allein. Zum einen fehlt die Anerkennung der Mutter in unserer Gesellschaft, zum anderen fehlt die Toleranz, andere Familienstrukturen als die übliche (Mama im Beruf statt zu Hause) zu respektieren. Wenn es Dir zu arg wird, ist es sicherlich besser, Du versuchst wieder eine Art Job (evtl. ehrenamtlich oder in Elterninitiative) zu bekommen. Ist die Mama zufrieden ist es das Kind - egal ob Vollzeitmama oder berufstätig. Und glaube mir es geht vielen so wie Dir, aber viele wollen es nicht zugeben. Mein Mann hatte mich übrigens auch nicht so recht verstanden, bis er Erziehungsurlaub genommen hatte und ich arbeiten ging. Servus Karin
Mitglied inaktiv
Hallo Sandra, deinen Text hätte ich vor 3 Jahren schreiben können - irgendwie war es meiner Tochter fast nie recht zu machen. Ich habe viel mit ihr unternommen, vorgesungen, getanzt, Hauptsache das Kind brüllt nicht ;-) Im nachhinein war es aber doch eine schöne Zeit, ich konnte sie damals nur nicht geniessen! Ach so, von wegen Krabbelgruppe, wir haben auch alles mitgemacht, was angeboten wurde *g* und waren gruppentechnisch mindestens 2/Woche unterwegs. Wenn sie dann geschrien hat, bin ich entweder raus mit ihr oder es waren noch andere Quängler da ;-) und es war egal. Ich glaub auch, dass sie damals so unzufrieden war, weil sie ein Selbermachtyp ist. Und da sie in dem Alter gar nix konnte außer rumliegen *ggg* war das Geschrei entsprechend. Besser wurde es nach und nach mit dem Krabbeln, Laufen und viel besser ist es geworden, seitdem sie sprechen und ihre Wünsche/Bedürfnisse verständlich machen kann. Ich bin übrigens auch wieder teilzeitarbeiten gegangen, als sie 1,5 Jahre alt war (mein Mann ist dann zuhause geblieben), da ging es mir dann auch wieder besser. Aaaaaaaaalso, deine Gefühle sind ganz normal :-) Liebe grüsse und noch viele Nerven
Mitglied inaktiv
Hallo Sandra, ich kann Dir zwar keine Lösung für Dein Problem anbieten, aber manchmal tut es gut zu wissen, dass es noch andere Mütter gibt, denen es genau so ergeht. Nur man traut sich halt nicht darüber zu sprechen, weil solche Gefühle einfach nicht öffentlich gemacht werden dürfen. Mein Mann und ich haben auf unsere Tochter 8 Jahre warten müssen, sie ist also ein absolutes Wunschkind und wir lieben sie über alles. Aber auch sie ist nicht einfach und oft weiss ich gar nicht, warum sie so oft weint oder quengelt. Auch sie wirkt so oft unzufrieden und ich habe ständig das Gefühl, alles falsch zu machen. Eine Kinderkrankenschwester sagte mir einmal, dass es zwar Geburtsvorbereitungskurse gäbe, aber was einen wirklich als Eltern erwartet, darauf wird man überhaupt nicht vorbereitet. Wie Recht sie hat. Gerade heute ist wieder so ein Tag, an dem man nur verzweifeln könnte. Sie zahnt und isst kaum etwas, vom Schlafen ganz zu schweigen. Deshalb kommen mir Deine Zeilen ganz Recht, denn auch mir tut es gut zu sehen, dass andere Mütter auch nicht immer die Freudentaumelgefühle an den TAg legen, bzw. sich auch trauen, dieses zuzugeben. Unser Problem ist vielleicht auch, dass wir immer nur die Mütter von absolut pflegeleichten Kindern sehen, denn die anderen verstecken sich vielleicht auch nur hinter einer Fassade. Muttersein stellt man sich halt oft etwas einfacher und unkomplizierter vor. Aber Kopf nicht hängen lassen und weiter auch die schönen Seiten der Kinder geniessen. Viel Geduld und Freude Moni
Mitglied inaktiv
die Zeit, die ich bisher mit den Zwillis soooo richtig geniessen konnte, ist auch sehr gering. Zuerst denkt man, ach das ist ja alles soooooo schön und dann sitzt man mittendrin und einem wird klar, dass man sooo schnell aus dieser Nummer nicht mehr raus kommt *g*. An schlechten Tagen lässt einen das schon ganz schön verzweifeln. Aber eins ist klar, dass erste Jahr ist das schlimmste!! Wenn man nicht grad mit dauernd schlafenden, friedlichen Babys gesegnet ist, dann hat man es im ersten Jahr am schwierigsten! Teilweise hatte ich das Gefühl einfach nur zu funktionieren. Füttern, Wickeln, Umziehen, Raus gehen, Nächte durchwachen, kurz schlafen und alles wieder von vorn und einer von beiden war immer unzufrieden! Aber nach einem Jahr wurd es wirklich wesentlich besser!! Jetzt sind sie 22. Monate und ich kann die Zeit auch geniessen. Ab und an sind sie super lieb und friedlich, machen Dinge die einen erfreuen und man hat das Gefühl, dass man auch mal was "zurück bekommt". Trotz allem, die Arbeit fehlt auch mir! So an 2-3 Tagen im Monat, wenn ich es gar nicht mehr aushalte, dann geh ich auch arbeiten. Und obwohl ich eigentlich einen recht stressigen Beruf habe, derweil ist es für mich das reinste "Freizeitlager" - was vermutlich dadran liegt, dass mein Chef nicht anfängt zu heulen oder sich tobend auf den Boden wirft, wenn ihm was nicht passt *g*. Mein Chef ist erstaunt, wie ruhig und gelassen ich inzwischen bleibe, dass mir das alles nichts aus macht, wenn tierischer Stress herrscht. Ich sag dann zum Chef und einer Kollegin nur: "Ihr wisst gar nicht, wie gut ihr es hier habt!" - Eine Woche bei mir und ihr wisst, was ihr getan habt! Denn auf der Arbeit kann ich in Ruh nebenbei meinen Kaffee trinken, ohne dass ich noch aufpassen muss, dass mir einer die Tasse umkippt - ich kann auf Toilette gehen, ohne dass einer wild an die Tür hämmert und wenn ich großes Glück hab, kann ich da sogar in Ruhe eine Mahlzeit ohne Störung zu mir nehmen - was will man denn mehr?? Lange Rede, kurzer Sinn: Nein - auch unsere Babywelt war nicht immer plüschig und rosarot - eigentlich nur in ganz wenigen Minuten!! Aber man steht es durch! Wenn du ein bissel arbeiten willst, dann schau, dass du es organisiert bekommst, denn man muss auch mal was für sich selbst tun. Und: Es wird besser!!!!! LG Nina
Mitglied inaktiv
hallo Sandraohh das kenn ich auch! Mein Beruf erfüllte mich voll und ganz! mit all den Kollegen/innen! als Meine Tochter dann 10 Monate war hab ich eine Babystterin gesucht! damit ich was für mich tun kann! lesen singen, musik hören. Masage.. egal was! nur nicht putzen oder sonst was im Haushalt. 1x in der Woche gehe ich singen! und so alle 5-6 wochen gönne ich mir ein WE für mich! Samstag Stadtbummel, und Sonntags so früh Nachmittags heim! das dut so gut! ich brauchte Mut , mir ein WE zu gönnen! aber ich brauch das um den Aku zu laden! Such dir ein Hobby, ein Verein, wo du abschalten kannst!! nur Mut,, Lg silvia
Mitglied inaktiv
..."Ich mache den ganzen Tag alles, um sie bei Laune zu halten und das es ihr gut geht." Ich denke das ist der springende Punkt! Als ich deinen Text gelesen habe dachte ich:Und wo bleiben Sandras"Bedürfnisse"?? Ich denke man kann ein Kind auch mit Aufmerksamkeit und Beschäftigung überfordern bzw "unzufrieden" machen. Klar,deine Kleine ist noch sehr klein und im Prinzip ist es ja auch völlig richtig sich viel mit ihr zu beschäftigen usw ABER:dann muß ein Ausgleich her-in dem sich die Mama mal zurückziehen kann,mal OHNE Kind ist,mal abschalten kann usw... Versuch dir Freiräume zu schaffen,werde mal ein bißchen Egoistisch und denk an dich. Mutterliebe heißt ja nicht automatisch aufopferung bis zum totalen Zusammenbruch.Und es heißt auch nicht,das man sich und seine Bedürfnisse völlig aufgeben muß. Denn:Eine Mama die auch mal"rauskommt"(ob das jetzt ein Teizeitjob ist,oder einfach ein paar Stunden in der Woche in der du die Kleine in eine Krabbelgruppe oder zu einer Tagesmutter gibst ) aus dem Trott ist auf jedenfall ausgeglichener und zufriedener-daß kommt wiederum deiner Tochter zugute!! ;0) Alles Gute Tanja
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