Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Kain und Abel

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Kain und Abel

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Hallo Fr. Schuster, habe zwei Jungs (knapp über 2 und kanpp über 4) die im Wechsel Kain und Abel sind. Der "Kleine" ist eher ein Haudegen, der eine grobere Art des Spielens hat, während der "Große" lieber püsselt, forscht, tüftelt. (Anführungszeichen, weil beide ca 95 cm und 16 kg sind) Der "Große" schlägt, schubst und ärgert in den letzten Monaten mehrmals täglich seinen Bruder, der es mitlerweile auch raushat, dann so zu schreien, dass ich im ersten Moment für ihn Partei ergreife. ( Was auch meistens berechtigt ist) Allerdings spielen beide mich aus. Mein Problem ist, dass ich MIR nicht mehr zu helfen weiß, was ich noch machen kann, damit sich dieser Kleinkrieg in Grenzen hält. Im Grunde möchte ich alles in himmelblau oder rosarot, glückliches Kinderlachen, zwei sich bestens verstehende Brüder. Das geht aber wohl nicht. Das der eine/ oder andere sich wehrt finde ich Ok. Aber diese für mich scheinbar grundlose schlagen, schubsen, Sachen wegnehmen, macht mich total fertig. Meine bisher erfolglosen Erziehungsversuche waren: Schimpfen, Erklären, ins Zimmer schicken, sich entschuldigen müssen, Po versohlen nach vorherigem Erklärungsgespräch, ein Spielzeug abgeben, z.Zt notiere ich im Beisein des Großen, wann er was getan hat, da er sich am Tag ein Herzchen verdienen kann, wenn er nicht gehauen hat. Aber alles hilft nichts. Ich bin mit meinem Latein völlig am Ende. Was können sie mir raten? Gruß Patricia


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Hallo Patricia Trennen Sie die Beiden doch mal nach vorheriger Information und ganz bewußt 1/2 - 1 Tag voneinander.- Was meinen Sie, wie BEIDE diese ständigen Ärgereien vermissen werden! Sie werden zwei nicht wieder erkennbare, unnatürlich "liebe" Kinder haben und feststellen: es fehlt Etwas!- Diese Streitereien unter Geschwistern sind ganz altersgerechte "Machtkämpfchen" die jedes Kind zur Bestätigung seines Selbstwertgefühls unbedingt benötigt. Damit die Beiden sich keine ernsthafteren Verletzungen zuziehen und Damit nicht Eines der Kinder aus "echter" Hilflosikeit unglücklich wird, sollten Sie möglichst nur mit jeweils aufmunternden und ermutigenden Worten eingreifen und eine Handlungsmöglichkeit, sich zur Wehr zu setztn, vorschlagen. Handeln sollte sowohl der Ältere wie auch der Jüngere selbst, da die Stellung innerhalb der Familie immer einen Älteren und einen Jüngeren vorsehen wird, die sich nun mal "zusammenraufen" müssen. Informieren Sie beide Kinder gleichzeitig hin und wieder einmal, dass Sie Jedes ohne große Diskussion konsequent in ein anderes Zimmer schicken werden, wenn Ihnen die Streitereien zu unangemessen, "zu bunt" werden. Handeln Sie entsprechend. Als Literatur zu diesem Thema möchte ich Ihnen noch "Geschwister" von Wolfgang Endres (10,-€) empfehlen, das Sie z.B. unter www.kidoh.de bestellen können. Liebe Grüße und: bis bald?


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