Mitglied inaktiv
Hallo, es ist doch klar, daß bei Dir die Nerven blankliegen. Du kommst durch das Kind nicht richtig zum Trauern, und das unterstützt natürlich Deine Gereiztheit. Man muß sich irgendwie mit der Wut und Hilflosigkeit auseinandersetzen... Es ist ja nicht der Fakt, daß die Mutter gestorben ist, sondern die Frage, warum gerade sie gestorben ist. Viel mit anderen über die eigenen Gedanken zu reden bringt da auch etwas. Ich spreche aus Erfahrung, meine Mutter starb im Dezember, mein Sohn war da 2 Monate alt. Gerade durch die Fortschritte, die so ein Kind macht, wird man immer wieder an die Mutter erinnert. Versuche, zeitweise das Kind zu Freunden oder Verwandten zu geben. Und gönne Dir dann mal eine Auszeit. Mein Arzt meinte, es braucht ca. ein Jahr, bis für die Psyche wieder ein "Normalzustand" eintritt. Liebe Grüße von Antje
Christiane Schuster
Hallo Johanna Sollten Sie zwischendurch mal wieder nicht wissen, wie`s weitergeht, denken Sie daran, dass die Welt rund (?) ist und es immer weitergeht. Stirbt ein Mensch, wird irgendwo ein neuer Mensch geboren.- Kopf hoch!
Mitglied inaktiv
Schön gesagt, im Hospiz hat eine Angestellte, nachdem sie erfahren hatte, daß ich ein kleines Baby habe, gesagt: "Das ist Leben pur". Auch schön, nicht wahr? Besonders, weil meine Mutter so wahnsinnig leiden mußte zum Ende hin... Liebe Grüße von Antje
Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster und Hallo Antje, herzlichen Dank für Ihre/Deine aufbauenden Worte. Es hilft mir unwahrscheinlich zu erfahren, dass es Menschen gibt, die ich noch nicht einmal persönlich kenne, die Anteil an meinem Problem nehmen und sich Gedanken um mich und Yannik machen. Ich finde das als etwas außergewöhnliches und tolles. Meinen herzlichsten Dank dafür an Sie Frau Schuster und Dich Antje. Ich danke auch Gott dafür, dass er die Kofferbombe am Freitag, 06.06.03, in Dresden nicht explodieren lassen hat. Zur der Zeit stand ich nämlich genau neben diesem Sch....-Koffer und habe auf meinen Zug gewartet, der auch noch Verspätung hatte. Als ich davon im Fernsehen erfuhr hatte ich zuerst einmal eine wahnsinns Angst und Wut über diese Menschen, die so etwas hirnloses tun. Und zum anderen war und bin ich dankbar, dass nichts passiert ist. Daraus erkenne ich persönlich, dass alles im Leben vorbestimmt ist. Es liegt ganz allein in Gottes Hand, wann und wie er uns zu sich nimmt. Liebe Antje, ich wünsche Dir auch viel Kraft für Dein weiteres Leben. Du hast so Recht damit, dass gerade die Entwicklung der Kinder immer wieder an den wichtigsten Menschen meines Lebens erinnert. Ich bin so froh, dass mein kleiner Schatz so toll mit dieser Situation umgeht. Wir reden auch hin und wieder über den Tod. Das kommt von ihm aus. Und das ist richtig gut und erstaunlich, was da alles von ihm kommt. Gerade heute war ich zum ersten Mal mit Yannik auf dem Friedhof. Ich hatte schon ein wenig Herzklopfen. Er verhielt sich so toll und vorbildlich. Ich liebe ihn soooooo. Er wollte auf meinen Arm und dort umarmte er mich und flüsterte mir ins Ohr: Mama, ich will immer Dein Freund sein. Ich hab Dich lieb. Ist das nicht toll? Ich war natürlich so gerührt, dass ich weinte. Kurz nur und dann ging es wieder. Dann sprach er mit unserer Oma Doris. Er sagte: Hallo Oma Doris. Wir sind bei Dir. Wir gießen Deine Blumen, damit sie nicht verwelken. Und ich komme das nächste Mal wieder mit und dann gieße ich Deine Blumen ganz allein. Und wir denken jeden Tag an Dich. Wir sagen Dir auch jeden Abend gut Nacht. Das hat mir so viel Kraft gegeben. Und gleichzeitig auch Traurigkeit, weil ich mir wünsche, dass meine Mutti das auch hören und sehen möge. Nun ja, ich muß jetzt aufhören, sonst wird es zuuuuu lang. Daran merke ich, dass ich noch viel zu verarbeiten habe. Ich könnte reden, reden, reden und erzählen, ohne aufzuhören. Aber nun ist Schluß. Nochmal ganz herzlichen Dank an Sie Frau Schuster und an Dich Antje. Ich wünsche Ihnen eine gute und schöne Sommerzeit. Ich bin froh, dass es diese Seite im Internet gibt. Viele liebe herzlich Grüße Johann und Yannik
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