Mitglied inaktiv
Hallo! Mein Söhnchen ist 8 Monate alt und durchlebt gerade die berühmt-berüchtigte 8-Monats-Angst. Nach allem, was ich gelesen habe, ist das normal, wenn auch anstrengend. Was mir allerdings echte Sorgen macht, ist der Umstand, dass unser Sohn auch anderen Kindern gegenüber extrem reserviert ist. Er fängt sehr schnell an zu weinen (und sucht, seit er krabbeln kann, „Zuflucht“ bei mir) und hat so ganz und gar keinen Spaß am Umgang mit anderen Babys. Dies ist nicht nur eine Phase, sondern dauert eigentlich seit er 5 Wochen alt ist und ich ihn mit zu anderen Kindern nehme. Ich habe mit ihm als er 8 Wochen alt war Babymassage gemacht: Er hat jedes Mal spätestens nach der Hälfte der Zeit schrecklich geweint und jedes Mal, wenn eins der anderen Babys weinte, hat er mitgeheult. Dasselbe spielte sich im PEKiP-Kurs ab, den ich mit ihm besuchte, als er 3 Monate alt war. Ich habe den Kurs nicht verlängert, als er Ende August vorbei war. Im Babyschwimmen hat Moritz ebenfalls fast nur geheult. Egal, was ich mache, er scheint sich am wohlsten zu fühlen, wenn er alleine mit mir und seinem Papa ist. Bei uns ist es ruhig (ich habe eigentlich nie Radio oder Cd an), er kennt die Umgebung, … Ich finde ja, er muss unter Kinder und ich treffe mich regelmäßig mit 3 anderen Müttern zum Krabbeltreff. Aber der Kleine ist nur gestresst, während die anderen Kinder entspannt „spielen“. Selbst, wenn nur ein weiteres Kind da ist, heult er ständig. Zuhause alleine mit uns oder erwachsenen Besuchern ist er fröhlich und goldig. Eigentlich würde ich ihm gerne noch weitere „Babykurse“ gönnen. Aber auf der anderen Seite denke ich, selbst nach dem Mini-Krabbeltreff mit nur drei anderen Kindern in seinem Alter, dass ich ihm damit nichts Gutes tue. Aber er muss doch unter Kinder! Er soll mit 1 Jahr in die Krippe oder zur Tagesmutter – ich habe ziemlich Angst, dass das ein reines Desaster wird und ich ihn damit total überfordere. Ist das normal, dass ein Baby dermaßen sensibel ist? Ich habe wirklich Angst, dass er irgendeine Bindungsstörung oder so etwas hat. Kein anderes der Kinder, die ich regelmäßig sehe, hat so wenig Spaß und Interesse an anderen Kindern wie unser Söhnchen. Ich bin ehrlich besorgt, dass er „asozial“ ist… haben Sie ein paar beruhigende Worte für mich? Danke! Sis
Christiane Schuster
Hallo Sis Bitte gönnen Sie Ihrem Sohn vorerst nur seine vertrautesten Bezugspersonen. Erst, wenn er sich sicher fühlt, wird er auch von sich aus auf andere Kinder zukrabbeln. Vermutlich hat er noch genug Damit zu tun, seine nächste Umgebung zu erkunden, sodass eine Gruppe ihn erst einmal überfordert. Die Kleinen entwickeln sich erst dann zu sozialen Wesen, wenn sie feststellen, dass jede Person sich von Anderen im Aussehen, der Gestik, Mimik... unterscheidet. Kinder unter einem Jahr kennen noch kein ICH und DU, sodass Sie wirklich erst einmal bis zur Krippen-Eingewöhnung warten sollten. Damit er sich aber vorab schon mal an einen gewissen Geräuschpegel und auch an mehrere Menschen/Kinder gewöhnen kann, fahren Sie mit ihm im Kiwa oder gehen Sie mit ihm im Tragetuch zum Einkaufen, an Spielplätzen vorbei, in Wartezimmer o.Ä. ohne ihn konkret zu Aktionen mit anderen Kindern aufzufordern. Er wird diesen Schritt von ganz allein erledigen, wenn er soweit ist.:-)) Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Kein Baby muss unter Kinder. Ab 2 Jahre sollte man langsam mal beginnen, indem man Kinder mit anderen zusammenbringt beim Kinderturnen,.... Zuvor reicht der Kontakt in der Familie samt der zu fördernden Loslösung (ab ca. einem Jahr). Ein Baby mit einem Jahr in die Grippe zu geben, ist überhaupt nicht sinnvoll, da ab diesem Zeitpunkt nochmal eine verstärkte Anhänglichkeit stattfindet, welche die Loslösung innerhalb der Familie (vom Vater, ersatzweise andere Bezugsperson) einleitet. Erst danach sind langsam andere Kinder gefragt (also etwa mit 2 J.). Ab ca. 4 Jahre sind die Mehrheit der Kinder wirklich so weit entwickelt, dass sie die Ablösung in den KiGa ohne "inneres Unwohlgefühl" schaffen. Vorher ist meistens das Selbstbewusstsein noch nicht stark genug untermauert. Zuvor muss noch die Loslösung stattfinden, die überhaupt erstmal zum sicheren Selbst führt. Dein Baby ist einfach sensibel und je mehr er mit den Angst auslösenden Dingen konfrontiert wird, desto unsicherer wird die Bindung zu dir. Es gibt zahlreiche Babys, die einfach eine gewohnte Umgebung brauchen. Und zahlreiche Babys haben Angst vor anderen Babys, weil Babys einfach unberechenbar sind. Sie tun noch so viele Dinge unkontrolliert, dass selbst wir Erwachsenen uns schützen müssen. Das macht natürlich Angst - dem einen Baby mehr, dem anderen weniger (je nach Genen und Stabilität der Mutter-Kind-Bindung). Ich habe früher auch mal so gedacht wie du. Frühzeitig soziale Kompetenzen erlernen und frühzeitig Krippe/ andere Kinder/ ... Und je früher, desto besser. BIS ich mich psychologisch intensiver mit dem Thema Baby/Kinder befasst habe und schnell feststellte, dass das genau die falsche Richtung ist. Es beginnt alles in kleinen Schritten: erst nur Primärbezugsperson, dann noch zusätzlich Loslösungsvorbild als weitere Bezugsperson, dann zusammen mit Bezugsperson zu anderen Kindern, alleine mit anderen Kindern mittels "fremder" Ersatzbezugsperson und teilweise ganz allein... Kinder groß ziehen kannst du mit einem Hausbau vergleichen: Mache dabei nie den zweiten vor dem ersten Schritt - sonst steht das Haus am Ende Kopf oder auch: es fällt beim kleinsten Windstoß zusammen ;-) Und, deine Intuition geprägt von Mutterlieb, hat dir doch schon signalisiert, dass sich etwas ändern muss. Es ist aber nicht dein Kind, das verhält sich vollkommen altersgerecht -nein, es ist deine Einstellung... Geh nochmal deiner Intuition nach ohne zu denken, dass dein Kind "asozial" ist und du wirst den richtigen Weg erkennen... LG
Mitglied inaktiv
Hallo Sis, mein Sohn (1) ist seit Anfang an genauso. Ich habe auch erst versucht, ihn mehr mit anderen Kindern zusammenzubringen, aber das hat nix gebracht. Es ist halt eine seiner Charaktereigenschaften und das lässt sich nicht ändern. Ich gebe ihm die Nähe, die er will, auch wenn die Krabbelgruppe für mich nicht so entspannen d ist, wie für andere Mütter. Aber es ist gut zu hören, dass andere Kinder auch so sind. Meine Nichte hat bis 1,5 Jahre immer bei Mama gehangen und dann hat sie sich selber gelöst. Kopf hoch, Dein Kind ist völlig normal.
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