Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Ist das schon Vorpubertät?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Ist das schon Vorpubertät?

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Hallo Frau Schuster!Heute brauche ich auch einmal Ihren "fachfrauichen" Rat,denn ich weiß wirklich nicht mehr,wie ich mit den Frechheiten unseres 10 jährigen umgehen soll. Natürlich kann ich verstehen,dass er als mittlerer von 3 Kindern (wobei der Älteste 16 Jahre und Julia fast 3) eine schwierige Position hat.Er ist seit Sommer auf dem Gymnasium,lernen und Schule sind kein Problem.Aber seine Launen und seine Schimpfwörter mir gegenüber!Ich versuche eigentlich,Probleme mit ihm über seinen Verstand zu lösen,habe oft erklärt,wie schlimm und verletzend es ist,mit solchen Wörtern betitelt zu werden.Aber bitte was ist die logische Konsequenz,wenn er aus tiefster Überzeugung "Du bist eine Drecksau"hinter mir herruft?Wir hatten heute eine typische Situation,es geht um irgendwas,was er erreichen oder durchsetzen möchte (vor Weihnachten ging es schon um das Thema Handy.Er hat ein gebrauchtes für den Notfall,möchte aber gerne die "Luxusausführung",wie seine Klassenkameraden sie auch haben.Wir sind der Meinung,im Moment reicht das eine,zum Geburtstag könnte er sich ein neues wünschen.Nun hat er heute die Reklameprospekte der Sonntagszeitung studiert und natürlich ein Supersonderangebot entdeckt "das gibt es nur diese Woche und ich möchte aber und alle anderen haben...",worauf ich freundlich geantwortet habe,dass ich keine neuen Diskussionen wünsche,das Thema war bis zum Geburtstag verschoben und ich sehe keinen Anlass,jetzt ein HAndy zu kaufen...!) und er rastet dann so aus und beschimpft mich mit wirklich schlimmen Wörtern.Ich weiß,dass er sich in solchen Situationen hilflos fühlt und genau weiß,dass ich bei meiner Meinung bleibe.Aber dass er dann zu solchen Miteln greift,finde ich so schlimm!Er musste dann natürlich erstmal auf sein Zimmer,ich habe dann "viereckigfrei"gegeben,weil wer vor lauter Gameboy und Computer keinen klaren Kopf mehr hat,um Probleme zu lösen,der braucht da eine Auszeit.(Obwohl er nicht wirklich viel mit Gameboy und Computer macht,es aber z.zT. seine Lieblingsbeschäftigungen sind).Aber so wirklich überzeugt bin ich davon nicht.Heute nachmittag habe ich nochmal versucht,das Thema anzuschneiden.Ich habe ihm erklärt,dass es so nicht geht.Er meinte,wenn ich "so in meinem beruhigenden Ton mit ihm rede,macht es ihn halt einfach wütend".Ich kann aber doch nicht rumbrüllen,damit er zufrieden ist?Ich weiß,bei kleinen Kindern sagt man ignorieren und irgendwo ist es eine Negativ-Verstärkung.Aber dulden kann ich es einfach nicht!Wie können wir da rausfinden?Für einen Tipp wäre ich Ihnen sehr dankbar! Frdl. Grüße


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Hallo Ratsuchende So ganz "Fachfrau" bin ich leider nicht um Ihnen kompetent Tipps geben zu können im Umgang mit Ihrem 10-jährigen Sohn, da ich mich auf die frühkindliche Erziehung spezialisiert habe. Als Mutter von ebenfalls (nahezu) erwachsenen Kindern möchte ich dennoch versuchen, Ihnen ein wenig zu helfen. Ignorieren oder einfach dulden sollten Sie sein Verhalten tatsächlich nicht, aber sich weiterhin so ruhig wie bisher verhalten. Auf "Drecksau" antworten Sie ihm doch mal achselzuckend, dass Sie eigentlich von einem 10-jährigen, halbwegs intelligenten Jungen schon erwartet hätten, dass er weiß, was dieses Wort bedeutet und das es im konkreten Moment denkbar unangebracht ist.- Ebenso sollten Sie ihn darüber informieren, dass Sie keinen Grund darin sehen, lauter mit ihm zu sprechen, da er Ihre Worte -auch leise gesprochen- sehr gut verstehen kann, wie er selbst bewiesen hat. Außenstehende würden Ihr Verhalten dann zwar als arrogant bezeichnen, aber ich denke, dass es die einzige Möglichkeit ist, Ihrem Sohn wieder auf den Boden der Realität zu verhelfen. Sicherlich weiß er, dass sich Ihre Geldbörse nicht ständig von allein auffüllt, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden können und dass Sie für Ihre Kinder Alles möglich zu machen versuchen, was ihnen das Leben lebenswert macht. Immer in der Masse mitzuschwimmen ist natürlich viel einfacher, als sich Gedanken darüber zu machen, was wirklich notwendig ist und was nicht.- Liebe Grüße und: bis bald?


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