Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

ist das ne Kopfsache??????gerne auch an alle

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: ist das ne Kopfsache??????gerne auch an alle

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn im Sept. wird er 3 Jahre alt, ist eigentlich wirklich sehr friedlich und lieb, und kaum anstrengend, aber momentan mache ich mir so meine gedanken, da er sehr oft von Bauch aua redet, besonders wenn wir uns streiten, also wenn wir diskutieren, nun bin ich in der 38 ssw und habe sehr oft gesagt, das ich Bauch aua hab, selbstverständlich nicht zu ihm sondern so in die runde das er es mit bekommt. Deshalb weiß ich nicht ob er es immer sagt, weil ich es so oft gesagt habe, denn wenn er früher mal bauch aua hatte, habe ich ihn ne erdberre Creme auf den Bauch gemacht und gesagt es sei Zaubercreme, um ihm die angst zu nehmen, nun creme ich mich ja täglich am Bauch ein, und er denkt immer ich habe Bauch aua, ich habe seid einiger zeit sehr darauf geachtet, es nicht mehr in sein beisein zu erwähnen. Lange rede kurzer sinn: Was soll ich tun, ich meine wenn ich zum Arzt mit ihm gehe, dann wird der ja nun auch nicht sehen können, ob er wirklich was am Bauch hat, oder ob es ne Kopfsache ist. Ich habe auch seid 2 Jahren einen entzündeten Zeh, das bekommt er ja nun auch mit, und immer wenn ich mich stoße oder mir jemand auf den Fuß tritt, dann sage ich aua,und es gab ne zeit da hatte der kleine auch immer Fuß aua. Wie soll ich nun reagieren, will ihn auch das Gefühl geben ihn ernst zu nehmen, den ich nehme ihn ja aauch ernst. Hoffe das war jetzt nicht alles zu verwirrend, und sie haben denoch nen tipp für mich. Lieben Gruß Daniela


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Hallo Daniela Auch wenn ich vermute, dass Ihr Sohn ein wenig mehr Aufmerksamkeit auf sich lenken möchte mit seinem "Bauch aua", empfehle ich Ihnen, ihn mitfühlend zu fragen, ob Sie mal den Doktor nach dem "Aua" schauen lassen sollen oder ob vielleicht das Eincremen mit besagter Zaubercreme ausreicht. Beobachten Sie ihn möglichst ein wenig intensiver: macht er insgesamt einen zufriedenen und ausgeglichenen Eindruck, wird er "nur" die auf ihn zukommenden Veränderungen spüren, aber nicht verstehen können. Nehmen Sie ihn immer mal wieder mitfühlend in den Arm, zeigen Sie ihm, wie stolz Sie auf ihn sind, wecken Sie die Freude auf das Geschwister, das evtl. zur Geburt, die ja einen Geburtstag bestimmt, dem großen Bruder wahrscheinlich ein Geschenk mitbringen wird. Alles Gute, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Daniela, zu allererst würde ich das Bauchweh vom Kinderarzt abchecken lassen. Er kann durch eine Tast- und Abhöruntersuchung sehr wohl einen Eindruck davon gewinnen, ob mit den inneren Organen alles soweit in Ordnung ist. Du solltest also hier seine Diagnose nicht vorwegnehmen. Nicht alle Bauchschmerzen sind seelisch bedingt. Wenn dann wirklich klar ist, dass nichts Organisches vorliegt, kann man weiter überlegen. Es kann natürlich durchaus sein, dass er das Bauch-Aua momentan benutzt, um zu zeigen, dass er sich seelisch nicht wohl fühlt. Kleine Kinder können oft nicht gut über ihre Gefühle sprechen, und drücken sie daher körperlich aus. Du bist ja gerade schwanger, was alle älteren Geschwisterkinder automatisch zunächst mal sehr verunsichert. Auch Dein Kleiner weiß nicht wirklich, was da demnächst auf ihn zukommt. Er ahnt nur, dass die Dinge sich grundlegend ändern werden, dass etwas Neues in der Luft liegt. Er merkt auch, dass Du Dich innerlich jetzt oft mit dem Baby und Deinem eigenen Bauch beschäftigst, sich Deine Aufmerksamkeit also nicht mehr nur auf ihn konzentriert - auch das macht Angst. Mit seinem Bauchweh will er wahrscheinlich mehr Trost und Zuwendung in all seiner Verunsicherung von Dir erhalten. Auch wenn Du mit Deiner Schwangerschaft selbst viel zu tun hast und unter Beschwerden oder Schmerzen leidest, solltest Du ihm momentan möglichst viel Streicheleinheiten und Zuwendung geben. Sprich mit ihm über das Leben mit dem neuen Baby in ganz einfachen Worten, schau' mit ihm Bilderbücher über das Baby im Bauch einer Schwangeren an etc. Es gibt da viel, was auch für sein Alter schon passt. Du schreibst auch von Streit und Diskussionen. Beides muss ja mit Dreijährigen noch nicht sein. Man kann einerseits erlauben, dass die Kleinen schon möglichst viel selbst machen, denn dies ist das Alter, wo sie das unbedingt wollen - und auch dürfen sollten. Wenn man aus Eile oder weil das Ergebnis nicht perfekt ist, zu oft abblockt, entsteht bei den Kleinen berechtigter Zorn und Frust. Und das nennen wir Erwachsenen dann "Trotz". Wenn Du aber in bestimmten Bereichen eine Grenze ziehen musst, um Deinen Kleinen zum Beispiel zu schützen, dann brauchst Du darüber nicht mit ihm zu diskutieren. Eine kurze Begründung reicht völlig aus. Ständige, langatmige Ermahnungen und Erklärungen frustrieren ein Kind. Denn sie vermitteln ihm, dass wir es nicht "richtig" finden, wie es ist, sondern es ständig irgendwie anders haben wollen. Dass wir ihm außerdem zu wenig zutrauen und dauernd etwas an ihm auszusetzen haben. Man kann auch kleinen Kindern schon Verantwortung für bestimmte Bereiche übertragen (Körperpflege, Anziehen, Essen). Vielleicht kannst Du Deinem Kleinen schon mehr zutrauen - wirst sehen, er ist zufriedener und es gibt weniger Anlass für "Diskussionen"...? Gruß, M.


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