Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Ist das alles noch normal?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Ist das alles noch normal?

Mitglied inaktiv

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Hallo, es geht diesmal um meine große Tochter (wird nächsten Monat 4) Sie ist ein sehr aufgewecktes Kind, was IMMER in Bewegung ist. Der Mund ist nie still. Auf der anderen Seite ist sie sehr sensibel, weint bei jedem bißchen, steigert sich so rein, dass sie würgen muß. Es reichen kleinste Anlässe. Ich stelle etwas woanders hin, als sie es jetzt will, oder sie will sich Schuhe anziehen und es geht nicht so....... In letzter Zeit bekommt sie richtige Wutanfälle, wenn etwas nicht so läuft, wie sich sich das vorstellt. Gestern waren wir unterwegs.Ich mußte mal auf die Toilette, sie kam natürlich mit. Ich schloß die Tür, sie wollte raus. ich hatte aber schon die Hose unten und meinte nur "warte, ich bin gleich fertig" Da schrie sie und hämmerte gegen die Tür" Ich will raus, mach die Tür auf.Paaaaapppppaaaaaa......... ...................... . Es war so laut, die Olle in der Nebenkabine klopfte schon an die Trennwand Als ich wieder raus kam, starrten mich alle an. Mir war das so peinlich aber was soll ich denn in dem Moment machen? Ich habs halt ausgestanden und bin ruhig geblieben. Ewas Ähnliches war schon mal. Wir wolltes Eis kaufen, es war voll, viele Menschen. Meine Tochter schrie dann "Ich will raus hier" Im Kindergarten (ist erst seit 2Mon dort) sagt sie "Die Kinder spielen so laut". Es scheint ihr alles zu viel zu sein. Sie schläft jeden Abend frühestens um 22:00 ein. Sie wehrt sich gegen den Schlaf, rennt rum, schimpfen bringt nichts, auch Abendrituale ändern nichts. Wenn sie malt, dann nur 2-3min Kitzelkratzel und dann hat sie keine Lust mehr, obwohl sie wirklich schön malen kann. Auf der anderen Seite hat sie manchmal Momente, da spielt sie schön mit ihren Autos oder mit dem Puppengeschirr und macht Rollenspiele. Sie hat auch eine imagiäre Freundin, was ich total süß finde und wir binden sie auch mit ein. Manchmal sieht sie auch ein "böses Mädchen", dass ihr was kaputt macht oder sie abhält vom Schlafen. Ihre kleine Schwester ist 8 Monate, Schreibaby. Wir haben viel durchgemacht und das ist auch an meiner Tochter nicht spurlos vorbei gegangen. Wir haben aber trotzdem immer Zeit mit ihr verbracht und sie mit einbezogen. Sie liebt die Kleine, küßt sie ab, provoziert sie aber auch oft. Drückt ihre hand ganz doll, drückt sie auf den Boden, obwohl sie sitzen will, stupst sie an, so dass die Kleine dann wieder schreit. Das Essen ist eine Tortur, Sie zappelt rum, springt auf, rennt rum, immer muß man schimpfen. Sie ißt auch nie mehr als 3 Hapse. Ich bin langsam mit meinem Latein am Ende Der nächste Punkt ist, dass sie noch nicht auf der Toilette ihr großes Geschäft erledigt. Pullern ist kein Thema-klappt alles. Sie scheint Angst zu haben und alle versuche waren bisher vergebens. Wenn ich sie auf die Toilette setze, dann schreit sie wie am Spieß. Also bekommt sie die Windel und wenn sie fertig ist, wird die gleich wieder entfernt. Die KIÄ sagt, wir sollen sie lassen, das haben viele. Heute hat sie 2x in die Hosen gemacht und ich habe geschimpft, weil ich denke, sie hätte zumindest mal was sagen können. Es nervt nur langsam, zumal sie oft auch 3 Tage einfach unterdrückt und dann ist es natürlich wieder eine Qual. Was soll ich machen? Vielleicht hängt ihr Verhalten doch mit ihrer kleinen Schwester zusammen. Habe an ADHS gedacht, aber andererseits habe ich auch das Gefühl, dass es oft eine "Modedignose" für lebhafte Kinder ist. Lg sannie


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Hallo Sannie Da Ihre Tochter durchaus auch mal ruhig und ausdauernd spielen kann, denke auch ich nicht, dass ein ADHS vorliegt. Um aber ganz sicher zu sein, sprechen Sie einmal mit dem behandelnden Kinderarzt über Ihre Beobachtungen und Sorgen. Er wird Ihre Tochter gemeinsam mit Ihnen einem geeigneten Kinderpsychologen zur Testung empfehlen, wenn er es für angebracht hält. neben dem ADHS gibt es noch soviele, andere medizinische Ursachen, die es auszuschließen gilt, sodass ich Ihnen hier leider keinen konkreten Tipp geben kann. Wenn möglich, erbitten Sie sich von der zuständigen Erzieherin einen Kurzbericht über das Verhalten Ihrer Tochter im Kindergarten, den Sie dann dem Kinderarzt vorlegen können, sodass rascher ein Ansatzpunkt für eine erfolgreiche Diagnose-Stellung gefunden werden kann. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank! Wir haben im August dier U8, da werde ich das ansprechen. Vielleicht kommt auch Vieles zusammen. Die Geburt der Kleinen mit den ganzen Startproblemen, Kindergarten. Habe immer das gefühl, sie befindet sich im "nicht mehr und noch nicht", wie eine kleine Pubertät ;-) lg sannie


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