Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, mein älterer Sohn wird im Oktober 3 Jahre alt und besucht seit seinem 1. Geburtstag die Kinderkrippe. Im Februar hat er ein Brüderchen bekommen. Er war schon immer eher "zappelig" und sehr willensstark, aber seit einigen Wochen/Monaten ist er extrem: Er schubst und haut viel (in der Krippe, gelegentlich auf dem Spielplatz), beißt neuerdings auch und kneift. (Sehr selten sind diese Aggressionen auch gegen seinen Baby-Bruder gerichtet.) Er hört tendenziell nicht und bockt. Bei Ermahnungen/Schimpfen der Erzieherinnen (oder auch seitens Mama, Papa, etc.) lächelt er neuerdings nur noch und macht weiter mit seinem Verhalten. Andererseit sagt er, er will nicht mehr in die Krippe, da dort immer geschimpft wird (er ist sonst sehr gern gegangen). Ich versuche, ihm kurz und knapp zu sagen, warum er diverse Dinge tun oder lassen soll oder was ggf. passiert, wenn er es nicht tut/lässt. Oft scheint es ihm völlig egal. Ich ziehe die Konsequenz dann durch (z.B. "ohne Geschichte ins Bett" oder "wenn nicht aufgeräumt wird (zusammen), können wir nicht auf den Spielplatz"), doch scheint er nicht daraus zu lernen. Das nächste Mal passiert das gleiche Verhalten wieder. Auch reizt er die Situation immer bis zum "großen Knall" aus, d.h. meist weint er zum Schluss, weil ich tatsächlich konsequent bin. Ich habe das Gefühl, mein Sohn ist irgendwie aus dem "inneren Gleichgewicht". Ständig liegen so Konflikte in der Luft, der ganze Tag läuft also äußerst konfliktreich ab (in der Kita wie auch zu Hause). Möchte man ihm mal was Gutes tun (z.B. ein neues Buch), dann hat man das Gefühl, es wird einem nicht "gedankt" (wenn man das so sagen kann). Was empfehlen Sie, um sein inneres Gleichgewicht wieder herzustellen und die Anzahl der Konflikte zu reduzieren? Können wir etwas an unserem Verhalten besser machen? Lieben Dank, Matthilda
Christiane Schuster
Hallo matthilda Meiner Ansicht nach bedeutet das Verhalten Ihres Sohnes ein großes Bedürfnis nach mehr Aufmerksamkeit, die er mit all' seinen bisherigen Erfahrungen geradezu einfordert. Bitte bestätigen Sie ihm, wie schwer er es manchmal als großer Bruder hat und wenden Sie sich ihm besonders liebevoll zu. Organisieren Sie eine feste Tageszeit, während Der Sie (oder Ihr Mann) ausschließlich Zeit für ihn haben. Lassen Sie ihn bewußt Dinge tun, die eben nur größere Kinder schon tun dürfen: Morgens alleine mit Ihnen in Ihrem Bett kuscheln, alleine mit Ihnen Etwas unternehmen, evtl. einen Papa-Tag o.Ä. In der Kita wird er evtl. wieder etwas umgänglicher, wenn ihm eine besondere Aufgabe überlassen wird, die ihn stolz auf seine Leistung macht: So kann er z.B. der Beschützer (Pate) eines schwächeren Kindes sein. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, herzlichen Dank erst einmal für Ihre Antwort. Aus "aktuellem Anlass" habe ich gleich noch eine Frage. Mein Sohn macht normalerweise Mittagsschlaf (zu Hause oft 2h, manchmal sogar länger). Er ist Frühaufsteher (6 Uhr) und wirklich müde mittags. Seit einer Woche (wir waren zu Besuch bei meinen Eltern, sind nun aber zurück), weigert er sich wehement zu schlafen (obwohl hundemüde). Auch auf meinen Vorschlag hin, sich im Zimmer dann ein wenig auszuruhen (er muss ja nicht schlafen), ernte ich Missachtung. Er bleibt einfach nicht im Bett, beschäftigt sich aber nicht allein sondern meint, ich müsste ihn belustigen. Das möchte ich aber nicht. Es folgt eine Stunde Bockigkeit (er kommt ins Wohnzimmer, ich bringe ihn zurück), dann ist er meist so erschöpft, dass er doch schläft (aber unter Protest und Drohungen meinerseits). Abends gibt es dieses Szenario auch seit einer Woche, nur nicht ganz so langwierig. Diese ständigen Auseinandersetzungen sind nicht schön für uns beide. Wie verhalte ich mich richtig? Soll ich ihn gewähren lassen? Dann ist er aber am Nachmittag/Abend so müde, dass er erst recht unleidlich wird. Ist dies auch Ausdruck für das Einfordern von mehr Aufmerksamkeit? DANKE nochmals, Matthilda
Christiane Schuster
Hallo Matthilda Bitte setzen Sie sich um die Mittagszeit gemeinsam mit Ihrem Sohn auf's Sofa, in eine gemütliche Kuschelecke o.Ä., um gemeinsam ein Hörspiel anzuhören, ein Bilderbuch zu betrachten, zu kuscheln o.Ä. Erwähnen Sie dabei weder das Schlafen noch das Ausruhen. Abends kann er ebenfalls im Bett noch eine CD hören; er MUSS ja weder schlafen noch sich ausruhen.:-) Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
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