Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Inkonsequent??

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Inkonsequent??

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Liebe Frau Schuster, ich habe noch mal eine Frage wegen meiner knapp dreijährigen Tochter. Sie ist in letzter Zeit ziemlich bockig, sie macht eigentlich kaum das, was man von ihr möchte und alles, alles ist nein etc. Sie zeigt eben die Verhaltensweise des "Trotzalters".(Ich mag das Wort nicht, aber ein besseres fällt mir jetzt nicht ein.) Nun ist es so, daß ich damit eigentlich ganz gut klar komme. Ich ignoriere ihren Trotz meistens, und greife nur ein, wenn sie andere verletzt oder anderweitiges "Fehlverhalten" zeigt. Das tut sie aber eigentlich garnicht so oft. Sie "bockt" eben einfach nur. Mein Mann ist der Meinung, ich bin zu lax mit ihr und müßte viel strenger sein. Ich würde sie verziehen. Ich hingegen meine, das ist eine Phase und ich habe keine Lust, einen Machtkampf daraus entstehen zu lassen. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich zeige ihr schon ganz deutlich Grenzen, aber eben gelassen. Mein Mann hingegen reagiert deutlich feindselig und ärgerlich auf sie und gibt mir die Schuld (jedenfalls ein wenig..., eine ernste "Ehekrise" haben wir nicht deswegen ;-)) Was meinen Sie, ist das o.k., daß ich gelassen bleibe, wenn sie nur bockt und nichts kaputtmacht oder jemandem wehtut? Ich versuche sie immer eher abzulenken, mit Wahlmöglichkeiten oder so. Das klappt auch oft. Beispiel: Sie möchte ihren Pulli nicht anziehen. Ich frage sie, ob sie den Blauen oder den Grünen anziehen mag. Schon klappt es. Mein Mann findet das total daneben. Er findet, ich solle bestimmen und sie solle "gehorchen".. Was sagen Sie dazu? Liebe Grüße und Danke für Ihre immer netten und einfühlenden Antworten, Bonni


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Hallo Bonni Ihr Mann scheint (noch) nicht einzusehen, bzw. zu erkennen, dass jedes Kleinkind und so auch Ihre Tochter ein eigener kleiner Mensch ist, mit eigenen, individuellen Wünschen und Bedürfnissen, die nicht unbedingt mit den Wünschen der Bezugspersonen übereinstimmen müssen.- Warum sollte nicht zwischen 2 Pullis gewählt werden dürfen, die den gleichen Zweck erfüllen? Mit antiautoritärer Erziehung hat Ihre Handlungsweise wenig gemein, da Sie ja auch Grenzen setzen, wenn sie wirklich erforderlich sind, diese Grenzen begründen um anschließend darauf zu achten, dass sie konsequent eingehalten werden. Sie werden es ganz bestimmt auch schaffen, Ihren Mann von Ihrer Vorstellung von Erziehung zu überzeugen! :-)) Weiter so! Liebe Grüße und: bis bald?


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Huhu Bonni!! Also ich bin richtig begeistert von Deinem Verhalten, EHRLICH! Scheinst ja die Ruhe weg zu haben! Ich selber habe diese Ruhe nämlich nicht und habe manchmal das Gefühl eine Rabenmutter zu sein, weil ich meiner Meinung nach viel zu Streng bin! (Ich lebe mit meiner Tochter alleine) Obwohl das ja völlig daneben ist, sowas zu denken, weil ICH es halt nicht bin, Ich versuche eben nur eine gute Mutter zu sein, die aber wahrscheinlich einfach zu schache Nerven hat und zu oft Laut wird! *schäm* Meine Tochter 2 1/2 Jahre ist sehr sehr Lebhaft, werde oft gefragt ob sie zum ADS tendiert, aber ich denke es ist eben auch "nur" eine Phase, nur das ich dann immer viel zu schnell ausflippe und ihr die Grenzen setzte, die sie dann trotzdem überschreitet! Ich denke, das wenn Du mit Deiner Erziehung so zu frieden bist, und meinst das es richtig ist, das Du "Locker" aber konsequent bist, ist das doch OK, verstehe da dann Deinen Mann nicht! Wie reagiert Dein Kind denn, wenn er ihr Grenzen setzt? Rastet sie dann noch schneller aus oder ist noch bockiger? So ist es zumindest bei uns! Also ich könnte nicht behaupten, das Du da etwas falsch machst, auch wenn ich das jetzt nur lese! LG und schönen Sonntag Pam


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ich find es sehr gut, so wie du es machst - die methode deines mannes führt dazu, dass eure tochter anfängt sich selbst abzulehnen, das ist ja nun nicht gerade der grundstein für ein glückliches leben... lg sandra kennst du "das kompetente kind" von jesper juul? sehr empfehlenswert!


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Hallo, ich finde es auch toll, wie Du das machst, Bonnie. Ich selber nehme mir immer vor, so gelassen zu sein und schaffe es leider nicht. Ich flippe leider sehr schnell aus :-(. Es heißt ja auch immer, man soll nur da Grenzen setzen, wo sie wirklich notwendig und wichtig sind und ich denke nicht, daß es z.B. richtig ist, ein Kind zu einem blauen Pullover zu zwingen, wenn es lieber den grünen anziehen möchte ... Und ich bin auch der Meinung, daß auch ein kleines Kind nicht absolut gehorchen muß. Wir selber haben auch eine sehr selbstbewußte, qurilige Tochter von 3,5 Jahren und auch wenn sie uns oft wirklich Nerven kostet ... zwischendurch meinte mein Mann mal: Eigentlich bin ich ganz froh, daß sie zwischendurch einfach ihren Kopf durchsetzen will und so ist, wie sie eben ist ... so wird sie wenigstens kein Duckmäuschen und kommt später besser im Leben zurecht." Ich denke, daß er damit gar nicht so verkehrt liegt. Und an Sandra: Kannst Du mir näheres über das Buch erzählen? Kannst mich gerne auch anmailen (huth_anja@web.de). Danke. Liebe Grüße von Anja mit Alina & Fabian :-).


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Vielen dank an Euch, ihr macht mir echt Mut, so weiterzumachen... Allerdings möchte ich auch ganz klar eingestehen, ich schaffe es FAST immer gelassen zu bleiben, immer auch nicht... Liebe Grüße, Bonni


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Hallo! Das tut wirklich gut auch mal andere Meinungen zu hören.Ich werde auch oft "angeklagt" zu antiautoritär zu erziehen oder garnicht bzw.verhätscheln.Wobei ich diese Begriffe noch etwas anders auslege. Da ich Alleinerziehend bin wird mir das von einigen anderen Familienmitgliedern als Schwäche ausgelegt, in gewissen Dingen einfach gelassen zu bleiben die völlig banal sind oder merke mein Sohn versucht ganz bewußt mich zu ärgern. Was sicher falsch wäre es dann zu tun. Mich ärgert es dann nur das Andere mir eine Erziehungsfähigkeit völlig absprechen. Also ich bleibe auf dieser Linie und lasse mich nicht beirren, mein Menschenverstand sagt mir es ist richtig. Gruß Claudia


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hallo anja, du findest eine buchbesprechung auf der homepage www.rabeneltern.org, viel spass beim lesen (c: lg sandra


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hallo claudia, ich werde auch oft mitleidig belächelt, wobei ich oft das gefühl habe, dass die vertreter der "harten linie" schlicht und ergreifend völlig irritiert und ratlos sind, wie es sein kann, dass ein "lasch" erzogenes kind so ausgeglichen und zufrieden ist und trotzdem nicht ein schreckliches verhalten an den tag legt... lg sandra


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