Mitglied inaktiv
Hallo! Ich wende mich heute an Sie, weil ich nicht mehr weiß, wie ich weiterhin reagieren soll. Geschehen ist Folgendes: Es geht um unsere 3jährige Tochter Laura(24.02.2000). Vor ca. 2 1/2 Monaten ist die Katze von meinen Eltern gestorben, die Laura absolut geliebt hat. Als Laura bei einem der nächsten Besuche bemerkte, dass die Katze nicht da ist und auch das Katzenkörbchen fehlte, fragte sie, wo denn die Jule sei. Ich erklärte ihr, dass die Jule sehr krank war und gestorben wäre. Sie wäre jetzt im Katzenhimmel und dort würde es ihr wieder gut gehen. Ich war schon noch auf einiges Nachfragen vorbereitet, doch keinesfalls auf einen riesengroßen Gefühlsausbruch mit dicken Kullertränen. Doch genau das geschah! Laura sagte, sie hätte doch die Jule noch so gern gesehen und noch mal gestreichelt. Warum sie denn jetzt schon weg wäre, ohne dass sie sie noch mal hätte sehen können... Ich erklärte ihr nochmals, dass die Jule sehr alt gewesen sei und krank, und dass es ihr im Himmel wirklich wieder gut gehen würde. Sie hätte jetzt keine Schmerzen mehr. Weil Laura so sehr auf dem noch mal Sehen beruhte, sagten wir ihr, wir würden ihr ein Bild von Jule schenken, dass könne sie sich in ihr Zimmer stellen und somit die Katze jederzeit sehen. Der Vorschlag gefiel auch Laura und sie freute sich als sie das Bild bekam. Sie sagt ihr auch jetzt noch ab und zu "Gute Nacht", wenn sie ins Bettchen geht. Wir haben dann versucht, das Gespräch nicht allzu sehr in die Länge zu ziehen und Laura mit anderen Dingen abzulenken. Es gelang uns auch zunächst. Aber wenn wir dachten, dieses Thema wäre überstanden, lagen wir völlig falsch!!! Als mein Mann abends von der Arbeit kam, bekam auch er alles noch einmal life mit. Die nächsten 3 Nächte wachte Laura immer wieder auf, weinte und fragte nach der Katze. Auch jetzt tagsüber fällt Laura immer wieder dieses Thema ein (selbst wenn wir gerade lustig miteinander sind),weint sie oftmals plötzlich herzzerreißend los und fragt nach der Katze bzw. nach dem "alt werden". Ob die Katze jetzt allein im Himmel sei, ob sie ihren Ball zum Spielen hätte, ob auch ihr Futternapf oben sei und und und.... Ich finde es absolut phänomenal, dass sie sich so intensiv in ihrem Alter mit diesem Thema beschäft. "Phänomenal" meine ich dabei durchaus nicht im positiven Sinne. Es tut mir so weh, ihr da nicht weiter helfen zu können und anzusehen, wie sehr sie das Thema beschäftigt und sie sich quält. Und das Schlimme ist, ich weiß wirklich keine (anderen) Worte mehr, um sie zu beruhigen. Man muss jetzt bei ganz normalen Gesprächen darauf achten, was man sagt -vor lauter Angst, sie könne wieder so heftig sensibel reagieren. Ihre Oma hatte jetzt Geburtstag: "Wie alt wird Oma?", "Ist das viel alt?" "Muss sie bald in den Himmel?" Die andere Oma ist seit diesem Monat in Rente. "Warum arbeitet die Oma nicht mehr? "Ist sie zu alt zum Arbeiten?" ... Letzte Woche hatten wir das Thema "Schminken". Sie wolle sich auch schminken wie Mama. Ich: "Wenn Du groß bist, dann darfst Du das auch." Sie reagierte mit Weinen, sie wolle nicht groß werden, sie will immer ein Mädchen sein. Das Thema "Schminken" war vergessen. Nach kurzer Erklärung (alle Mädchen werden mal groß und sind dann irgendwann eine Frau) konnte ich sie ablenken, wie ich wollte. Es half nichts! Sie weinte weiter herzzerreißend! Ich könnte wetten, dass sie deshalb so reagierte, weil sie groß werden auch wieder mit "alt sein" und "sterben" verbunden hat. Selbst ein toter Käfer auf dem Boden erinnert sie. "Kommt der auch in den Himmel?" Ich/Wir haben wirklich immer sehr vorsichtig versucht zu erklären, warum die Katze gestorben ist. Also mit absolut kindlichen Worten. Auch haben wir versucht, das Thema nie in die Länge zu ziehen, wenn es leider wieder zur Sprache kam. Doch immer wieder kommt das Thema von ihr aus auf den Tisch. Ach ja, und gestern Morgen kam der Hammer. Ich fuhr morgens mit ihr im Auto vom Hof. Da fragte sie auf einmal: "Und was ist dann mit unserem Haus?" Ich wusste erst gar nicht, was sie meinte. Dann sagte sie nochmal: "Was ist dann mit unserem Haus, wenn wir im Himmel sind?" Das war wie ein Schlag vor den Kopf? Wir sind mittlerweile sehr verzweifelt, dass Laura sich so rumquält und ich würden alles tun, damit sie nicht mehr daran denkt und sich damit beschäftigt. Haben wir zu Anfang die falsche Erklärung abgeliefert? Hätten wir es ganz anders erklären sollen? Wie sollen wir weiterhin reagieren? Schon jetzt vielen Dank für Ihre Hilfe! Liebe Grüße Birgit
Christiane Schuster
Hallo Birgit Da Sie den Tod der Katze möglichst knapp, aber sachlich erklärt haben, haben Sie ganz sicher auch Nichts falsch gemacht!- Wie wär`s, wenn Sie Ihrer Tochter sagten, dass Jeder und Alles einmal alt wird und dass Tiere und Menschen sich besonders darüber freuen, wenn sie sehen, dass jüngere Menschen/Tiere fröhlich sind und lachen. Hinzufügen können Sie ggf. dass immer, wenn Jemand stirbt/in den Himmel kommt, auch wieder Jemand geboren wird. Falls möglich, sollten Sie dann mit ihr in den Zoo, auf einen Bauernhof o.Ä. gehen, damit Laura merkt, dass Es tatsächlich auch so, wie erzählt, ist. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo! Ich wollte nur noch einmal erwähnen, dass Laura ansonsten für ihre Fröhlichkeit bei allen bekannt ist. Sie ist also keineswegs jemand, der still und in sich hineingezogen ist. Sie hat fast nie schlechte Laune, lacht viel und ist lustig und redet wie ein Buch. Liebe Grüße Birgit
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