Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

immer gleich reagieren?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: immer gleich reagieren?

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, unser Sohn ist nun 8 Monate alt und ein ziemlich fordernder kleiner Kerl. Die meiste Zeit des Tages verbringen wir mit ihm auf der Krabbeldecke.Andere Aktivitäten sind damit für uns als Eltern so ziemlich tabu. Einer muß immer bei ihm sein, das ist schon seit der Beurt so. Alleine mal spielen(wenn Mutti auf dem Sofa sitz) ist nicht drin. Verlasse ich den Raum-ist gleich Theater. Komme ich zurück ist alles wieder o.k., zumindest für eine kurze Zeit. Dann lanweilt ihn wieder alles und Mutti muß sich wieder etwas neues einfallen lassen. Es ist für mich sehr anstrengend und nur selten gelingt esmal, ihn für längere Zeit gut gelaunt zu erleben. Insgesamt haben wir seit seiner Geburt immer prompt auf seine Bedürfnisse reagiert und versucht sie zu befriedigen. Wird er nachts wach, spurten wir gleich hin und trösten ihn oder ich stille ihn. Ich denke immer, blos nicht erst einheulen lassen, dann steigert es sich ins unermeßliche und s dauert noch viel länger, bis er sich wieder beruhigt. Doch trotz der permanenten Anwesenheit und unser sofortigen Reaktionen zeigt sich keine Besserung. Ich denke immer, er ist so auf uns fixiert, dass gar nichts anderes geht.Bei anderen Leuten fühlt er sich nicht wohl! Ist es o.k., wenn wir immer gleich für ihn da sind? Instinktiv sage ich mir, er kann sich doch nicht anders ausdrücken und er tut mir immer soo unendlich leid, wenn er weint, so dass ich von meinem Gefühl her immer sofort für ihn da bin. Andererseits liest man, dass man die Kleinen auch mal warten lassen muß, damit sie verstehen, dass sie nicht der uneingeschränkte Lebensmittelpunkt sind und die Eltern auch mal mit anderem beschäftigt sind.Das funktioniert bei uns aber irgendwie nicht. Aber ich kann es nicht ertragen, wenn er weint. Kann man hier schon von verzogen sprechen? Oder ist es im 1.Lebensjahr o.k., ihm uneingeschränkte Nähe und Liebe zukommen zu lassen? Beginnt das sogenannte Erziehen und Grenzen setzen nicht erst mit dem 2.Lebensjahr? Lieben Dank, Ihre Silke+Moritz.


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Hallo Silke Je liebevoller Sie sich Ihrem Sohn zuwenden und je mehr Sie seine eigenen, individuellen Bedürfnise zu realisieren versuchen, desto größer wird das Vertrauen zu Ihnen werden, sodass er sich mit zunehmender Mobilität auch dann sicher fühlen wird, wenn Sie mal nicht unmittelbar bei ihm sein können. Verlassen Sie sich Darum bitte auch weiterhin auf Ihren natürlichen Mutterinstinkt. Damit Sie selbst, bzw. Ihre eigenen Bedürfnisse nicht ganz "auf der Strecke" bleiben, aber Moritz immer in Ihrer direkten Nähe sein kann, kann ich ebenfalls ein Tragetuch oder aber eine Babywippe nur empfehlen. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Silke, ich finde es toll dass du so auf die Bedürfnisse deines Kindes eingehst, gerade im ersten Jahr ist das doch wichtig. Wenn Du mich fragst, denke ich das sich das später auszahlt und wenn es dir gut dabei geht ist doch o.k. Ich habe dir geantwortet, weil ich selbst im Moment eine 3jährige Tochter habe, die in den Kindergarten geht und anfängt, sich von mir zu "entfernen" bzw. mir ziehmlich deutlich zeigt, was sie schon alles alleine kann (oder auch nicht). Manchmal wünsche ich mir, sie wäre noch mal so klein und "einfach". Also machs gut Heike


Mitglied inaktiv

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Also ich finde es auch gut, dass Ihr bisher Eurem Instinkt gefolgt seid, der Euch bestimmt nicht getäuscht hat. So um den 8. Monat ist es ja auch schwierig (habe selbst 2 Kleine Kinder), die kleinen kapieren schon eine Menge, aber der Körper kommt noch nicht nach - sie können sich ohne Hilfe nicht fortbewegen, wissen aber, dass Mama auch außerhalb ihres Blickfelds noch da ist und wollen gerne mit dabei sein. Ich kann Dir auf jeden Fall ein Tragetuch empfehlen, in dem Du ihn auf den Rücken bindest (bei didymos kann man auch Tücher zum Test ausleihen, wenn ihr die Investition noch scheut), dann kommst Du auch mal zu was anderem und Dein kleiner ist dabei (ohne hätte ich das mit Beruf und meinen zwei Kindern nie in dieser Intensität geschafft) - das gefällt . Wenn dann die Beinchen und Ärmchen endlich tragen, dann wird er Dir auch hinterher krabbeln, aber auch dann habe ich das Tuch sehr geschätzt, wenn meinen Kleinen müde waren - meine Tochter ist 20 Monate und ich trage sie immer noch ab und zu - mehr auch, wenn sie krank ist. Viel Glück und alles Gute


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