Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Im Trotzalter richtig reagieren

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Frage: Im Trotzalter richtig reagieren

Tinikli

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Hallo. Ich bin mittlerweile echt verzweifelt. Mein großer Sohn (2 Jahre, 4 Monate) befindet sich seit kurzem im Trotzalter und macht und das Leben buchstäblich zur Hölle. Er war schon immer sehr anstrengend und willensstark, nun scheint er sich mit seinen Gefühlsausbrüchen allerdings auf dem Höhepunkt zu befinden. Es vergeht kein Tag an dem er nicht mehrere Ausraster bekommt. Alles muss nach seinem Willen gehen, wenn nicht dreht er durch bis zur Erschöpfung. Gestern nach der Kita hat er 25min auf dem Boden gelegen und gebockt. Ich bin überfordert und ratlos wie ich am besten mit dieser Situation umgehen kann. Gestern habe ich einfach abgewartet. Oftmals habe ich dafür aber nicht die Zeit und zusätzlich noch ein Baby von 9 Monaten, was natürlich immer mit Schlepptau ist und sicher mit reinspielt in die Gefühlslage meines großen Sohnes. Da wir aber 3 Wochen vor dem Umzug stehen, besteht keine Möglichkeit mal mit den Kindern allein etwas zu unternehmen, weil mein Mann alle erforderlichen Besorgungen diesbezüglich nach der Arbeit verrichtet. Wir versuchen oft das Bocken zu umgehen, was natürlich gar nicht immer möglich ist. Anfassen darf man meinen Sohn dann nicht und es stört ihn mittlerweile auch nicht mehr, wenn andere Leute an ihm vorbei gehen oder man selbst aus der Sichtweite verschwindet. Bockig an der Hand läuft er nicht weiter, so dass ich oftmals morgens auf dem Weg zu Kita richtig zu kämpfen habe. Mein Sohn zieht einfach die Beine an, so dass ich ihn zur Kita schleifen müsste. Mein Mann und ich sind dadurch oft am Ende und haben Angst uns irgendwann mal zu vergessen. Wo können wir uns Hilfe suchen? Ich würde gern einen Experten aufsuchen, der uns Ratschläge geben kann, wie man in solchen Situationen am besten Ruhe bewahrt und wie man mit diesen Gefühlsausbrüchen am besten umgehen kann, damit es auch für meinen Sohn etwas einfacher ist. Vielen Dank für Ihre Tipps.


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Tinikli, planen Sie immer etwas mehr Zeit ein, damit Sie die Ruhe bewahren können und nicht unter Zeitdruck stehen, wenn Ihr Sohn z.B. auf dem Weg zur Kita anfängt über etwas zu trotzen. Bieten Sie Ihrem Sohn des Öfteren eine Alternative statt eines Neins an. "Einen Keks kannst du nicht haben, ich kann dir aber einen Apfel klein schneiden." So muss Ihr Sohn nicht wütend über das Nein sein, sondern kann über die Alternative nachdenken. Um selbst die Ruhe zu bewahren, ist es hilfreich, selbst kurz die Augen zu schließen und ein paar Mal tief ein- und auszuatmen. Jetzt haben Sie die nötige Ruhe um zu überlegen, wie Sie Ihren Sohn vielleicht aus seinem Trotz rausholen können und ihm durch Ihre Nähe den nötigen Beistand zu schenken. Möchten Sie einen Ansprechpartner bei sich vor Ort, dann fragen Sie beim Jugendamt nach. Die Mitarbeiter können Ihnen Erziehungsberatungsstellen in Ihrer Nähe nennen. Viele Grüße Sylvia


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