Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, vor gut einem Monat habe ich mich schon eimal wegen meines Sohnes Paul (2,5 Jahre) an Sie gewandt. So richtig kommen wir aber noch nicht weiter, deshalb poste ich nun wieder. Paul verhält sich seit einiger Zeit für seine Verhältnisse sehr schüchtern, wenn wir anderen Mneschen begegnen (sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen). Er braucht eine ganze Weile, um aufzutauen und das nicht nur bei fremden Menschen, sondern auch bei einigen bekannten Gesichtern. Im Grunde ist er immer sehr offen und selbtsicher gewesen - manchmal war er mir sogar eine Spur zu kess. Im Moment macht er einen recht schüchternen Eindruck und ich hab das Gefühl, ein anderes Kind vor mir zu haben. Er besucht seit seinem 15. Lebensmonat einen Kindergarten und tritt in der Gruppe prinzipiell sehr selbstsicher auf. Vor 3 Monaten haben die bisher ältesten Kinder die Gruppe verlassen und nun gehört Paul zu den Ältesten. Hinzu kommt, dass er einigen anderen Kindern sowohl sprachlich als auch motorsich überlegen ist. In der letzten Zeit gibt es häufig Konflikte zwischen ihm und anderen Kindern und zwischen ihm und seinen Erzieherinnen. Er verhält sich anderen Kindern gegenüber zum Teil recht ruppig, wenn es um Spielzeug geht, reagiert aber weinerlich, wenn ihm jemand etwas wegnimmt und testet - natürlich auch zu Hause - mächtig seine Grenzen. Manchmal beginnt der Tag schon mit kosequenten Neins, wenn er wiederholt nach uns tritt, ein Spielzeug gegen den Schrank wirft etc. Er erinnert mich dabei manchmal an meine Achtklässler, die gerade voll in der Pubertät stecken :-) Sein Lieblingswort zur Zeit ist "alleine". Er kann und will alles alleine machen (Saft einschenken, anziehen, Türen öffnen, den Stuhl bereit stellen, ins Auto eínsteigen...) Nur ne Spur von Hilfestellung macht ihn fürchterlich wütend und endet oft in einem Weinanfall. Hier denke ich, das ist Ich-Findung pur, nur was mir Sorgen macht, ist diese Schüchternheit, die ich überhaupt nicht von ihm kenne. Früher hat er mich in der Kindergartengarderobe links liegen lassen und ist in seinen Raum gedüst, momentan muss ich ihn hintragen. Mittags dagegen will er überhaupt nicht nach Hause. Sein Kommentar am Freitag, als ich ihn abholte, war: "Oh nein, meine Mama kommt schon." Die Erzieherinnen haben mir versichert, dass er nicht unter Verlustängsten leidet, wenn ich weg bin und nie nach mir weint. Dr. Posth sagte mir, dass dieses erneute Fremdeln im Sinne einer Regression eine Reaktion auf ein Erlebnis sein müsse. Ich kann mich allerdings an nichts erinnern, was ihn derart verunsichert haben könnte. Wir waren zwar im Februar/März wegen einer lang anhaltenden Ohrenentzündung häufig und bei verschiedenen Ärzten, aber da war ich immer als Sicherheit dabei. ich hab so Sorge, dass wir etwas falsch gemacht haben, denn aus einem bisher zuversichtlichen, forschen Kind kann doch nicht plötzlich ein ängstliches Kind mit wenig Selbstbewusstsein werden? Haben Sie vielen Dank für Ihren Rat! Henriette
Christiane Schuster
Hallo Henriette Auch ich halte Verenas Vermutung für durchaus überlegens-wert und rate Ihnen, sich doch mal genauer über die Verhaltensweisen von überdurchschnittlich begabten Kindern zu informieren, was Sie z.B. unter: www.begabten-foerderung.de oder www.klugeKinder.bwk.at tun können. Um als Ursache für Paul`s Verhalten eine Unterforderung in Betracht ziehen zu können, rate ich Ihnen ebenso zu einer Teilnahme Ihres Sohnes -evtl. mit Ihnen gemeinsam- an einer Interessengruppe (musik. Früherziehung? Schwimmen? Reiten?), da er dort seinem Leistungsvermögen entsprechend gefordert wird. Gestalten Sie ihm den Aufenthalt im Kiga ein wenig interessanter und somit zufriedenstellender, indem Sie ihm ein konkretes Beschäftigungsangebot mit auf den Weg geben. So kann er z.B. ein Bild für sein Zimmer, für`s Büro o.Ä. malen, ein Lied einüben für Omas Geburtstag, Tiere kneten für einen Bauernhof, usw. Hat Paul zu seiner inneren Ausgeglichenheit und Zufriedenheit zurückgefunden, wird sich seine Zurückhaltung sicherlich mehr und mehr aufheben, sodass er zu seinen "alten" Verhaltensweisen - auch zu ruhigerem Schlaf- zurückfinden wird. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo, vielleicht ist er unterfordert. Wenn er nun auch noch zu den Älteren gehört, würde das erst recht der Fall sein. Ich kenne das von Kindern, die eher fit und klug sind. Sie spielen anderen Kindern zu erwachsen und andersrum lassen sich die Kinder oft nicht auf das begabte Kind ein, welches konkrete Spielideen vermitteln möchte. Dementsprechend macht er Konflikterfahrungen und zieht sich zurück, was dann zu Schüchternheit führt. Gruß Verena
Mitglied inaktiv
Hallo Verena, daran gedacht habe ich auch schon, zumal uns immer wieder egsagt wird, dass er in seiner Entwicklung schon recht weit ist für sein Alter. Wie erklärt sich dann aber diese Schüchternheit Erwachsenen gegenüber? Gruß und Danke, Henriette
Mitglied inaktiv
Hallo, keine Ahnung, da kann man nur spekulieren, bzw. Du musst die Situationen genau beobachten. Meine Freundin hat einen hochbegabten Sohn, der sich selbst für richtig toll hält, d.h. er ist sich seiner Intelligenz ganz und gar bewusst. Sobald er aber den sicheren Raum Familie verlässt, ist er schüchtern und unsicher, einfach weil er schon so viel Ablehnung erfahren hat. Ich denke mal wenn ein Kind in der Kindergruppe nicht ganz integriert ist, dann resultiert daraus vielleicht auch die Unsicherheit gegenüber Erwachsenen. Nur eine Idee... Gruß Verena
Mitglied inaktiv
Heute Morgen konnte Paul sich wider nur zögerlich von mir lösen. Er hat nicht geweint und auch nicht gesagt, dass er nicht im Kindergarten sein möchte, aber er war doch sehr still, ich musste ihn wieder reintragen, zum Tisch bringen und bin dann noch einen Moment da geblieben. Bei meinem Mann ist er nicht so anhänglich. Er geht alleine rein und löst sich deutlöich leichter von ihm. Was ist bloß los? Zuhause ist er übrigens fröhlich wie immer, spielt, macht Blödsinn, erzählt viel, malt, spricht über den Kiga und freut sich drauf, schläft so gut wie immer. Allerdigs wacht er seit gut einem 3/4 Jahr nahcts 1-3 Mal auf und kommt irgendwann zu uns ins Bett. Oft kann ich ihn bis in die frühen Morgenstunden dazu überreden, in seinem Bett zu bleiben, denn er versteht, dass uns das "große" Bett zu dritt zu eng ist. Nochmals danke, Henriette
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