Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, heute abend bin ich mal wieder mit meinen Nerven am Ende. Kurze Vorgeschichte: Meine Tochter ist jetzt 15 Monate und mein Großer wird bald 6 Jahre und vom Vater meiner Kinder lebe ich getrennt. Es ist so, daß meine Kleine sehr, sehr anstrengend ist - sie ist so ganz anders als mein Großer früher war. Es geht alles schon seit Monaten so, sie zieht an den Haaren, petzt, haut (auch mit Gegenständen) nach mir und ihrem Bruder, ihm macht sie auch alles was er gerade spielt kaputt (er war immer so ein lieber und wird mittlerweile sehr oft zornig auf seine Schwester, da sie ihm wehtut oder seine Spielsachen kaputt macht, ich erkenne ihn da manchmal garnicht mehr wieder, auch geht er seit neuestem gerne in den Kiga, damit er seine Ruhe vor ihr hat und hat letztens erwähnt, daß, wenn er gewußt hätte, wie es mit einem neuem Baby wäre, er lieber keine Schwester bekommen hätte), Bilderbücher die ich noch von meinem Sohn hatte und die alle noch völlig ganz waren, sind mittlerweile fast alle angekaut und zerrissen, das Essen ist ein Drama (sie kann mit dem Löffel essen, patscht aber immer noch mit der Hand ständig in ihr Essen, dreht den Teller um oder wirft ihn auf den Boden), sie klettert überall rauf - stand sogar schon auf dem PC-Tisch - da holt sie sich einfach einen Küchenstuhl und schiebt ihn dahin wo sie hin will - krabbelt auf den Küchentisch, auf den Wohnzimmertisch und wenn ich dann "nein" sage, lacht sie meist und geht gerade wieder drauf. Ich versuche sie dann auch abzulenken - Buch anschauen oder irgendetwas, aber es nutzt nichts, sie wirft das Buch weg und geht schnurstracks wieder auf den Tisch - ich habe sie in den letzten Tagen auch nach 20 mal wieder vom Tisch runterholen angeschrieen, da ich mir nicht mehr zu helfen wußte und mir war ganz elend zu mute und ich war auch nahe dran, ihr auf die Finger zu hauen (was ich eigentlich total verabscheue). Beim Kinderarzt im Wartezimmer ist es eine einzige Tortour, sie rennt ständig raus aus dem Zimmer oder macht anderen Kindern ihre aufgebauten Sachen kaputt, wirft die Bauklötze durchs Zimmer - ich versuche dann schon sie festzuhalten und sie abzulenken mit einem Spiel oder Buch, aber sie schreit und strampelt sich wieder frei und rennt wieder raus. Da haben mich sogar schon öfter andere Mütter angesprochen, welchen Wirbelwind ich wohl hätte. Wenn ich sie in den Kinderwagen setze gibt es jedesmal geschrei und auch unterwegs im Kinderwagen macht sie immer einen Aufstand und will raus, lasse ich sie dann raus, will sie natürlich nicht an meiner Hand laufen und auch nicht in die Richtung wo wir hin wollen und da gibt es dann wieder Geschrei wenn ich sie in eine andere Richtung lenke oder von der Straße abhalten möchte. Abends im Bett geht es dann weiter. Wir schlafen alle 3 in meinem großen Bett zusammen, was aber nicht mehr klappt. Vor ein paar Wochen noch, war sie gegen 19/20 Uhr müde und ich bin mit ihr zum einschlafen ins Bett gegangen - was auch dann recht schnell ging, aber mittlerweile ist sie nicht vor 20:30 müde und ich lege mich dann mit beiden gleichzeitig ins Bett, da mein Sohn auch Müde ist. Aber sie läßt ihn nicht in Ruhe, sie wirft sich auf ihn, zieht ihn an den Haaren und macht Blödsinn, meistens reicht es ihm nach einiger Zeit und er steht dann wieder auf und legt sich dann doch in sein Bett (wir haben früher normalerweise immer noch in seinem Bett ein Buch vor dem Einschlafen gelesen - aber bis meine Kleine dann eingeschlafen ist, schläft er auch schon und das tut mir auch leid, daß er durch sie, öfters viel zu kurz kommt), aber dann will sie auch wieder raus, weil er nicht da ist. Heute abend habe ich sie dann immer wieder ins Bett zurückgeholt oder festgehalten, daß sie im Bett bleibt - sie hat geschrieen wie am Spieß und ich habe sie wieder angeschrieen und hätte sie am liebsten geschüttelt (ich will das Anschreien nicht, aber meine Nerven liegen scheinbar ziemlich blank und ich habe danach geweint und sie hat dann dauernd Mama gerufen). Aber sie muß doch auch irgendwann schlafen und ich möchte nach dem anstregend Tag doch wenigstens 1 bis 2 Stunden für mich haben. Sie schläft im Moment von abends 21:30 bis morgens ca. 7 Uhr und tagsüber höchstens 1 Stunde, das ist ja nicht gerade viel. Ich mache mir schon manchmal Gedanken, ob sie vielleicht hyperaktiv ist, aber sie kann auch lange Zeit sich ein Bilderbuch anschauen oder mit Bausteinen bauen, wenn sie will. Auch bin ich mir sicher, daß sie mein Nein versteht, sie versteht alles was ich sage, was ich an vielen Alltagsdingen merke und sie redet auch mittlerweile so ca. 20 Wörter und sagt mir auch schon mit "AA" das sie gerade die Windel vollgemacht hat. Aber warum will sie mein Nein oder Dinge die sie nicht tun soll, nicht verstehen, ich kann ihr Verhalten nicht verstehen und bin im Moment völlig ratlos, wie ich mit ihr umgehen soll. Ich würde so gerne im normalen Ton ihr etwas erklären oder verbieten und wünsche mir so sehr, daß sie wenigsten beim 3. Nein auf mich hört und das in unser Familienleben (wenn auch ohne Papa) wieder Ruhe und Harmonie einkehrt, das ist durch ihr Verhalten im Moment garnicht möglich. Vielleicht haben Sie ja einen Tip für mich - ich hoffe es. Viele liebe Grüße Petra
Christiane Schuster
Hallo Petra Was Ihre Tochter jetzt braucht sind gut überlegte und begründete Grenzen, die sie konsequent einzuhalten hat. Hält sie sie nach einmaliger Ermahnung nicht ein, wird sie Folgen zu spüren haben. So sollten Sie ihr erklären, warum sie nicht auf den Tisch klettern darf und dass sie sonst nur in ihrem Zimmer oder in einem Laufgitter spielen kann, wenn Sie nicht in ihrer unmittelbaren Nähe sein können. Haut oder wirft sie mit Gegenständen, handeln Sie in ähnlicher Weise. Matscht sie absichtlich auch dann noch mit dem Essen, wenn Sie sie füttern, scheint sie wohl keinen Hunger mehr zu haben, sodass Sie Ihren Teller ganz wegräumen. Verhungern wird sie bis zur nächsten Mahlzeit nicht gleich; aber sie wird erkennen können, dass sie sich an begründete Regeln zu halten hat. Stört sie im großen Bett ständig Ihren Bruder, wird sie in ihr eigenes Bett gelegt, da alle Menschen schlafen müssen um gesund zu bleiben.- Handeln und sprechen Sie so ruhig wie möglich zu ihr, aber verhalten Sie sich bitte konsequent. Diese Vorgehensweise erfordert eine Menge Kraft und Durchhaltevermögen. Damit Sie diese Kraft überhaupt aufwenden können und damit Ihr "Großer" in dieser Phase nicht ständig zu kurz kommt, rate ich Ihnen zu einem stundenweisen Babysitter oder zu einer Tagesmutter, damit Sie zwischendurch auch einmal ein wenig nur an sich denken und "auftanken" können. Halten Sie durch und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo, Du Arme! ich kann mir vorstellen, wie Du Dich fuehlst - noch dazu wenn Du das alles alleine durchstehen musst. Meine Kleine ist zwar auch ein bisschen zickig, aber nicht ganz so wild... Einsicht wuerde ich in dem Alter noch nicht erwarten. Man muss sie eben immer im Auge behalten. Reagiert sie nicht auf ein "nein" - wuerde ich sie sofort in einen Laufstall/Kinderbett setzen. Dann musst DU Dich nicht aufregen, sondern sie (sie versteht das uebrigens sehr gut!). Wenn DU kein Kinderbett hat, setze sie in ein Zimmer, in dem sie nichts anstellen kann - Tuer ZU (fuer 1-2 Minuten). Dann kann sie wieder raus, bis zum naechtsen Mal! Haupstsache ist doch, dass sie von der Situation weg ist, in der sie Dich provozieren mochte (und Du Dich provozieren laesst...). Du musst dabei noch nicht mal schimpfen oder schreien - und trotzdem fuehlst Du Dich nicht mehr so hilflos und wuetend... Ich bin mir sicher, dass sie das verstehen wird! Wenn wir unterwegs sind und die Kleine benimmt sich daneben, dann halte ich sie einfach bei mir fest - und wenn sie noch so laut schreit. Ist mir egal, was die anderen denken! Ich habe mir auch noch nie bloede Sachen anhoeren muessen. Ich kenne allerdings mehrere Kinder, die so sind, wie Du Deine Tochter beschreibst. ich denke, sie ist einfach lebhaft und anstrengend, aber nicht "krank". Gruss DUSA PS: Wenn sie im Bett abends keine Ruhe gibt, wuerde ich ihr ein eigenes (Gitterbett) kaufen.
Mitglied inaktiv
Hallo. Hm, ich denke daß Frau Schuster Dir auch noch schreibt. Ich hab nur so die Idee, daß Deine Kleine allerdicksten Trotzalter sein könnte. Sie testet aus, wie weiot sie gehen kann....Sie braucht Grenzen, und zwar klare. Ich würde, um einfach ein Druckmittel -ohne Anschrein oder so- zu haben, sie in einen bestimmten Raum tun, für kurze Zeit. Und so lange immer wieder da rein tun, bis sie weiß was Sache ist. Auch sollte sie zum Schlafen ins eigene Gitterbett, denn dein Junge sollte nicht darunter leiden, wie sie zur zeit ist. So weit ich mit erinnern kann, ist das was du jetzt durchmachst, eine Phase- sie geht vorbei. Jedes Kind hat sie, mal mehr, mal weniger, das eine länger das andere kürzer....machs gut!alles gute!Marion
Mitglied inaktiv
Liebe Petra, Du hast mein allergrößtes Mitgefühl, und ich kann wirklich nachfühlen, wie es Dir geht. Mein "Grosser" (3 3/4) war auch von klein auf so, wie Du Deine Kleine beschreibst. Du hast viele Sachen beschrieben, die wir genauso mit ihm erlebt haben (und z.T. heute noch erleben, plus etliche neue Dinge). Auch ich hab´bei ihm schonmal an hyperaktiv gedacht, hab aber noch nichts Gescheites rausgefunden, trotz Untersuchungen... Leider hab ich kaum einen guten Tip für Dich, steh selber auf dem Schlauch. Aber eins wollte ich Dir noch sagen. Meine Tochter, 17 mon., ißt am Tisch noch nicht alleine. Und weißt Du warum ? Weil sie jedesmal, wenn ich ihr einen Teller hinstelle, die gleichen Sachen tut (auf den Boden schmeißen etc.) Ich geb´ihr das Essen und bleib gelassen, bis sie eines Tages kapiert, das ein Teller nicht zum werfen da ist. Ich glaube, mit 15 Monaten experimentieren die Kleinen einfach noch allzugerne mit allem und entweder man hat gute Nerven (hab´ich nicht..), oder man versucht sich die Sache einfach irgendwie zu erleichtern... So oder so, ich wünsche Dir extrem viel Nerven und Kraft und alles Gute, Bonnie
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