Mitglied inaktiv
Guten Tag, Frau Schuster! Ich zweifle manchmal an unserer Erziehung! Gestern war ein Kind zum Spielen da. Meine Tochter (fast 7) ist an den Kühlschrank. Es war nur noch 1 Eis da. Da nahm sich meine Tochter das und die Freundin musste zuschauen. Hilfe! Von wem hat sie so ein Verhalten? Wir leben ihr immer vor, dass man lieber gibt als nimmt. Aber das scheint bei ihr überhaupt nicht anzukommen! Zu diesem Vorfall: 1. hätte sie mich fragen sollen überhaupt ein Eis zu nehmen und 2. hätte ich dann eine Alternative zu Eis vorgeschlagen. Wie soll man da reagieren? Vor ihrer Freundin ausschimpfen wollte ich sie nicht. An ihre Vernunft appellieren... ja das habe ich. Wird akzeptiert, ist aber beim nächsten Mal vergessen. Mit dem Spielen ist es genauso: Es muss exakt das gespielt werden, was meine Tochter möchte. Manchmal haben andere Kinder schon deswegen keine Lust mehr, mit meiner Tochter zu spielen. Geschwister hat sie keine. Bei uns wohne die Großeltern mit im Hause, die sie auch sehr viel betreuen, da mein Mann krank ist und ich voll arbeiten muss. Für die Großeltern ist sie natürlich immer die Beste und Größte und macht alles am Schönsten. Sie ist dort nicht ein Mitglied der Familie, sondern DAS Mitglied. Spielt das evtl. auch eine große Rolle? Das Eis ist jetzt kein Drama, aber es ist ein Beispiel von vielen und ich will keinen Egoisten heranziehen! Ich möchte meiner Tochter nur helfen, komme aber nicht an sie heran, ohne als Meckertante abgestempelt zu werden. LG Pem
Christiane Schuster
Hallo Pem Bezüglich der Eis-Situation empfehle ich Ihnen, vor beiden Kindern zu sagen, wie schade Sie es finden, dass nur Ihre Tochter nun das Eis ißt. Dann überlegen Sie laut, was die Freundin für ein Trösterle bekommen könnte und geben Sie es der Freundin. Irgendwann wird Ihre Tochter dann ähnlich handeln, da Sie ihr Vorbild sind und sie sich an Ihnen orientieren wird.:-)) Sind Sie dann mit Ihrer Tochter alleine, schlagen Sie ihr vor, doch lieber das Eis zu essen, wenn die Freundin wieder weg ist, damit ihr Niemand traurig oder neidisch zuschauen muß. Greifen Sie in beschriebenen Situationen ins Spiel der Kinder ein, indem Sie konkret eine Lösung vorschlagen. So kann z.B. beim 1. Spiel Ihre Tochter, aber bei der 2.Aktivität ein anderes Kind der Bestimmer sein. Möchte Ihre Tochter dann nicht mehr mitspielen, spielen Sie mit und Ihre Tochter steht allein da -was ihr bestimmt unangenehm sein wird-. Die "Monopol-Stellung" bei den Großeltern kann schon dazu führen, dass Ihre Tochter sehr dominant ist und ein ausgeprägtes Selbstbewußtsein besitzt. Halten Sie ihr immer mal wieder auch ihre Schwächen vor Augen, sowie die Stärken ihrer FreundInnen und weisen Sie darauf hin, dass man besonders stark ist, wenn man sich gegenseitig hilft und ergänzt. Statt eine "Meckertante" zu sein, bieten Sie sich als "Beraterin" Ihrer Tochter an. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
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