Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin momentan mit den Nerven echt am Ende. Ich weiß nicht mehr weiter, ich fühle mich so schuldig. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Meine kleine Tochter (19 Monate) macht mir das Leben momentan wirklich sehr schwer. Sie war schon von Anfang an nicht ganz einfach, hat sehr viel geschrien und schlecht geschlafen. Das Schlafproblem hat sich mittlerweile Gott sei Dank endlich gelöst. Sie war schon immer ein kleines Sensibelchen und sehr ängstlich. Wenn ich nicht mehr in ihrer unmittelbaren Nähe bin, fängt sie fürchterlich an zu schreien und bekommt Angst. Sie rennt dann panisch los um nach mir zu suchen und mit jedem Schritt den sie tut, steigert sie sich immer mehr rein, bis sie sich letztendlich einfach fallen lässt. Sie hat sich schon viele Beulen und blaue Flecke am Kopf zugezogen, da sie immer den Kopf auf den Boden knallt. Diese oben beschriebene Sache macht sie auch in anderen Situationen.Zum Beispiel wenn sie auf den Arm will und ich sie nicht gleich hoch nehmen kann, oder wenn ich ihr etwas verbiete, wenn ich mit ihr schimpfe. Eigentlich alle Situationen, die für Sie unangenehm sind. Ich habe vieles versucht, um dieses panische Verhalten meiner Tochter zu umgehen, aber nichts hilft. Ich kann sie in dem Moment nicht einmal mit ruhigen Worten beruhigen, denn jedes Geräusch was sie dann wahrnimmt, lässt sie erst recht zu Boden fallen. Ich habe versucht ruhig auf sie einzureden, sie zu trösten, sie abzulenken, zu schimpfen. Aber egal was ich tue, gar nichts hilft. Mittlerweile werde ich immer wütender und schreie sie an, weil ich mir einfach nicht mehr zu helfen weiß. Ich habe Angst dass sie irgendwann mal eine Gehirnerschütterung o.ä. bekommt. Dazu kommt noch dass sie wirklich sehr viel schreit. Teilweise bis zu drei Stunden am Stück, mehrmals am Tag. Das zehrt wirklich an meinen Nerven, bis mir dann der Geduldsfaden reißt (und der reißt mittlerweile sehr schnell) und ich schlimm mit ihr schimpfe und sie anschreie. Wenn sie zum Beispiel haut, dann haue ich zurück (natürlich nicht feste) aber wie soll ich ihr erklären dass sie nicht hauen darf, wenn ich das doch selbst tue. Ich bin ein schlechtes Vorbild, ich weiß. Sie bekommt auch mal was auf die Finger wenn sie mit Absicht etwas runterschmeißt, spuckt, kratzt, etwas kaputt macht etc. Das schlimme an der Sache ist, ich will das gar nicht. Mir tut es danach immer so unendlich leid und ich fühl mich so ehlend. Ích kann gar nicht verstehen dass meine Tochter mich noch lieb hat. Sonst bekommt meine Tochter eigentlich alles von mir. Wenn sie etwas haben will braucht sie nur mit dem Finger zu schnipsen und sie bekommt es. Ich sage eigentlich selten "nein". Erschwerend hinzu kommt noch, dass ich momentan an leichten Depressionen leide, da ich vor zwei Monaten erst die Diagnose "MS" bekommen habe. Dies und die Tatsache dass mein Mann und ich keine Arbeit finden, zehrt ebenfall sehr an meinen Nerven. Daher gehe ich zur Zeit so schnell in die Luft. Ich hoffe Sie konnen mir ein paar Erziehungstipps geben, wie ich die Panikattacken meiner Tochter in den Griff bekomme und wie ich in solchen Situationen reagieren soll. Ich möchte doch so gern meiner Tochter eine gute Mutter sein. Mein Mann unterstützt mich schon so viel, ich bin beiden etwas schuldig. Liebe Grüße, Sabrina
Christiane Schuster
Hallo Sabrina Dass Sie den Kopf nicht gleich in den Sand stecken, sondern z.B. mit diesem Beitrag hier versuchen, Ihre schwierige Situation wieder in den Griff zu bekommen, verdient ein wirklich großes Lob!!! Vermutlich haben Sie auch selbst schon herausgefunden, dass das beschriebene Verhalten Ihrer Tochter mindestens zur Hälfte darin begründet liegt, dass Ihre eigenen Nerven ganz kurz vor dem Zerreißen sind?!- Sprechen Sie doch mal mit Ihrem Hausarzt über die Möglichkeit einer Mutter-Kind-Kur, da Sie dringend Zeit ganz für sich allein, bzw. zum Auftanken benötigen und gleichzeitig fachliche Anleitung, um die Harmonie zwischen Ihnen, Ihrer Tochter und Ihrem Mann wieder herzustellen. Ihr Arzt ist es auch, der Sie ggf. an einen geeigneten Therapeuten, bzw. Psychologen oder an eine gute Erziehungsberatungsstelle weiterleiten wird, damit Sie intensivere Hilfestellung erhalten, als wir sie hier via Internet geben können. Ihre Tochter wird besonders verängstigt sein, da sie Ihre Nervosität bemerkt, die m.E. nach nur mit professioneller Hilfe beseitigt werden kann. Wie Ihnen schon gesagt wurde, halte auch ich eine stundenweise Auszeit für Sie von der Familie für sehr wichtig, um Ihrer Tochter ausreichend gelassen, konsequent und liebevoll zu begegnen. Bitte informieren Sie sich doch mal beim Deutschen Kinderschutzbund, bzw. über die kostenlose Elternhotline, welche Hilfen Sie in Anspruch nehmen können, bzw. welche Hilfen Ihnen zustehen. Hier die Adresse, bzw. Telefonnummer: www.dksb.de , Tel.: 08001110550 oder auch: www.elterntelefon.org Selbstverständlich stehen andere Eltern und ich Ihnen hier jeder Zeit auch weiterhin mit unseren Tipps zur Verfügung, da wir uns Alle einig sind, dass es Ihnen als sehr verantwortungsbewußte Mutter bald wieder besser geht. Kopf hoch, liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Liebe Sabrina! Zuerst: Du bist bestimmt keine schlechte Mutter, sonst hättest Du Dich hier gar nicht an Frau Schuster gewannt!!! Du machst Dir viele Gedanken über Eure Situation und das ist bestimmt der beste Anfang für eine Besserung. Mich hat Dein Posting sehr berührt, da ich als Zwillingsmutter diese Probleme auch im Ansatz kannte und Deine Ehrlichkeit dabei bewunder ich sehr. Ich empfinde Eure Situation als sehr schwierig und wirklich helfen kann ich natürlich nicht, das würde ich mir gar nicht anmaßen, aber an Deiner Stelle würde ich mich nicht scheuen eine Familienberatung oder ähnliches aufzusuchen. Ich weiß von einigen Eltern, die weitaus weniger betroffen waren und auch von ganz schlimmen Familienproblemen, bei denen das tatsächlich eine Art "Rettung" war. Frau Schuster hat uns auch schon viel geholfen, bei Ihr bist Du sowieso in besten Händen. Bitte, gib Dir nicht so viel Schuld, Du gibst doch Dein Bestes und Ihr habt es wirklich nicht leicht! Ich wünsche Dir viel Kraft, gute Nerven und alles Liebe für die Zukunft! Petra
Mitglied inaktiv
Hallo Sabrina, ich habe selbst einen sehr temperamentvollen Sohn und kenne den Teil mit dem fallen lassen sehr gut. Halte durch es kommen bessere Zeiten!!! Du bist kein schlechter Mensch bzw. Mutter. Den Gedanken solltest Du ganz schnell wieder vergessen. Wenn Dein Mann zur Zeit nicht arbeitet, könntest Du ihn zeitweise mehr einspannen und könntest mal mit Freundinnnen was unternehmen. Das tankt Deine Reserven wieder auf. Wenn Deine Tochter sehr lebhaft ist evtl. lange Spaziergänge. Da kann sie losrennen und sich austoben. Außerdem darf sie draußen viel mehr als drinnen. Das beruhigt meinen Sohn auch immer. Auch ich würde Dir eine Familienberatung empfehlen. Manchmal hilft es, wenn eine erfahrene, neutrale Person die verfahrene Situation entwirrt. Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt. Sina
Mitglied inaktiv
Liebe Sabrina, Kopf hoch, alle tun mal Dinge, die sie nicht tun sollten und sich das einzugestehen ist der erste Schritt, dass es nicht wieder passiert. Dass Du hier so offen schreibst, ist sicher der erste und beste Ansatz. Ich bin ´selbst "nur" Mutter von zwei Kindern, also nicht ausgebildet, aber mir sind ein zwei Gedanken durch den Kopf gegangen, wie Du vielleicht schnell den Kopf ein bissl freier kriegst. Zum einen könnte ich mir vorstellen, dass Ihr alle zu sehr aufeinander "hockt", also keiner mal Zeit für sich hat. Wie wäre es, wenn Ihr aus der Not der Arbeitslosigkeit eine Tugend macht und Dein Mann 3 halbe Tage ganz alleine für die Kleine sorgt, am besten gehst Du weg oder er mit ihr - nach meiner Erfahrung verhalten sich so anhängliche Kinder bei dem Papa (der ja wirklich kein Fremder ist), ganz anders, wenn Mama mal nicht da ist (mein Sohn sagte heute zu meinem Mann, er weine nur, wenn Mama da ist, damit die kommt, wenn ich nicht da bin, dann weint er auch nicht :-( also mache ich auch irgend etwas falsch) - die Erfahrung habe ich gerade letztes Wochenende gemacht. In der für Dich dann freien Zeit solltest Du wirklich mal etwas nur für Dich tun. Bibliothek, Schwimmen, Spazierengehen, Freundin treffen oder einfach nur einmal Ausschlafen - andersrum kann das für Deinen Mann ja auch gelten. Dein Mann wird es vielleicht auch genießen, sich mal ganz auf Eure Tochter einzulassen, mit ihr auf den Spielplatz zu gehen oder Schwimmen oder einfach nur Bauklötze spielen, aber wirklich mal nur für sie da zu sein und nichts anderes zu machen. Eure Tochter würde davon bestimmt auch profitieren, nicht nur, weil sie vielleicht eine ausgeglichenere Mutter hat, sondern auch, weil sie selbst lernt, auch Papa ist für mich immer da und man kann toll mit ihm spielen. Das löst sicherlich nicht das Grundproblem, aber nimmt doch etwas die Luft und den Druck raus. Ansonsten würde ich Euch auch eine Erziehungsberatung empfehlen zusätzlich zu hier direkt vor Ort. ich kenne auch Mütter, die wegen viel kleineren Problemen dort gewesen sind und es ist überhaupt keine Schande, sich Fehler einzugestehen und eher ein Zeichen von Stärke, wenn man daran arbeitet. Euch viel Glück und noch viele brauchbare Tipps. Trine
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