Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Ich fühl mich mies...

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Ich fühl mich mies...

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, ich habe folgendes Problem. Mein Sohn (2Jahre 0 Monate) reagiert einfach nicht auf normal geäußerte Bitten und Anweisungen. Das führt dazu, daß ich mittlerweile regelmäßig anfange zu brüllen, um mich durchzusetzen. Es sind manchmal die einfachsten Dinge, wie z.B. die Katze nicht zu treten, das Wasser nicht auf den Erdboden zu schütten, an der Straße stehenzubleiben usw. Was mach ich nur falsch, daß er einfach alles ignoriert bzw. erst reagiert, wenn es bedrohlich wird? Er hat auch nichts mit den Ohren, "Schokolade" brauch ich nur flüstern, das hört er auf 100 Meter. Ich fühle mich so schlecht, weil ich selbst in dieser Art erzogen wurde und mir geschworen hatte, dies nicht fortzuführen. Dazu kommt meine Angst, doch mal "auszuklinken" und darufzuhauen. Theoretisch wäre das ja der nächste Schritt, oder? Ich würde doch gern "normal" mit ihm umgehen könne, helfen Sie mir aus diesem Teufelskreis heraus... Lieben Dank für Ihre Antwort. Andrea.


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Hallo Andrea Gehen Sie direkt zu Ihrem Sohn hin und nehmen Sie Blick- und/oder Körperkontakt zu ihm auf (an die Hand/auf den Schoß nehmen), bevor Sie einen Wunsch an ihn richten. Begründen Sie gleichzeitig Ihre Bitte oder freundliche Anweisung und informieren Sie ihn über die (möglichst logischen) Folgen, die konsequent eintreten, wenn er sich nicht an Ihren begründeten Wunsch hält. Z.B.: Er darf die Katze nicht treten, da es ihr weh tut und sie dann evtl. ärgerlich und auch ängstlich zurückkratzt. Tritt er dennoch, wird er nicht mehr allein mit der Katze in einem Raum bleiben können. Bleibt er trotz Begründung nicht an der Straße stehen (was die wenigsten 2-Jährigen leisten können), wird er konsequent an Ihrer Hand gehen oder in der Karre sitzen bleiben müssen. Schüttet er das Wasser absichtlich und Grenzen testend auf den Fußboden, hat er leider nichts mehr zu trinken und muß auch selbst aufwaschen. Da er vielleicht aber auch nur experimentiert ohne die Absicht zu provozieren, sollten Sie ihm eine Schale mit Wasser und Stapelbecher im Bad oder Draußen zum Be- und Umfüllen zur Verfügung stellen. Da Sie selbst das "Ausklinken" als negativ erfahren mußten, wird es bei Ihnen nur dann geschehen, wenn Ihre Nerven wirklich überstrapaziert werden. Gönnen Sie sich hin und wieder eine Zeit zum "Auftanken" und bitten Sie die Oma, Freundin, einen Babysitter um die stundenweise Betreuung Ihres Sohnes. Überlegen Sie sich mal, eine Eltern-Kind-Gruppe zu besuchen um Gelegenheit zum Austausch mit Gleichgesinnten zu haben. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Liebe Andrea, kann die leider keinen Rat geben nur dir sagen dass du nicht die einzige bist. Mir geht es zeitweise auch so mit meiner Tochter 2 Jahre. Manchmal habe ich Geduld mit ihr und kann alles 10x sagen ohne auszuflippen und an anderen bin ich schon beim 2X genervt und rede lauter mit ihr. Dabei wäre ich so gerne ausgeglichen, ruhig. Zu wissen dass man nicht alleine in dieser Situation ist, macht einem Mut. Bin mal gespannt was Frau Schuster dazu sagt.


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