Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Hysterie

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Hysterie

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Hallo Frau Schuster, meine Nichte, 15 Monate alt, ist offenbar ein sehr willenstarkes Kind. Will ihre Mutter sie - vor allem nach dem Spiel im Garten - wickeln und versucht sie deshalb auf den Wickeltisch zu packen, bekommt das Mädchen einen wahrhaft hysterischen Anfall. Sie brüllt wie am Spieß, sträubt und wehrt sich,bäumt sich auf, schlägt um sich, so daß beinahe drei Mann nötig sind, das Kind auf dem Tisch zu halten und zu wickeln. Sie ist dabei nicht zu beruhigen und steigert sich in ihre Hysterie richtig rein. Ähnliche Situation erlebt man, wenn man sie einfach in den Kinderwagen packen will(sie kann noch nicht alleine laufen), um Besorgungen etc. zu erledigen, das Essen im Kindersitz ist zur Zeit unmöglich, weil man ihr "die Beine brechen müßte" um sie in ihren Sitz zu bekommen. Wie reagiert man in solchen Situationen richtig? Meine Nichte läßt sich in ihrer Hysterie ausschließlich von ihrer Mutter beruhigen, die sie dann längere Zeit umhertragen muß. Läßt man sie - z.b. in ihrem Kinderbett im abgedunkelten Raum - alleine, plärrt und schreit sie unbeeindruckt weiter. Was raten Sie uns? Vielen Dank für Ihre Hilfe, mit freundlichen Grüßen, Andrea


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Hallo Andrea Kaum ein Kind im Alter Ihrer Nichte möchte nahezu hilf-, bewegungs- und beschäftigungslos auf dem Wickeltisch liegen, sodass ich empfehle, sie im Stehen zu wickeln und sich von ihr "helfen" zu lassen, damit für alle Beteiligten die Wickelprozedur möglichst rasch beendet werden kann, sodass noch genügend Zeit zum (gemeinsamen?) Spielen bleibt. Helfen werden sicherlich bei dieser Art zu wickeln die Höschenwindeln. Auch "einfach" in den Kinderwagen packen oder in den Hochstuhl setzen lässt sich kaum ein Kind von 15 Mon. Es ist wichtig, einen Anreiz zu schaffen, im Kiga oder Hochstuhl zu sitzen. Der abgedunkelte Raum und dann noch ohne die Mama als vertrauteste Bezugsperson wird das Mädchen ängstigen. Vom Entwicklungsstand ist sie noch nicht so weit, dass sie die Mama in der Nähe weiß, wenn sie sie nicht mehr sieht. Bitten Sie Ihre Schwester oder Schwägerin, dem Kind liebevoll mitzuteilen, was sie noch zu erledigen hat und ihr zu versprechen, anschließend, bzw. "gleich" noch einmal wiederzukommen für einen Kuß. Dann sollte die Zimmertür ein wenig geöffnet bleiben, da vertraute Geräusche und die Stimme der Mama Sicherheit vermitteln. Das zusätzliche Einschalten entspannender Musik wird helfen, dass Ihre Nichte bei ausreichender Müdigkeit bald zufrieden eingeschlafen ist. Viel Erfolg, erholsames Wochenende und: bis bald?


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