Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Hilfe !!! Schreiattacken mit fast 4 Jahren (sorry lang)

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Hilfe !!! Schreiattacken mit fast 4 Jahren (sorry lang)

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Hallo Frau Schuster, Wieder mal drückt uns ein Problem. Lara-Joy 3 3/4 ist seit Montag extrem problematisch. Sie jammert fast ununterbrochen über jegliche Kleinigkeit (z.B. der Autositz ist zu warm, obwohl das nicht stimmt, dann ist wieder morgens zu kalt im Auto. Sie ist extrem wehleidig, wenn sie sich nur mal leicht anstößt, dann ist das dramatisch. Beim Frühstück sagt sie immer, wenn ich sie frag was sie essen möchte sie weiß nicht was sie möchte und das geht ewig so und alles was ich dann sage ist falsch) Heute war die Spitze: Lara-Joy ist aufgestanden, dann sagt sie sie möchte zu Ihrem Papa (ist schon immer ein Papa-Kind), ich sage der ist nicht da. DAnn zum Frühstück ich kuschel noch mit ihr und frage sie dann was sie möchte. Dann geht das gejammer los. "ich weiß nicht" ich sage: Dann überlege es Dir. Wir haben uns dann nach langer Zeit zu einem Grießbrei entschieden, ich sagt der ist nicht heiß du kannst ihn essen. Lar-Joy: Sie möchte ihn kalt essen. Dann ist er kalt, sie möchte ihn warm. Ich sage: Dann machen wir ihn wieder warm. Lara-Joy: Sie will ihn nicht so wie Mama den Brei warm macht. Das Geschrei von Lara-Joy wird immer stärker. Dann kommt sie in Ihr Zimmer, wo sie schreit und wütet. Nach nochmaligem vergelichem Versuch schütte ich den Brei weg (ich war längst fertig mit dem Frühstück) und sage dass es nun erst wieder im Kiga etwas gibt. Lara-Joy wütet weiter. Ich bin mit den Nerven am Ende und rufe Papa an, dass er kommt und Lara-Joy beruhigt. Das klappt auch nur leider hat Papa Lara-Joy dann doch nochmals einen Brei gemacht. Unser Papa meint ich würde mich nur um unsere Kleine kümmern und Lara-Joy zu wenig beachten. Aber ich schmuse und spiele auch mit Lara-Joy soweit es mal geht. Wie soll ich reagieren, normal kommt Lara-Joy in Ihr Zimmer aber sie schreit dann immer noch lauter und wird noch wütender) Wenn Papa mit ihr schimpft ist das meistens anders, sie ist dann stumm und sagt gar nichts mehr und weint dann erst wenn Papa weg ist, und dann muss auch wieder ich trösten. Hoffentlich haben sie mit einige Tipps!!! Grüße Sandra + Lara-Joy + Mary-Ann


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Hallo Sandra Führen Sie sich bitte immer wieder vor Augen, dass auch Lara-Joy noch ein Kleinkind ist, das sich die helfende, liebevolle Aufmerksamkeit ihrer vertrautesten Bezugsperson: der Mutter wünscht. Wie sollte sie sonst diese Aufmerksamkeit erreichen, wenn nicht durch ihr weinerliches Reagieren?- Loben Sie sie immer wieder, wie prima sie sich schon allein beschäftigen kann. Geben Sie ihr konkrete Beschäftigungsangebote, deren Ergebnis wiederum mit einem großen Lob bedacht wird. Erklären Sie ihr, warum Mary-Ann noch nicht soviel alleine spielen oder auch alleine essen kann wie sie und sprechen Sie mit ihr feste Tageszeiten ab (wenn die Kleine schläft? Babysitter?), zu Denen Sie dann auschließlich Zeit für Ihre "Große" haben. Setzen Sie ihr liebevoll -z.B. während der gemeinsamen Mahlzeiten- begründete Grenzen, sodass sie sich sicher orientieren kann: möchte sie das erste Mal kalten Griesbrei, berücksichtigen Sie ihren Wunsch, aber informieren Sie sie auch liebevoll und bestimmt darüber, dass Sie ein ständiges Hin und Her weder mögen noch zulassen werden. Weint sie verärgert, schicken Sie sie in ihrer hilflosen Wut bitte nicht in ihr Zimmer sondern verlassen Sie eher selbst den gemeinsamen Raum mit großer Gelassenheit und der Begründung, dass Sie sich dieses "Theater" nicht anhören möchten, da sie Ihrer Tochter schon eine Möglichkeit zur Vermeidung des Ärgers vorgeschlagen haben. Liebe Grüße und: bis bald?


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nochmals... Lara-Joy ist auch beim Essen problematisch, sie ist sehr wenig verschiedenes: Würstchen, Wurst, Nudeln, Brei, etwas Brot, Cornflakes, Fruchtzwerge und Kinderpudding, Pfirsiche und manchmal vielleicht Äpfel. Dann haben wir fast schon alles. Wenn ich nun mal Nudeln habe, dann frage ich sie, ob sie Soße möchte, ok Soße drauf, nach zwei Minuten möchte sie garantiert doch lieber ohne Soße. und schon wieder geht das gejammer los. Bitte helfen sie uns. Grüße Sandra


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Hallo, ob Du genug Zeit mit ihr verbringst, weiß ich natürlich nicht. Aber bei diesem Gezackere würde ich nicht mitmachen. Meine Tochter bekommt ihren Brei warm. Wenn sie ihn lieber kalt möchte, kann sie solange warten, ich puste gerne für sie. Wenn sie ihn dann wieder warm möchte, hat sie leider Pech gehabt. Und wenn sie zum Frühstück Weetabix "bestellt" bekommt sie sie gerne. Möchte sie dann aber doch lieber Cornflakes, hat sie ebenfalls leider Pech gehabt. Ob Dir das jetzt was hilft.... :O) Viele Grüsse Tanja


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Hallo Sandra, ich würde mich Tanjas Bemerkung anschliessen. Du kannst als Mutter einem Kind nie Alles recht machen. Und manchmal können Kinder auch nicht entscheiden. Vielleicht ist Deine Tochter noch dazu eifersüchtig auf die Kleine. Ich sag Dir vielleicht einmal, wie ich es mit meinen zweien halte. Priorität hat die Ältere oder aber das Kind, das am panischsten schreit. Das kann dann auch mal der Kleine sein. Wichtig ist, der Großen zu verdeutlichen, warum man gerade das Kleine versorgt und nicht sie. Das kann man auch umgekehrt machen, auch wenn es das Kleine noch nicht verstehen wird. Das klingt vielleicht sonderbar, aber es funktioniert bei uns. (Man kann übrigens beim Stillen gemeinsam wunderbar Bücher ansehen und auch Ballspielen und rennen, komischerweise.) An der Nase herumführen lassen würde ich mich niemals. Das nutzt übrigens auch Lara-Joy selbst nichts. LG, gucki


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Kann mich den anderen nur anschließen. Lara -Joy hat offensichtlich gemerkt, dass Sie Dich so beschäftigen kann und damit Deine Aufmerksamkeit hat - wenn diese auch eigentlich "negativ" ist. Ich würde so etwas auch nicht mitmachen und ich habe auch manchmal den Eindruck, dass Kleinkinder zu viele Optionen bekommen und dann noch nicht fähig sind zu entscheiden - was natürlich auch zu Unzufriedenheit führt. Das ist jedenfalls etwas, was ich öfter beobachte (Frage an ca. 3jähreiges Kind auf Spielplatz: Wilslt Du heute nachmittag lieber in den Zoo oder ins Freibad. Kind sagt Zoo, Mutter wäre aber lieber ins Freibad gegangen und versucht Kind zu überzeugen, Folge großes Theater und Tamtam. Warum sagt sie nicht gleich, wie gehen ins Freibad. Kind wäre sicher auch glücklich. habe ich so gestern erlebt) Bei uns gibt es, was auf dem Tisch steht, das ist keine riesige Auswahl, aber für jeden ist etwas dabei und oft noch etwas, was es nicht immer gibt. Ich fange sicher nicht an, für ein Kind Brei zu kochen, dem nächsten den Kakao zu wärmen und vielleicht meinem Mann noch die Wurst zu holen. Klar kommt es sehr vereinzelt auch vor, dass mein Sohn dann lieber gar nichts isst, ich weiß aber, er wird im Kindergarten essen, verhungern tut er bestimmt nicht. Außerdem erinnere ich mich, dass ich es als Kind furchtbar fand, zum Essen aufgefordert zu werden, aussuchen zu müssen etc. Manchmal habe ich gegessen und manchmal nicht und meine Mutter hat mich zum Glück gelassen. Ich denke Du solltest einfach freundlich Grenzen setzen. Sie ist ja auch alt genug, dass sie Erklärungen verstehen kann. Bei den Schreiattacken würd eich sie nicht alleine lassen, sondern ruhig dabei bleiben und warten bis es vorüber geht. Sie macht es zwar anscheinend, um Dich zu nerven, aber tatsächlich ist sie wahrscheinlich selbst ziemlich hilflos und unglücklich damit. Wenn Sie wieder zugänglich ist, handle konsequent und respektiere sie dabei. Also nicht wieder drei Angebote sondern zum Beispiel: Es gibt den Brei jetzt, Du kannst ihn so essen oder Du lässt es, aber so bleibt er jetzt.


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hallo sandra, ich denke dein mann hat recht. du schreibst ja selbst: "Aber ich schmuse und spiele auch mit Lara-Joy soweit es mal geht." das klingt nach ziemlich wenig zeit nur für lj oder? sie tut alles, um deine aufmerksamkeit auf sich zu lenken. sie fühlt sich nicht genug beachtet von dir. was tun? nicht so viel schimpfen, schon gar nicht eine auszeit in ihrem zimmer durchziehen! und ganz bewusst zeit nehmen, nur für sie und dich und dann macht ihr etwas zusammen, dass lj ganz besonders viel freude bereitet und wenn es "nur" ist, mal ganz in ruhe und ausgiebig zu schmusen, vorzulesen, zu reden, pläne zu schmieden, ... ohne dass die gefahr besteht, dass die kleine schwester allem ein ende setzt. lg e.


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Hallo! Naja,wie soll ich sagen: Ich denke es liegt viel an dir. Manchmal sind Kleine Kinder einfach überfordert mit Entscheidungen(warm,kalt,warm...) Ich würde so ein gezacker nicht dulden,ehrlich gesagt.Einmal entschieden(ich gebe meinen Kids zwei,drei Sachen zur Auswahl)und dabei bleibts dann,auch wenn das Geschrei groß ist. Man hört etwas Frust raus in deinem Posting und ich denke deine Tochter merkt das.Sie weiß daß sie dich mit diesen Sachen völlig vereinnahmen kann-denn wenn sie so jammert gilt ihr die volle Aufmerksamkeit! Versuch mal auf genörgel und gejammer viel weniger einzugehen als auf Sachen die sie toll macht. Man beachtet ein nölendes Kind ja oft mehr als eines,das "brav" spielt.Das ist der Fehler,dann lernt das Kind: Wenn ich jammere und nöle bekomme ich Mamas ungeteilte Aufmerksamkeit...Bin ich brav und ruhig,"kümmert" sich keiner um mich.Also was macht man:"Rumnölen",bis Mama wieder ganz für einen da ist. Und: Gönn dir auch mal ne Auszeit(gesunder Egoismus ist das Schlagwort),denn ausgeglichene,zufriedene Mama macht ein ebensolches Kind! ;o) Alles Gute! LG Tanja


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