Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

HILFE! Olli hat das Helfersyndrom

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: HILFE! Olli hat das Helfersyndrom

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Olli (knapp 3) macht mich zur Zeit rasend, denn Olli hilft mir den ganzen Tag im Haushalt. Er muß bei allem dabei sein, ob Müll rausbringen, Waschmaschine anstellen, staubsaugen, alles was eine Hausfrau so zu tun hat. Dadurch dauert alles natürlich endlos lange. Er ist immer 1 m neben mir, redet wirklich ohne Pause zu machen, und will mir alles abnehmen, denn "Olli macht das jetzt". Er spielt niieee alleine. Wenn er mit Autos spielt, muß ich immer dabei sein. Gehe ich kurz weg, latscht er hinterher, er könnte ja etwas verpassen. Ich muß dazu sagen, daß er noch nie lange alleine gespielt hat, aber wenigstens ab und zu mal 15 Minuten am Stück. Ich versuche ihn jetzt, 2 - 3 mal die Woche mit Gleichaltrigen stundenweise in Kontakt zu bringen, weil ich nicht 6 Stunden am Tag Bauklötze bauen kann oder 4 Stunden Zeit habe, unsere Wohnung zu saugen und zu wischen, denn Olli saugt und wischt selbstverständlich mit Begeisterung mit. Das klappt auch prima, aber trotzdem verändert sich sein Spielverhalten nicht, wenn er alleine mit mir ist. Ein grundsätzliches Problem zwischen uns beiden ist wohl auch, daß ich ein ruhiger, introvertierter Typ bin, während mein Sohn eher extrovertiert und eine "fürchterliche Labertasche" ist. So niedlich das auch ist, wenn ich ihn Mittags hinlege, bin ich teilweise so geschafft, daß mir die Ohren klingeln. Es muß doch eine Möglichkeit geben, ihn zu überlisten? Momentan habe ich jedoch eher das Gefühl, er spielt ein Spiel mit mir, a la "Hab ich sie doch wieder erwischt, versucht sie doch das Bad ohne mich zu putzen".


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Hallo Angela Um die "Labertasche" und sich selbst zufrieden zu stellen, kann Olli vielleicht einmal einem Kuscheltier o.Ä. eine Geschichte erzählen, während Sie bei offener Tür im Nebenzimmer hantieren? Stellen Sie ihm eine konkrete Aufgabe, was er tun kann, während Sie etwas Anderes tun. Loben Sie ihn, wie gut er gewisse Dinge schon alleine machen kann. Stellen Sie zwischendurch mal eine Märchen-Kassette an, sodass er hoffentlich gespannt zuhört, damit Sie ein paar ruhige Minuten genießen können. Gehen Sie mit Ihrem Sohn häufig auf den Spielplatz, da er sich dort richtig austoben kann, sodass nicht mehr soviel Energie zum Helfen übrig bleibt. Halten Sie durch und: bis bald?


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