Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Hilfe-ich bin genervt

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Hilfe-ich bin genervt

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, ich bin im Moment gerade sehr genervt. Ich war heute morgen beim Arzt und mußte natürlich meinen Kleinen (2Jahre8Monate) mitnehmen. Er hat dort die ganze Praxis auf den Kopf gestellt. Der Arzt war auch schon schwer genervt, da er an alle Geräte gegangen ist. Verbote nutzten gar nichts. Wenn ich ihn auf den Schoß genommen habe, hat er angefangen rumzufammern und hat sich wieder losgewunden. Er hat einfach nicht auf mich gehört, wenn ich ihm gesagt habe, er solle man sitzenbleiben. Das gleiche passiert immer wieder im Supermarkt. Ich stehe an der Kasse, er läuft mir einfach davon, hört nicht auf mich. Er ist wirlich ein munteres Kerlchen und darf auch viel machen. Nur denke ich, daß er allmählich alt genug ist, um zu verstehen, daß er in manchen Situationen eben auch ruhig bei mir bleiben muß. Es ist nur schwer, in solchen Situationen eine logische Konsequenz für ihn zu finden, wenn er es nicht macht. Können sie mir einen Tip geben? Ich bin wirlich im Moment fix und fertig, vor allem, weil er auch vorhin beim Arzt fast noch ein teures Gerät kaputtgemacht hätte. Sabine


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Hallo Sabine Ihr Sohn muss lernen zu erkennen, wo er Regeln einzuhalten hat. Fangen Sie am besten zu Hause bei kleinen Gegebenheiten an, damit er ausserhalb der gewohnten Umgebung genau weiss, dass er bei einem einmal von Ihnen ausgesprochenen Nein gar keine andere Wahl hat als die Grenzen zu beachten. Handeln Sie ganz konsequent, auch, wenn es Ihnen manchmal zu hart für Ihren Sohn scheint. Nur so weiss er auch in anderer Umgebung, wo er dran ist. Diese sichere Orientierung macht es ihm auf Dauer bei Bekannten, im Kindergarten, usw. leichter. Versuchen Sie ihn zunächst während Ihrer Arztbesuche, Einkäufe, usw. bei einem Babysitter, Freundin, Bekannten betreuen zu lassen, oder sprechen Sie vorher ausführlich mit ihm. Machen Sie ihm deutlich, warum er sich so oder so verhalten muss. Er kann sich dann darauf einstellen: Stellt er alles auf den Kopf, muss er auf andere schöne Dinge verzichten. Das klingt zwar etwas nach leichter Erpressung, ist aber sehr wirksam und für ihn verständlich. Nicht verzweifeln und: bis bald?


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