Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Herausforderung von 7jährigen Sohn

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Herausforderung von 7jährigen Sohn

Mitglied inaktiv

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Wir habene einen 7-jährigen Sohn, der mich in letzter Zeit oft an den Rand meiner Kräft bringt. Dies liegt teilweise an meinen in letzter Zeit nicht so starke Nervenkostüm, dass mich sehr schnell explodieren lässt und die Situation sich dann noch mehr hochschaukeln lässt. Aber nicht nur, denn auch mein Mann - der eigentlich die Geduld in Person ist - ist teilweise genervt und ratlos. Christopher geht in die zweite Klasse, liegt dort fachlich gesehen im guten Mittelfeld, was jedoch von allen Lehrerinnen bemerkt wird ist sein Arbeitsverhalten. Ér ist extrem langsam und lässt sich von jedem und allem ablenken. Man kann reden, belohnen, ihm erklären warum es gerade mal schnell gehen soll, schimpfen, ... es macht keinen Unterschied. Mal als Beispiel, wenn er sich abends umziehen soll und man nicht laufend ermahnt, kann es sein, dass er nach 15 min gerade mal seine Hose ausgezogen hat. Ich gehe schon oft mit ihm in sein Zimmer und versuch da noch ein bisschen aufzuräumen oder nahe bei und ihn immer wieder "zurückzuholen" zu dem was er machen soll. Aber das geht nicht immer und ich habe auch nicht immer die Nerven, es ihm dann 20 mal zu sagen und jetzt ziehe bitte den rechten Socken aus, Christopher du sollst die Socken ausziehen, Christopher.... Der zweite Punkt ist schwerer zu erklären. Momentan habe ich immer mehr den Eindruck, dass Christopher sich mit Erwachsenen "auf einer Ebene" sieht. Ich hoffe das wird jetzt nicht falsch verstanden. Klar ist er eine Persönlichkeit und hat seine Rechte ....Aber ich sehe halt doch noch einen Unterschied zwischen Eltern und Kindern. So gehen Kinder eben früher ins Bett und die Eltern dürfen dann auch noch mal länger Fernseh schauen. So erwarte ich auch, dass er neben seiner regelmäsigen Aufgaben im Haushalt auch mal den Tisch "außer der Reihe" deckt, wenn ich gerade in der Küche stehe und ihm zurufe "Bitte deck den Tisch, damit wir dann essen können". Ich will dann nicht jedesmal diskutieren "Warum immer ich" "Warum dürft ihr abends immer Fernseh schauen und ich muss nach Wissen macht AH ausmachen" "Warum dürft immer ihr bestimmen". Ich merke wie mein Wutpegel da immer schneller steigt und auch immer öfter explodiert. Gruß Julia


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Hallo Julia Je gelassener und begründet konsequenter Sie auch in beschriebenen Situationen reagieren, umso rascher wird Christopher einsehen, dass seine Widerworte und seine Nörgelei ihm in keiner Weise helfen können. Auf ein "Warum immer ich?" können Sie z.B. auf gleiche Weise antworten mit: "Warum denn ich? Ich bereite schon das Essen zu." Warum dürfen Sie länger fernsehen als Ihr Sohn? Weil Sie schon älter sind und nicht mehr soviel Schlaf benötigen, um gesund und fit zu bleiben! Damit Sie entsprechend gelassen reagieren können, halte ich es für sehr wichtig, dass SIE Etwas für sich selbst tun. Gönnen Sie sich z.B. regelmäßig eine Auszeit: entweder vormittags, wenn Christopher in der Schule ist, wenn Ihr Mann zu Hause ist oder, indem Sie Ihren Sohn eine Interessengruppe besuchen lassen. Bezüglich der scheinbaren Konzentrationsschwäche rate ich Ihnen, doch mal mit dem behandelnden Kinderarzt über eine evtl. Therapie zu sprechen. Zusätzlich empfehle ich Ihnen folgende Literatur: - "Langsam und verträumt". Liebe Grüße und: bis bald?


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