Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Hausaufgabenterror (sorry, ziemlich lang)

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Hausaufgabenterror (sorry, ziemlich lang)

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, hier bei uns hat bereits wieder die Schule angefangen. Unsere große Tochter Joana geht jetzt in die 4. Klasse, unsere "Kleine" wurde grad eingeschult - wie immer am Wochenende nach Schulanfang. Bereits am ersten Schultag hatte Joana ein Problem mit den Hausaufgaben. Na ja, kein großes Palawer deswegen, ist halt der erste Tag. Die ganze letzte Woche gab es Heulkrämpfe und Wutattacken und es dauerte ewig (1 1/2 bis 2 h), bis die HA erledigt waren. Freitag habe ich eher zufällig mit der Klassenlehrerin gesprochen die meinte, dass Joana vielleicht noch zu sehr in den Ferien sei. Nächste Woche geht es auf Klassenfahrt, wenn es danach nicht besser ist, soll ich mich melden. Heute wieder das gleiche Spiel. HA "flutschten" nicht, Heulattacken, Wutausbrüche. Vorschläge, doch jetzt erstmal mit was anderem weiterzumachen, fruchten nicht. Denkanstößte, wenn sie sich bei einer Aufgabe verrennt, werden erst nach 30 Minuten umgesetzt. Die Aufgaben sind Wiederholungen aus der 3. Klasse, also nichts, was nicht lösbar ist. Eigentlich sollte es gar kein Problem geben. Schließlich kann sie das, was dort verlangt wird. Ich weiß einfach nicht weiter und finde auch keinen Grund, warum es grad so ist, wie es ist. Ich habe ihr heute nach 1 Stunden (so lange ist lt. Klassenlehrerin für alle HA veranschlagt) vorgeschlagen, daß sie morgen in der Schule erklärt, daß sie ewig gebraucht hat und ich (!) die HA abgebrochen habe. Zu dem Zeitpunkt war erst ein Fach zu 2/3 erledigt, das andere grad mal begonnen. Das will sie auch nicht, weil die Lehrerin dann ja etwas dazu sagen könnte. Ich habe ihr vom Gespräch mit der Klassenlehrerin erzählt - ohne Wertung, leider auch ohne Erfolg. Erwähnen sollte ich noch, daß Joana die HA seit der 3. Klasse in ihrem Zimmer am Schreibtisch macht, während Dana jetzt im Wohnzimmer arbeitet - so wie Joana früher auch. Am liebsten würde sie jeden Tag spielen gehen, aber mit der momentanen Situation halte ich das für nicht so angebracht, zumal sie noch Flöten und reiten geht. Vielleicht haben Sie oder andere Mütter ja einen guten Tipp für mich. Im Endeffekt dreht sich z.Zt. der ganze Nachmittag um die HA mit dem ERgebnis, daß wir alle genervt sind. Vielen Dank für Ihre Hilfe! Viele Grüße Kerstin


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Hallo Kerstin Wie Connie Ihnen bereits rät, empfehle auch ich Ihnen, nach dem Schulmorgen für Ihre Tochter erst einmal ein Ruhe- und Erholungs-Päuschen zu organisieren und ihr auch zu sagen, warum Sie sich dazu entschieden haben. Überlegen Sie dann gemeinsam, wie die Hausaufgaben möglichst schnell, aber dennoch gründlich erledigt werden können, damit noch genügend Zeit zum Spielen bleibt. Schicken Sie dann Ihre Tochter in ihr Zimmer mit der Info, dass sie gerne und jeder Zeit zu Ihnen kommen darf, wenn sie Fragen hat, bzw. wenn sie Ihre Hilfe benötigt. Sagen Sie Joana voller Stolz, wie froh Sie darüber sind, dass sie schon so selbstständig arbeiten kann und warten Sie dann "einfach" ab. Beginnt sie zu weinen und wütend zu werden, erwähnen Sie scheinbar ganz ruhig, dass Hausaufgaben nun mal erledigt werden müssen, um im Unterricht mitkommen zu können und: je zügiger sich Joana an die Erledigung gibt, umso mehr Spielzeit bleibt ihr. Wenden Sie sich dann gelassen Ihrer eigenen, möglichst ruhigen Aktivität zu ohne Ihre Tochter besonders zu beachten. Joana wird auf diese Weise und ohne von Ihnen unter Druck gesetzt zu werden ein selbstständiges Lernen lernen müssen, wenn sie die Konsequenzen nicht tragen möchte. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo, zu welcher Zeit werden bei euch Hausaufgaben gemacht? Direkt nach dem Mittagessen / nach der Schule? Es klingt, als koennte sich Joana zu der Zeit einfach nicht konzentrieren, weil sie muede ist. Vielleicht hilft es, erst mal Pause zu machen (lesen, ausruhen, etwas Musik hoeren) und dann erst Hausadgaben zu machen. Danach gibt es eine gemuetliche Kaffeerunde, und sie kann dann zum Spielen, Reiten oder zur Musikschule. Bei uns zuhause wurde es so gemacht, dass wir nach dem Essen gemeinsam mit meiner Mutter die Kueche gemacht haben, danach sind meine Schwester und ich in unsere Zimmer, konnten noch etwas lesen / spielen und haben dann Hausaufgaben gemacht, und danach gab's Kaffee oder wir sind zu Freundinnen gegangen, oder es kam wer zu uns. LG Connie


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