Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Hat meine Tochter schon einen Knacks ?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Hat meine Tochter schon einen Knacks ?

Mitglied inaktiv

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Ich bin machmanl total verzweifelt ! Vor einem Jahr hab ich mich von dem Vater meiner Kleinen getrennt, sie ist jetzt 18 Monate, und ich frage mich manchmal ob sie jetzt schon einen knacks weg hat, weil der Papa nicht mehr da ist. Die ersten Monate in ihrem Leben hat er sich eigentlich eher gar nicht um sie gekümmert und trotzdem war da immer etwas ganz besonderes zwischen den beiden. Er war fast nie daheim und trotzdem war sie total in ihn vernarrt. Als sie 9 monate alt war ist er ausgezogen und seitdem frägt sie bestimmt 10 mal am Tag nach ihrem Baba, bis heute und in letzter Zeit wird es immer häufiger.Er kommt regelmäßig einmal in der Woche und ich spühre wie sehr sie sich freut und wenn er wieder geht weint sie bitterlich. Ich weiß einfach nicht wie ich mich verhalten soll, hinter jeden klingeln an der Tür oder vom Telefon vermutet sie ihren Baba, sogar wenn im Treppenhaus jemand läuft. Es tut mir so weh ihr ständig zu sagen das es nicht der Baba ist und das er nicht kommt.Ist es normal das sie so oft nach ihm frägt ? Ich versteh es echt nicht, weil eigentlich hat er sich nie so intensiv mit ihr beschäftigt, war selten daheim und war auch fast nie mal mit ihr allein, die ganze arbeit rund um sie hab immer ich gemacht, deshalb hab ich mich ja auch von ihm getrennt. Ich hab so ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber, aber ich möchte doch nur das es ihr gut geht. Ich weiß einfach nicht wie viel sie schon verstehen kann, ob sie wohl spührt das wir uns eigentlich immer noch lieben ? Vielleicht kann mir ja irgendjemand einen Rat geben ....


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Hallo Marie Haben Sie sich wirklich nach reiflicher Überlegung von Ihrem Partner getrennt und alle Möglichkeiten ausgeschöpft, vielleicht doch noch zu einem Kompromiß zu kommen, der Ihrem Partner einerseits genügend Freiheiten lässt ihn andererseits aber auch in die Pflichten einer Partnerschaft und einer Familie mit einbindet, sollten Sie in jedem Fall -wie Inez schon vorschlug- feste Besuchstermine vereinbaren um Ihrer Tochter eine sichere Orientierung zu ermöglichen. Vielleicht kann Ihr Ex-Partner das Kind auch mal einen ganzen Tag allein betreuen (in seiner eigenen Wohnung), damit er überhaupt erst mal erkennen kann, was es bedeutet, rund um die Uhr für Jemanden sorgen zu müssen? Da Sie ihn immer noch lieb haben und Ihnen Beiden das Wohl und die Zufriedenheit Ihrer gemeinsamen Tochter sehr am Herzen liegt sollten Sie auch gemeinsam besprechen, wie eine Besuchsregelung aussehen sollte, die vom Kind auch akzeptiert werden kann. Ein ganzer "Papa-Tag" pro Woche sollte es schon sein, damit überhaupt ein Vertrauensverhältnis bestehen und weiter aufgebaut werden kann. Ist dieser Tag schon zuviel für den Papa, sollten Sie ernsthaft in Erwägung ziehen, vorübergehend ganz auf diese Besuchsregelung zu verzichten, bis Ihre Tochter verstehen kann, dass auch große Leute manchmal nicht zusammen in einer Wohnung leben können, obwohl sie sich sehr gerne haben. Treffen Sie eine langfristige Entscheidung -Ihrem Kind zuliebe-! Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hast du dir nicht eigentlich schon selbst die Antwort gegeben? Ihr liebt euch doch noch, oder? Dann probierts und werdet eine Familie. Nichts anderes wünscht und spürt eure Tochter. Vielleicht hat jetzt auch der Baba gemerkt, was alles zum Vatersein gehört? Eine Familie ist was schönes. Und wenn die Eltern sich liebes, erst recht. Und für die kleine ist es sowieso das schönste. Also los!


Mitglied inaktiv

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Danke für deine Antwort. Es wäre schön wenn das so einfach ginge, aber es ist unheimlich kompliziert. er hat nämlich eben nicht verstanden was es heißt ein Vater zu sein, er will sein Leben (d.h. Party Party Party, ohne Verantwortung und ohne an die Zukunft zu denken ) nicht aufgeben. Und ich weiß nicht ob das so gut für die Kleine wäre.


Mitglied inaktiv

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wie wäre es denn mit einem kompromiss, der da heißt: mal zu hause, mal alleine mal zu dritt party? wir versuchen es :) alles gute und LG


Mitglied inaktiv

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Hallo Marie, will mich auch mal kurz einmischen: Es klingt mir ein bisschen so, als ob die Verhältnisse für deine Tochter nicht so klar sind. Gibt es feste Besuchstage oder könnte der Papa tatsächlich urplötzlich auftauchen? Auch wenn sie noch kein vollständiges Zeitverständnis hat, könnten feste Zeiten ein bisschen helfen, weil sie nach und nach mitbekommt, welche Umstände (z.B. immer am Samstag, nachdem du mit ihr Brötchen gekauft hast oder sonst ein "Ritual") dem Papa-Besuch vorausgehen müssen. Dann muss er natürlich auch zuverlässig auftauchen! Alles Gute! Inez


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