Mitglied inaktiv
Hallo und schon mal danke für die Antwort. Ich hatte vorhin ein Gespräch mit meiner Schwägerin, die mir tieftraurig erzählte, daß ihre 10-jährige Tochter ihr desöfteren mit Selbstmord "drohe". Grund für das letzte mal war wohl ein Streit zwischen Mutter u Tochter, bei dem die Mutter meine Nichte bat, sich zu duschen, diese aber lieber baden wollte. Als meine Schw. mit Nachdruck meinte, nein, es wird geduscht, schloss sich die Kleine im Bad ein, duschte. Danach meinte meine Schw. :"Müssen wir uns jetzt deswegen streiten?" ,worauf hin meine Nichte zu weinen begann und erzählte, sie hätte gerade versucht, sich im Waschbecken zu ertränken. Ich mache mir so meine Gedanken. Sowohl mein Bruder als auch ich sind depressiv veranlagt, aufgrund Kindheitstraumata. Aber meine Nichte ist mehr als behütet aufgewachsen, es wird alles für sie getan etc. Aber sie fühlt sich permanent ausgegrenzt, zuhause, wie auch in der Schule.(Wie wir alle meinen, zu unrecht). Kann man soetwas vererben? Muss man das sehr ernst nehmen, und mit ihr einen Psychologen besuchen? Muss man jetzt ständig Angst haben, daß sie wegen solchen Nichtigkeiten mal ernst macht? Wie soll man damit umgehen? Man kann doch die Erziehung nicht auf weichprogramm umstellen, nur weil bei jedem kleinen Streit ein Satz kommen könnte ,wie: "Ich wünschte, der Tisch würde auf mich drauf fallen und mich töten." Ich danke Ihnen für Ihren Rat. D.
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Auf jeden Fall sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden, da nur Fachleute feststellen können, ob es sich bei Ihrer Nichte um vorpubertäre, unreflektierte Aussagen handelt, die aber ebenfalls ernst genommen werden sollten oder um depressives Verhalten, wie es in Ihrer Familie schon mehrmals vorgekommen ist. Besser als Sonja kann auch ich nicht auf den Ernst der Lage hinweisen und bitte Sie, bzw. Ihre Schwägerin und Ihren Bruder darum, sich unbedingt mit dem behandelnden Arzt oder genannten Anlaufstellen in Verbindung zu setzen. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Ich denke, deine Nichte braucht unbedingt Hilfe. Auch Ihr als Familie solltet euch umgehend beraten lassen, wir ihr mit der Situation umgehen sollt. Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen und sagen, das ich schon mit vier Jahren lieber sterben als leben wollte (trotz liebevoller und behüteter Erziehung). Der Wunsch tot zu sein war "einfacher", als sich mit sich selber auseinander setzen zu müssen. Mit zwölf war ich dann suizidgefährdet. Meine ältere Schwester war sehr aufmerksam, rief damals bei der Krankenkasse an und fragte nach Beratungsstellen. So bin ich hier in Berlin bei Neuhland gelandet (mittlerweile sind die auch im Internet vertreten: www.neuhland.de). Dort wurde ich und meine Familie sehr gut über viele Jahre betreut. Mittlerweile bin Erwachsen und kann mir die damalige Todessehnsucht überhaupt nicht erklären. Ich bin nur froh, das ich immer Engel um mich hatte, die nicht zugelassen haben, das ich mich selbst umbringe. Und dankbar meiner aufmerksamen Schwester gegenüber, die hervorragend reagierte. Als erste Anlaufstellen fallen mir bundesweit Pro Familia, Diakonie oder Caritas ein. Vielleicht kann auch deine Krankenkasse Empfehlungen über Beratungsstellen suizidgefährdeter Jugendliche geben. Viel Erfolg und liebe Grüße Sonja
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