Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, ich hab ein Riesenproblem mit meinem 5-jährigen Sohn. Er war immer ein klettiges Kind, schon in den Baby- und Kindergruppen hing er meistens bei mir. Kindergarteneingewöhnung war lang und heftig, und die Erzieherinnen sagen mir, daß er sehr, sehr lange nur beobachtet, und erst ganz langsam irgendwo mitmacht. Jetzt ist er zu alt für die Turngruppe geworden und wir haben zusammen überlegt, was ihm als Alternative gefallen könnte, heute waren wir das dritte Mal beim Hockey, das erste Mal saß er, trotz mehrmalieger Aufforderung der wirklich netten Trainerin nur draußen, das letzte Mal hat er bis auf 10 min Geheul, weil es sehr heiß war und ein etwas größerer Junge ihn angemacht hat, er wäre zu langsam, auch mitgemacht und war hinterher richtig vergnügt. Heute sollte ein "Spiel" sein, sofort hat er dichtgemacht und geheult. Ich hatte dann eine solche Wut, daß ich mit ihm gegangen bin, hätte ich ihn lieber dort sitzen und bocken lassen sollen? Warum rastet er immer so aus, wenn etwas Neues auf ihn zukommt? Zeugt das von mangelndem Selbstbewußtsein? Wie kann ich das stärken. Sein bester Kindergartenfreund ist übrigens auch dabei, aber nicht mal er hat es geschafft ihn mitzuziehen. Jetzt sitzt er hier und tut sich selbst leid, weil er das Eis, das es hinterher hätte geben sollen, verpasst hat, ich habe eine Stinkwut und wir giften uns gegenseitig an. Können Sie (oder Ihr) mir den ultimativen Tipp geben? In gewohntem Umfeld ist er übrigens meiner Meinung nach ziemlich frech. Viele Grüße Renate
Christiane Schuster
Hallo Renate Sobald konkrete Leistung von Ihrem Sohn gefordert, bzw. gewünscht wird, scheint er abzublocken. Geeignet wäre zunächst eine Sportgruppe, die nur den Spass wecken sollte, wie z.B. beim Schwimmen -allerdings ohne Leistungsdruck, wie bei einem Kurs; einfach nur: Schwimmen, bzw. sich im Wasser aufhalten, das Anreiz genug bietet. Loben Sie jedes noch so geringe, selbständige Handeln und "Können" Ihres Sohnes, um ihm auf diese Weise die Versagensängste zu nehmen und zu einem stärkeren Selbstwertgefühl verhelfen zu können. Überlegen Sie einmal gemeinsam mit dem Kinderarzt Ihres Sohnes, ob eine vorübergehende Ergotherapie nicht das erwünschte Ziel ein wenig unterstützen könnte. Erholsames Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hi Renate! Ich war selbst ein ähnlich unsicheres Kind und mein Sohn (jetzt 3 1/2) auch. Ich habe als Kind sehr unter solchen Situationen gelitten, wie du sie auch von deinem Sohn schilderst. Gerade fremde Leute + Orte haben mich einfach völlig verschüchtert. In bekannten Situationen war ich dann völlig verwandelt. Deshalb bin ich besonders sensibel, was meinen Sohn anbelangt, da ich ihm gern einen anderen Start verschaffen will. Und mit ganz ganz viel Geduld, kein Drängen etc. funktioniert das momentan sehr gut. Nach meinen Erfahrungen würde ich deinen Sohn einfach er selbst sein lassen. Versuch ihn so zu akzeptieren wie er ist. Und vor allem: Nicht DU hast das Problem!!! Lass IHN seinen Weg finden! Wenn er die ersten 5 Male beim Hockey nur am Rand sitzen und zuschauen möchte, dann ist das genau DAS, wo er sich am wohlsten fühlt. Er wird zeigen, wann er zu mehr bereit ist. Ich kenne es von meinem Sohn, dass er umso mehr abblockt, je mehr ich versuche ihn zu drängen. Und gerade dann, wenn ich es am wenigsten erwarte, sagt er zu mir: "Mama, ich bleib jetzt hier, du kannst gehen, ich brauch dich nicht!" :-) Vermittle ihm, dass es o.k. ist, wie er ist. Er ist nicht "falsch", wenn er unsicher ist. Jeder Mensch ist irgendwo unsicher, jeder traut sich etwas nicht. Sprecht über das Thema, sprecht über Situationen, in denen er sich mal etwas DOCH getraut hat und wie schön es war. Meinem Sohn haben solche Gespräche sehr geholfen und er hat dann eben gemerkt, dass man anfangs jemanden zwar NICHT kennt, aber dass man ihn kennen lernen kann - und dass es dann nicht mehr schlimm ist. LG Janet
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