Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Gymnastik

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Gymnastik

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Hallo Frau Schuster, dies ist keine Erziehungsfrage, aber vielleicht können sie mir trotzdem einen Rat geben. Unsere Tochter ist 10 Wochen alt. Seit sie 7 Wochen alt ist, müssen wir mit ihr Krankengymnastik nach Vojta machen, da sie eine Asymetrie vorweist. Sie lag im Mutterleib schon schief und liegt jetzt bevorzugt mit dem Kopf nach links. Diese Krankengymnastik ist notwendig, aber sehr belastend. Wir sollen sie 3 mal besser sogar 4 mal am Tag machen (Dauer ca. eine knappe halbe Stunde jeweils). Da ich noch ein kleines Kind habe (Sohn wird Ende September 3) schaffen wir es höchstens auf 3 mal, da es schon zeitaufwendig ist. Man muss das Baby nackt ausziehen und diverse Reflexpunkte drücken und dabei den Kopf festhalten. Meine Kleine schreit dabei jämmerlich und wehrt sich immens dagegen. Manchmal kann ich bzw. mein Mann die Krankengymnastik nicht durchziehen, da uns die Kleine so leid tut. Sie schreit aus vollem Leibe und schaut uns ängstlich an. Jetzt frage ich mich schon länger, ob es vielleicht körperlich für sie gut ist, aber seelisch dafür schlecht ist. Ich frage sie, ob es einem Kind, bzw. einer Kind-Mutter-Beziehung nicht seelisch schadet, wenn das kleine Baby über Wochen (mind. 10 Wochen mehrmals täglich, vielleicht auch noch mal 10 Wochen bei Nichterfolg) wegen diesen Übungen, die die Mutter bzw. der Vater mit ihm machen muss, weinen muss? Manchmal weint sie noch minutenlang nach den Übungen und man bringt sie danach praktisch nicht mehr zum lächeln. Mir tut dies in der Seele weh, obwohl ich weiss, dass sie die Übungen braucht. Das Schreien bei den Übungen sei normal, meinte die Krankengymnastik. Was meinen sie?


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Hallo Claudia Diese gymnastischen Übungen nach der Vojta-Methode belasten jedes Kind sehr, sodass das Weinen tatsächlich zur Normalität gehört.- Versuchen Sie, diese Übungen in die jeweilige Wickel-Zeit spielerisch miteinzubeziehen. Sprechen Sie gleichzeitig mit Ihrer Tochter oder singen Sie, bzw. versuchen Sie, sie von den Strapazen abzulenken. Merken Sie, dass Ihre Tochter eher ein wenig über als unter der Belastungsgrenze angekommen ist, sollten Sie sich auf Ihren natürlichen Mutterinstinkt verlassen und ggf. für dieses Mal die Übungen beenden. Wohlgemerkt: als Pädagogin und Mutter würde ich selbst so handeln -auch, wenn die Therapeutin sicherlich anderer Meinung sein wird-. Ihre Tochter wird bald erkennen können, dass Sie soweit wie eben möglich auch ihre Bedürfnisse berücksichtigen und wird auf Dauer vielleicht viel eher zu diesen Übungen bereit sein, da sie unbewußt spürt, dass Sie ihr helfen möchten. Liebe Grüße und: bis bald?


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