Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

großer Problemfall

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: großer Problemfall

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Hallo Frau Schuster, erstmal bin ich froh, daß es Ihr Forum gibt. Ich versuche mich kurz zu fassen, obwohl es sehr vielschichtig ist. Habe auch schon versucht Hilfe beim Hausarzt und Kinderarzt zu bekommen, aber die hören wegen Arbeitsüberlastung nur mit einem Ohr zu. Verschriebene Homöopathika halfen nicht, kein Besuch bei der Heilpraktikerin, Erziehungsberatung hat drei Monate Wartezeit, eine Kinderärztin mit Neurologen Background wollte sich meinen SOhn ansehen, aber sie hat dto wochenlange Wartezeit und verlangt für eine außergewöhnliche Untersuchung, U7A, ca. 60 Euro, die ich privat bezahlen soll. Ich frage mich, muß man sein Kind erst mißhandeln, ehe jemand einem hilft ? Mein Sohn ist drei Jahre alt, schläft seit Geburt kaum mehr als 7-9 h, und auch nur, wenn jemand bei ihm liegt, mit Unterbrechungen. Als Baby dachten wir noch, es bessere sich, wenn er mobiler wird, oder läuft. Statt dessen wird es immer schlimmer. Seit einem Jahr hält er keinen Mittagsschlaf mehr. Wir merken, daß er viel umgänglicher ist, wenn er mal im Auto eingeschlafen ist. Ansonsten läuft er uns den ganzen Tag hinterher, wohin wir auch gehen (das macht er auch bei der Oma). Abendritual: 18h Essen, Sandmann, Schlafanzug, waschne, Zähneputzen, ins Bett, geschichte hören, ein kurzes Lied, Gebet. Dann verlangt er, daß ich neben ihm sitze, bis er eingeschlafen ist. Das mache ich auch, sage ihm aber, daß ich runtergehen müsse, Hausarbeit machen, die Tür bleibt aber auf, und ich komme sofort, wenn er ruft, was ich auch tue. Er wird trotzdem mehrfach pro Nacht wach, verläßt sein Bett, weint und schreit im Flur, sodaß unser Baby 4 Mon. alt, ebenfalls weint. Holen wir ihn in unser Bett, schläft er auf keinen Fall weiter, sondern beginnt lautstark zu reden (er redet auch im Traum, aber das ist bei vollem Bewußtsein). Meistens ist gegen 5.30 Uhr die Nacht rum. Alleine spielen, bis ich aufstehe, will er nicht. Sein Papa ist in sein Zimmer gezogen, das hat jedoch keine Verbesserung gebracht. Z.Zt. macht er eine starke Trotzphase in allen ihren Facetten durch (Beschimpfen, Spucken, Neinsagen, auf den Boden werfen, nciht essen, weglaufen...)Wir und seine Großeltern beschäftigen uns viel mit ihm. Trotzdem ist er sehr eifersüchtig auf sein Brüderchen, schlägt u. quetscht es und wünscht es aus dem Haus. Wir beziehen ihn in die Pflege des Kleinen ein, er darf den Kinderwagen schieben ec.ohne Erfolg. Mein Mann arbeitet in Wechselschicht, in den Nachtschichten schläft er bei seiner Oma. Unser Jüngster hat heute gerade wieder den ganzen Tag durchgemacht, d.h. er erwachte um 8.30 h, schlief ne halbe Stunde über Mittag u. eben um 21 h hab ich ihn in den Schlaf brüllen lassen. Heute nacht wird er mich zweimal wecken, wenn der Kleine mich nicht wachmacht, holt mich der Große aus dem Schlaf. Bin schon ganz krank und Stillen klappt vor lauter Streß so gut wie garnicht mehr. Bitte helfen Sie mir. Evtl. können wir telefonieren ? Besten Dank tanja


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Hallo Tanja Telefonieren können wir zwar innerhalb meiner Telefonsprechstunden, aber ich glaube, dass Sie wirklich Hilfe vor Ort benötigen. Kann Ihnen weder der Haus- noch der Kinderarzt weiterhelfen, rate ich Ihnen, mit Ihrer Krankenkasse in Kontakt zu treten und auch direkt mit dem Gesundheitsamt. Dort gibt es ebenfalls mind. einen (Kinder-)Arzt und auch einen psychologischen Dienst, die ggf. eine eingehende Untersuchung beim zuständigen SPZ (Sozial-Pädiatrisches-Zentrum) dringlich machen können. Die Vermutung liegt allerdings nahe, dass auch Sie für sich selbst Hilfe benötigen, da Ihre Nerven bereits überstrapaziert wurden und sich Ihre eigene Unruhe auf die Kinder übertragen wird. Eine Mutter-Kind-Kur halte ich ebenfalls für geeignet. Es gibt durchaus Institutionen, die auch schon 4 Mon. junge Kinder mit aufnehmen. Bitte geben Sie nicht auf, intensiv nach direkter Hilfe vor Ort zu fragen, bzw. zu suchen! Liebe Grüße und: bis bald?


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