Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

gern auch an alle, komplett "anderes"Kind

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: gern auch an alle, komplett "anderes"Kind

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, ich schreibe ja oft mal. Simon ist jetzt 2 Jahre und 3 Monate alt. War immer recht lebendig. Was sich die letzten Tage abgespielt hat ist jedoch nicht mehr zu ertragen. Ich war mit ihm und meinem Freund (nicht der Kindsvater, kommen aber sehr gut miteinander aus) in Kurzurlaub. Das Ganze war ein Horrortrip. Wir konnten wirklich NICHTS machen und vor allem, dem Kind nichts recht machen. NICHTS. Er wollte nicht mehr angezogen werden, wollte Wurst aufs Brot, war die Wurst drauf, wollte er Käse. War Käse drauf, wollte er nicht. Gabs also kein Essen. Mit der Folge, dass mein Sohn 4 Tage nichts zu sich genommen hat außer mal ne Milchschnitte und morgens seine Milch. Die ihm allerdings immer entweder zu kalt oder zu warm war. Oder er wollte lieber Tee - den er dann nicht trinken wollte. Es ging damit weiter, dass er sich nicht mehr anziehen ließ. Egal, was wir versucht haben, vergeblich. Alles wurde mit einem eindringlichen Kreischen quittiert, ALLES. Ich habe ihn dann ohne Jacke rauslaufen lassen, ich dachte mir, der meldet sich schon, wenn ihm kalt ist. Hat er auch, ihm wäre kalt. Aber Jacke wollte er trotzdem nicht anziehen. Alles ging nur noch mit festhalten und Zwangsanziehen, was wiederum ein Viertelstündiges Kreischen zur Folge hatte. Wir waren dreimal mit SImon im Café. Mir ist klar, dass ein Zweijähriger sowas öd findet und lieber rumläuft. Zum Teil wars aber einfach zu gefährlich, also mußte immer jemand hinter ihm her. Dabei lies er sich aber weder anfassen noch sonstwas, wollten wir dann nach Hause gehen kreischte er den ganzen Laden zusammen, es war so peinlich. Fing an zu hauen, die Tischdecke samt Ladung vom Tisch zu ziehen. Einmal habe ich meinen Sohn wirklich an allen Vieren aus dem Café getragen... Noch schlimmer wurde es, als Simon sich eines Tages aus Übermut gepackt hat, er war am Pool auf den Hinterkopf gefallen. Habe ihn beobachtet um ne Gehirnerschütterung auszuschließen. Seit DAS passiert ist kreischt er eigentlich nur noch wegen jeder Kleinigkeit. Auf der Rückfahrt aus dem "Urlaub" hat er mir dann mit voller Wucht seinen Trinkbecher an den Hinterkopf geschmissen und ich habe jetzt ne fette Beule. Ich habe keine Ahnung, was mit diesem Kind los ist. Muss allerdings sagen, er hatte Mittwoch sehr hohes Fieber, was er eher selten hat. Er hat daraufhin nachmittags 7 Stunden geschlafen und nachts nochmal von 20 - 8.30 Uhr. Seitdem ist er so "komisch" Ich frage mich wirklich, ob mit dem Kind noch alles "stimmt" oder ob er in einer Trotzphase ist. Wirklich, es geht GAR NICHTS mehr. Ich kann mit ihm weder Busfahren noch sonstwas. Er hatte die vier Tage so viel geplärrt und gebrüllt, dass er gestern sogar richtig heiser davon war. Ich erkenne ihn nicht wieder und bin ratlos. Ich versuche immer, ruhig zu bleiben aber so langsam reißt mir der Geduldsfaden. Am Sonntag bin ich dann heulend ins Bad, weil ich nimmer konnte. Mein Freund versucht zwar mich zu unterstützen, allerdings geht das inzwischen auch total schief, er ist absolut genervt, was ich fast verstehen kann - dazu kommt, dass nun auch WIR uns zunehmend in die Wolle bekommen, weil es den ganzen Tag nur noch um Simon und seine Eskapaden geht. Achso, ignorieren oder ablenken bringt gar nichts. Beispiel? Wir wollten Schlittenfahren, Simon wollte auch. Also den Sitz auf den SChlitten geschraubt. Aber das Kind wollte nicht drauf sitzen. Nee er mag nimmer Schlitten fahren. Also wollten wir spazierengehen. Er mag aber auch nicht spazieren gehen. Das Kind stand geschlagene 20 Minuten auf EINER Stelle und hat die ganze Zeit nur geheult. Sitzt er im Kinderwagen will er raus und laufen. Steht er draußen STEHT er und läuft nicht. Ich meine, es ist nicht so, dass er es nicht kann... Ich habe diese Nacht Simon auswärts "geparkt" damit ich einfach mal den Kopf frei habe, aber das ist ja keiner Dauerlösung, irgendwie muss es ja weitergehen. Ich habe schon an eine Mutter-Kind-Kur gedacht, allerdings graut es mir wirklich davor mit dem Kind 3 Wochen am Stück zusammen zu sein, so bös das klingt. Was soll ich nur tun? LG Sue


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Hallo Sue Während einer Mutter-Kind-Kur werden für Mutter und Kind jeweils verschiedene Angebote gemacht und auch zu gemeinsamen Freizeitaktivitäten angeregt, sodass dort sowohl Sie als auch Simon kuren können, fachlich angeleitet werden und viele Ratschläge für die Zeit nach der Kur erhalten werden. Allerdings wird eine Kur nur dann genehmigt, wenn der Arzt bei Ihnen eine medizinische Notwendigkeit bestätigt, sodass ich Ihnen empfehle, mit dem (Haus-)Arzt über eine Kurmaßnahme zu sprechen. Da allerdings umgehend Etwas geschehen muß, damit halbwegs eine Harmonie in Ihrer Familie hergestellt wird, rate ich Ihnen, mit Simon einen Kinderarzt aufzusuchen und ihm über den Verlauf Ihres "Urlaubs" zu berichten, der sicherlich auch bei Simon zu schon beinahe traumatischen Erinnerungen geführt hat und unbedingt mit geeigneten Therapeuten aufgearbeitet werden sollte. Lassen Sie sich bitte möglichst rasch helfen. Liebe Grüße und: bis bald?


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bitte raten Sie mir nicht, mein Sohn kann sich ja morgens selbst anziehen - das würd ich ja machen, wenn er es KÖNNTE, aber spätestens bei der Strumpfhose hört es auf. Auch selbständig essen klappt noch nicht so wie bei anderen Kids. Manchmal ganz hervorragend, da fallen mir die Augen raus, wie er seinen Yogurt isst und dabei richtig "vornehm" die Reste vom Mund wischt - ein anderes Mal dann nimmt er wirklich den ganzen Inhalt des Yogurts auf einen Löffel und versucht, ihn in den Mund zu stopfen... LG Sue


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