Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Geringe Toleranzgrenze

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Geringe Toleranzgrenze

Mitglied inaktiv

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Meine Tochter wird im November 5 und hat eine sehr niedrige Toleranzgrenze. Glaube das war das Wort was die von der Kita meinten. Beispiel: Kita möchte mit ein paar Kindern in den Wald, meine Tochter soll mit, hat aber ein Kleid an. Also soll sie eine Strumpfhose anziehen, aber sie denkt immer sie soll das Kleid ausziehen, sie steigert sich da mächtig rein. Weint und man kriegt sie meist kaum raus oder es dauert eben lange. Wenn es mal nicht nach ihren Kopf geht, macht sie mächtig Theater. Von mir ein Beispiel: Sie soll sich abend ausziehen, auf die Toilette gehen und dann den Schlafanzug anziehen, dann gibt es auch eine Geschichte. Klappt es nicht, dann eben nicht. Das geht schon Wochen so das sie nichts vorgelesen bekommt, sie will aber dann immer mit mir Diskutieren. Ich halte durch, aber wie lange soll das noch so gehen? Danke im Voraus Piven


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Hallo Piven An dem Verhalten Ihrer Tochter sehe ich eigentlich nichts Auffälliges, was behandelt werden müßte. Zur Sicherheit empfehle ich Ihnen aber, einen Kurzbericht der ErzieherInnen über das Verhalten Ihrer Tochter zu erbitten und Damit zum behandelnden Kinderarzt zu gehen. Er wird Ihre Tochter und auch Sie persönlich kennen und Sie ggf. gemeinsam an einen geeigneten Therapeuten weiter empfehlen. Bitte informieren Sie Ihre Tochter darüber, warum sie UNTER dem Kleid im Wald eine Strumpfhose tragen sollte. Mit 5 1/2 Jahren wird sie bestimmt verstehen, dass gerade im Wald es verstärkt zu Zeckenbissen, aber auch zu Verletzungen auf Grund herumliegender Äste kommen kann. Lassen Sie das Abendritual nicht zum Muss werden sondern zu einem DARF, das Sie spielerisch gestalten: Fragen Sie Ihre Tochter z.B., ob sie schon groß genug ist, sich SELBER aus- und den Schlafanzug anzuziehen oder ob Sie ihr helfen werden müssen wie einem Baby. Ggf. helfen Sie ihr dann bitte. Eine ähnliche Entscheidung kann sie fällen, wenn Sie sie vor die Wahl stellen: Toilette, wie die anderen Kinder und auch Mama und Papa oder Topf wie ein Baby. Sie wird dann sicherlich mal auf den Topf wollen, aber bald auch wieder auf die Toilette gehen. Schaffen Sie möglichst jeweils einen Anreiz, Etwas zu erledigen und sagen Sie so selten wie möglich: du mußt, du sollst, mach` jetzt,... Loben Sie verstärkt jedes positive Handeln. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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