Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Geringe Frustrationstoleranz? 22 Mon.

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Geringe Frustrationstoleranz? 22 Mon.

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Hallo liebe Frau Schuster, unser Sohn 22 Monate alt geht seit einem halben Jahr in die Kita. Die Eingewöhnungsphase war super- er hat keine Probleme allein gelassen zu werden-die Schwierigkeiten fingen erst danach an. Er klammert sich an uns, wenn wir ihn dort hinbringen, schreit und wirft sich grundsätzlich auf den Boden. Dies tut er immer, wenn er seinen Willen nicht durchsetzen kann. Egal, um was es sich handelt. Er wirft dann auch mit dem Gegenstand, dass er gerade in seiner Nähe hat- sei es ein voller Kakaobecher oder seine Mütze (natürlich dann in die einzige Pfütze auf der ganzen Strasse)nach. Auch in der Kita hat er diese Trotzanfälle. Ich sehe es den Erzieherinen an, wenn es mal wieder besonders trotzig war. Ich weiss nicht, wass wir anders machen sollen- jetzt lassen wir ihn einfach liegen (soweit dies natürlich möglich ist) und kommen wieder, wenn er sich beruhigt hat. Wir lassen ihn trotz des Schreiens in der Kita. Erklären mit knappen Sätzen und Nachdruck, dass wir das nicht tolerieren können, wenn der Kakao mal wieder auf dem Boden landet. Aber ich habe nicht das Gefühl es wird besser. Es fing mit 13 Monaten an und mit kleinen Zeitfenster wo es etwas besser war ist es die ganze Zeit voll anstrengend. Ich bin sehr konsequent. Aber ich kann ihn nicht doch auf der Strasse liegen lassen, wenn er seinen Trotzanfall dort bekommt, oder? Ich muss ihn dort wegtragen- obwohl er dabei so schreit und sich windet, dass man ihn kaum halten kann. Oft, gerade wenn er allein gelassen wird schreit er sich so richtig in Rage. Höre ich er wurde still- komme ich rein, das Problem ist nur er fängt sofort beleidigt wieder an. Ich bin mit meinen Nerven oft am Ende. Was kann ich anders oder besser machen, damit das erträglicher wird?!? Vielen Dank!


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Hallo beleen Bitte lassen Sie Ihren Sohn in seiner hilflosen Wut nicht alleine! Helfen Sie ihm, indem Sie Verständnis für seine jeweilige verärgerte Stimmung zeigen und bieten Sie ihm KONKRET eine geeignete Möglichkeit an, seine Wut rauszulassen. Nehmen Sie möglichst rechtzeitig Körperkontakt zu ihm auf, bevor Sie ein Nein o.Ä. an ihn richten. Bieten Sie ihm dann gleichzeitig eine geeignete Handlungsmöglichkeit an. Bleiben Sie mit einer eigenen Beschäftigung, die Ihren Sohn evtl. auch interessiert, in seiner Nähe. Sobald er sich beruhigt hat, wird er vermutlich zu Ihnen kommen, um getröstet zu werden oder Sie selbst bieten ihm ein Trösten an. Wichtig ist, dass er für seine Hilflosigkeit nicht noch bestraft wird, sondern dass er zu einem angemessenen Verhalten ermutigt wird. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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