Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, ich hoffe Sie können mir ein paar Tipps geben. Vorsicht es wird lang. Meine Tochter (3,5 J.) gibt bei vielem was sie macht, z.B. malen, Knetgummi basteln etc. sehr schnell auf oder sie versucht es erst gar nicht, weil sie meint sie kann das nicht. Beispiel: Oft ist es so, dass sie mit mir malen möchte und mir dann auch sagt, dass sie z.B. ein Haus malen will. Alleine will sie es erst gar nicht probieren und sagt dann: "Mami ich kann das nicht, mach Du das!" Auf Ermunterungen und gut zureden reagiert sie gar nicht. Ich versuche dann gemeinsam mit ihr ein Haus zu "erarbeiten". Sie sitzt neben mir mit eigenem Blatt und Stift und ich habe auch alles vor mir liegen. Strich für Strich male ich vor und sie malt nach. Wenn sie dann sieht, dass meine Linien gerader sind fängt sie sofort an zu weinen und zu toben, wirft Stift und Blatt weg "Ich kann das nicht". Selbst wenn ich sie dann lobe und das Bild, weil ich es so schön finde, aufhänge, spornt sie das nicht an; sie will dann nicht mehr und probiert es auch nicht. Das ist auch bei meinen Eltern so und im KiGa. Im KiGa sagen sie jetzt sie hätte eine sehr geringe Frustrationsgrenze, die ihr mal zum Verhängnis werden könnte. Sehen Sie das genauso und was kann ich machen? Kurz zum Hintergrund meiner Tochter: Obwohl ich bis vor 2,5 Jahren mit dem KV noch zusammen gewohnt habe - er sieht sie i.d.R. 1x die Woche - war ich von Anfang an quasi alleinerziehend. Meine Tochter machte viele Verlustsituationen (psychische Mißhandlung der ersten Tagesmutter u.a. durch Wegsperren), Auszug des KV, schwere Krankheit des neuen Tagesvaters (war ein Ehepaar) und dann noch Tod der neuen Tagesmutter, wechselnde Freundinnen des KV etc. mit, auf diese mit anfänglichem selektiven Mutismus (ist bestätigt) reagiert hat und seit Sommer letzten Jahres auch einkotet. Kann all das Auswirkungen auf Ihr Verhalten haben? Entschuldigen Sie bitte, dass es so lang geworden. Viele Grüße Claudia
Christiane Schuster
Hallo Claudia Die bisherigen Erlebnisse können insofern konkrete Auswirkungen auf Ihre Tochter haben, dass sie bis jetzt ein recht schwaches Selbstwertgefühl entwickeln konnte, da sie selbst vermutlich als eigene Persönlichkeit nie so richtig wichtig genommen wurde. Helfen Sie ihr, indem Sie ihre Stärken immer mal wieder auch vor anderen Personen lobend erwähnen, sie auch mal bitten, ihr Bild (o.Ä.), das sie so schön gemalt hat, der Erzieherin, Freundin... zu zeigen und ihr konkret vorzuschlagen, wie sie ihre individuelle Position finden und auch verteidigen kann. Lassen Sie sie ggf. an einer (selbst gewählten?) Interessengruppe teilnehmen, da dort ihre Stärken gezielt hervorgehoben werden und sie rasch erkennen kann, wie unentbehrlich sie mit ihrer Person ist. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Dass all ihre Erfahrungen auf ihr Verhalten Auswirkungen hat, weiß ich und mache auch schon einiges, damit sie das besser bewältigen kann. Dir Frage lautet eigentlich: Ob ihre Hintergründe konkret Auswirkungen auf die geringe Frustrationsgrenze haben können? Ich freue mich auf Ihre Antwort!
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