Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, mein Sohn ist gerade acht Wochen alt geworden. Meine Tochter ist 25 Monate und fordert meine gesamte Aufmerksamkeit, die ich ihr auch gerne gebe. Ich tue zumindest mein Möglichstes, weil ich zur Zeit das Gefühl habe, mich "vierteln" zu müssen. Haushalt und Co. werden natürlich nebenbei abgearbeitet, meine Tochter hilft auch gerne mit und ich muß sagen, das klappt wirklich mit Spiel und Spaß gut nebenher. Nun wird aber auch mein Sohn älter und möchte mehr Zeit mit Mama verbringen, Kuschelzeiten sind unser gemeinsamer Mittagsschlaf und am Abend, wenn die Große im Bett möglich. Zudem habe ich eine Babytrage, die ich bei unseren täglichen Spaziergängen nutze. Was mir Sorgen macht, ist eben das intensive Sprechen und "Bespaßen", wie ich es noch mit meiner Tochter machen konnte- das kommt wirklich zu kurz. Auf dem Wickeltisch mal fünf Minuten, das war es aber auch schon, zwischen Kochen und nach der Tochter schauen und mit ihr spielen wird schnell das Mobile angestossen, ein paar liebe Worte gesagt und sich wieder umgedreht. Ich komme mir so schlecht dabei vor, aber meine Aufmerksamkeit gilt überwiegend meiner Tochter, weil ich große Angst davor habe, dass sie zuviel Eifersucht entwickelt. Sie liebt ihren Bruder über alles, hilft wie eine stolze große Schwester beim Wickeln, Fasche zubereiten und auch Füttern mit, hält ihm gelegentlich auch mal eine Rassel vors Gesicht, aber reicht das alles aus, ihn genug Nähe spüren zu lassen? Mit schlechtem Gewissen denke ich an die vielen vielen Stunden, die ich meine Große gestreichelt, massiert und mich mit ihr beschäftigt habe, und mein Kleiner kommt diesbezüglich viel zu kurz. Schadet ihm das? Nur zur Information, falls es in diesem Beitrag nicht deutlich wird: Ich liebe meinen Sohn von ganzem Herzen. Lieben Dank für Ihre Meinung, Linda
Christiane Schuster
Hallo Linda Meiner Meinung nach erhält Ihr Sohn genug Streicheleinheiten von Ihnen, wenn er tagsüber nahezu ununterbrochen in Ihrer Nähe liegt und Sie ihm auch mal erzählen, was Sie gerade an Alltäglichem erledigen. Er wird sich ganz bestimmt schon bemerkbar machen, wenn er mehr Zuwendung benötigt.Vielleicht können Sie ihm schon jetzt ein Reisebett oder Laufgitter als gemütliche, Sicherheit vermittelnde Spieloase und als kuscheliges Nest herrichten, sodass er auch dann noch gefahrlos in Ihrer Nähe bleiben und sich mit seinem Spielzeug beschäftigen kann, wenn er zunehmend mobiler wird. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hi, kenne das Problem des mehrteilens und die Frage der Zuwendung habe ich mir auch mehr als einmal gestellt, vom schlechten Gewissen ganz zu schweigen. Mein erster Sohn ist 3,5 Jahre der zweite bald 6 Monate. Seit einem Monat geht der Große halbtags in den Kdg. da fällt natürlich mehr Zeit für den Kleinen und- O Wunder- auch was für mich ab, aber vorher hatte ich auch permanent ein schlechtes Gewissen, eigentlich beiden gegenüber. Da habe ich mich dann verstärkt um den Kleinen gekümmert, wenn Papa zu Hause war und sich um den Großen gekümmert hat. Und dann war er eben auch immer dabei, wenn ich mit dem Großen gespielt habe. Mittlerweile geht das supergut und der Kleine himmelt den Großen an. Der Große liebt seinen kleinen Bruder auch und ist enzückend zu ihm. Ich denke die zweiten Kinder kennen es nicht anders und sind auch so zufrieden. Als quasi "Entschädigung" für das super verwöhnen vom ersten Kind bekommen die zweiten eine Mutter, die schon erfahrener und damit entspannter ist und einen Haushalt wo es noch ein Kind gibt und damit auch immer was los ist. Mein schlechtes Gewissen hat sich mittlerweile verabschiedet, denn auch der Große profitiert vom Kleinen. Er freut sich unheimlich über dessen Reaktion auf ihn und der Kleine lacht den Großen immer an und auch über jede Grimasse, die der Große macht. Zweiteilen muß ich mich immer noch, aber es wird von Tag zu Tag einfacher. Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Schön zu lesen, wie es euch ergeht... in ein paar Tagen ( so hoff ich :) ) macht sich unser 2. Sohn auf den Weg... wir sind alle gespannt, auch grad wie der Grosse (2,5 Jahre) reagiert. Ich hab mir auch sehr oft Gedanken gemacht, wie es mit der Aufmerksamkeit ist. Meine Hebamme sagte mir auch schon, dass die 2. es ja nicht anders kennen, aber ich hab auch immer so schnell ein schlechtes Gewissen, dass ich beruhigt bin über euere Berichte und der Aussage von Frau Schuster. Alles Gute.
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