k_ristina
Liebe Frau Ubbens! In letzter Zeit bin ich leider so sehr genervt von meinem Sohn (2,5 Jahre) bzw. von seinem Verhalten, dass ich keine Lust habe für nichts und am liebsten in Ruhe gelassen werden möchte. Es kommt noch dazu, dass ich schwanger bin und dadurch noch empfindlicher bin als sonst. Er ist ein fröhliches, neugieriges und liebevolles Kind, aber ein paar Dinge nerven mich so sehr, dass ich nicht mehr weiter weiß wie ich das aushalten soll. Er ist auch den ganzen Tag bei mir, da der Papa arbeitet und der Kleine ist am liebsten auch nur bei mir und will am liebsten alles nur mit mir machen bzw. lässt keinen anderen an sich heran. 1. Wenn er aufs Klo geht, dann will er immer nackt am Klo sitzen. Grundsätzlich ist ja so etwas nicht schlimm, aber jedes Mal zieht er alles aus und danach schaffe ich es mit Mühe ihn wieder anzuziehen, denn er will nicht angezogen werden. 2. Nach dem Klo gehen will er seine Hände nicht waschen. Er läuft einfach davon und ich muss ihm dann einfangen und "überreden" um es zu machen. 3. Beim Zähneputzen werden ständig die Schubladen und der Spiegelschrank aufgemacht und andere Sachen gemacht, somit dauert das Putzen der Zähne eine Ewigkeit. Er putz immer zuerst alleine (ich stehe daneben) und dann putze ich nach. 4. Beim Essen steht er immer wieder im Hochstuhl und es ist mir zu gefährlich, da er rausfallen könnte. Ich nehme ihn dann raus und sage, dass er nichts mehr zu essen bekommt, da dass für mich ein Zeichen ist dass er schon fertig ist. Er weint dann, aber ich lasse es so. Am nächsten Tag ist es wieder das Gleiche. 5. Wenn mein Mann oder ich mit den Großeltern telefonieren, dann will er auch. Ich habe ihm gesagt, dass zuerst ich bzw. mein Mann telefonieren und wenn er leise ist, dann kann er mit Oma/Opa auch reden. Leise ist er nicht, er sagt gefühlt 100 Mal dass er auch reden will, fängt an zu quängeln und wird noch lauter. Natürlich lasse ich ihn dann nicht mit den Großeltern reden, denn er hat sich nicht an die Abmachung gehalten. Falls er einmal doch leise ist, während ich noch telefoniere, dann darf er auch reden. 6. Das Autofahren ist eine Katastrophe. Er mochte noch nie das Autofahren und wollte immer aus dem Kindersitz raus. Mittlerweile bleibt er im Sitz sitzen, aber egal ob kurze oder lange Strecken, er jammert den ganzen Weg ununterbrochen. Sobald wir von zu Hause losfahren, sagt er dass er nach Hause will. Er sagt das aber ununterbrochen...Nach Hause, nach Hause, nach Hause,...Ich erkläre ihm dann, dass wir zB. zuerst einkaufen und dann erst wieder nach Hause fahren, aber es ist ihm egal. Er wird dabei von Mal zu Mal immer lauter. Wenn wir zB. zur Oma fahren, dann sagt er ab dem Moment wo er im Auto sitzt bis zur Oma, dass er zur Oma will. Oma fahren, Oma fahren, Oma fahren,...und so geht es die ganze Zeit. Wenn ich darauf eine Antwort gebe, dann fängt er wieder von vorne an und wenn ich es ignoriere, dann fängt er an zu weinen. Wenn er beim Autofahren Kinderlieder hört, ein Buch anschaut oder ich mit ihm rede, er "jammert" die ganze Autofahrt. Wenn ihm die Fahrt einmal zu lange dauert (15min), dann will er natürlich raus, aber das geht eben nicht und das versteht er nicht. All das sind Kleinigkeiten, aber ich bin einfach genervt und weiß nicht mehr was ich zu ihm sagen soll, denn es geht den ganzen Tag so, dass ich nur rede und erkläre, aber anscheinend umsonst. Was kann ich noch tun? LG Kristina
Liebe Kristina, meine Vorrednerinnen haben beide schon gut geantwortet. Was Sie beschreiben ist das ganz normale Verhalten eines Zweijährigen. Ich schließe mich den Tipps an. Zieht Ihr Sohn sich nackt aus, dann lassen Sie ihn nackt in der Wohnung laufen oder, wenn Sie es nicht möchten, bleiben Sie bei ihm im Bad, bis er bereit ist, sich wieder anziehen zu lassen. Vorher kann er nicht spielen gehen. Diskutieren Sie nicht, sondern warten nach einer kurzen Erklärung geduldig ab. Da Sie mit Ihrem Sohn nach dem Toilettengang im Bad sind, achten Sie darauf, dass er erst gar nicht weglaufen kann. Suchen Sie für das Zähneputzen einen anderen Ort, so dass Ihr Sohn nicht an Schubladen und Schränke herankommt. Erklären Sie Ihrem Sohn vor der Mahlzeit, dass wenn er aufsteht, die Mahlzeit beendet ist. Ggf. erinnern Sie ihn, wenn er versucht aufzustehen. Kinder haben wenig Geduld und mit zwei Jahren kann Ihr Sohn noch nicht abschätzen, wann er an der Reihe ist. Aus dem Grund lassen Sie Ihren Sohn zuerst telefonieren. Anschließend haben Sie vermutlich in Ruhe Zeit. Vor dem Autofahren erzählen Sie Ihrem Sohn, wo die Fahrt hingeht. Während der Autofahrt ignorieren Sie sein Reden oder Jammern. Er hat Beschäftigungsmaterial und damit mag er sich beschäftigen oder auch nicht. Es ist seine Entscheidung. Gerne hören Sie weiterhin Kinderlieder oder Musik, da dies ablenkt. Sie müssen insgesamt nicht so viel erklären und reden. Schaffen Sie schöne Zeiten mit Ihrem Sohn, in denen Sie ihm vorlesen oder etwas mit ihm spielen, was er gerne mag, damit Sie wieder ein positives Bild bekommen. Gehen Sie auch gerne viel mit ihm raus. Ihr Sohn wird sich gerne an der frischen Luft bewegen. Und Sie nutzen die Zeiten für sich als Auszeit. Dazu sollten Sie aber auch gerne alleinige Zeiten für sich haben. Und sei es, dass Sie einen Spaziergang machen, wenn der Papa nach Hause kommt. Am Wochenende darf der Papa sich auch gerne mal alleine mit seinem Sohn beschäftigen. Ansonsten springen sicherlich auch gerne die Großeltern oder andere Verwandte oder Freunde ein und Sie können die Zeit nutzen, sich etwas Gutes zu tun, damit Sie anschließend wieder entspannt mit Ihrem Sohn umgehen können. Viele Grüße Sylvia
Mamamaike
Hallo, ich antworte Mal praktisch: 1. Lass ihn doch (zu Hause) nackt. Wenn es ihn friert, wird er sich schon anziehen lassen. 2. Versuche grundsätzlich, das Weglaufen zu verhindern. Mach ein Spiel aus dem Fingerwaschen. Wenn er wegläuft, passiert so lange nichts, bis er sich die Finger gewaschen hat. 3. Gibt es einen anderen Ort zum Zähneputzen? 4. Würde ich auch so machen. 5. Warum darf er nicht zuerst reden? Während des Telefonierens zu warten ist für Kinder extrem schwer, und viele stören dann das Gespräch. 6. Unser Sohn mag Wimmelbücher gucken im Auto. Hast Du das schon probiert? Grundsätzlich beschreibst Du ganz normales Verhalten. Was Du teilweise beschreibst, liest sich allerdings ein bisschen "verkopft" bzw aus der Erwachsenenperspektive gehandelt (zB das Telefonieren). Viele Grüße
cube
Ich finde auch, das diese Dinge in diesem Alter total normal sind. Nichts desto trotz verstehe ich absolut, wie sehr einen das nerven kann, wenn es gefühlt niemals besser wird, egal was man tut. Man möchte einfach diese Kleinigkeiten nur endlich mal ohne Theater, Verzögerungen etc machen können. Du schreibst selbst, du wärest gerade noch empfindlicher. Und das du den ganzen Tag mit Kind alleine bist. Ich glaube, das ist das eigentliche Problem - dass du keine Auszeiten für dich hast, um mal abzuschalten und danach auch wieder mit mehr Gelassenheit diesen altersbedingten Sachen begegnen kannst. Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, eine Spielgruppe zu besuchen? Bei uns gab es so etwas, da wurden die Kinder nach kurzer Eingewöhnung dann eben auch 2 Std alleine gelassen. Oder einen Babysitter, der mal mit eurem Sohn auf den Spielplatz geht oder zu Hause etwas macht während du mal einen Kaffee trinken gehst? Oder die Oma mal zu euch kommt und bespaßt?
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