Mitglied inaktiv
Unser Sohn ist jetzt knapp 12 Wochen alt. Er ist unser erstes Kind, auf das wir einige Jahre (und zwei Sternchen) warten mussten. Ich möchte ihm einfach eine gute Mutter sein und (fast) alles richtig machen, aber jetzt kommt es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten mit den Großeltern (besonders den Omas). Unser kleines Kerlchen schreit oft, lang und laut. Inzwischen wird er von anderen schon als jähzorniges schwieriges Kind bezeichnet. Häufig quälen ihn Blähungen, aber er schreit auch laut, wenn er Hunger hat (es muss immer ganz schnell gehen, aber manchmal muss ich mich eben erst fertig machen), wenn er übermüdet ist oder geweckt wird oder wenn ihm einfach alles zuviel wird. Die größten Streitpunkte zwischen den Großeltern (also unseren Eltern) und uns sind folgende: 1. Ich trage ihn zuhause sehr oft im Tragetuch. Er schläft tagsüber nur dort oder wenn wir mit dem Kinderwagen unterwegs sind. Der Stubenwagen steht seit Wochen ungenutzt herum. Angefangen habe ich das Tragetuch wegen seiner Blähungen, die dadurch deutlich weniger geworden sind. Er genießt es und kuschelt sich friedlich hinein. Die Großeltern meinen, das Kind gehört in den Stubenwagen. Mit dem Rumgeschleppe wird es nur verwöhnt und will dann nur noch bei mir sein. 2. Ich stille voll und nach Bedarf, was oft auch bedeutet, dass ich in der zweiten Nachthälfte aller 2 Stunden aufstehe. Es ist zwar anstrengend, aber ich kann damit leben. Die Großeltern meinen, dass wir doch endlich abends zufüttern sollen, damit er durchschläft. Das wäre doch auch für uns besser. Wir (also ich und mein Mann) haben damals die Flasche bekommen und geschlafen. Schlafen Baby mit Flasche wirklich besser oder haben die Omas die unruhigen Nächte nur vergessen? 3. Ich reagiere auf jedes Schreien sofort (außer ich stehe gerade unter der Dusche :-)). Der Kleine wurde noch nie schreiend sich selbst überlassen, auch wenn ich ihm wie bei Blähungen nicht immer helfen kann, so versuche ich ihn wenigstens zu trösten. Auch das abendliche Bettgehen ist oft mit heftigen Schreien verbunden und dann streichel ich ihn und bleibe so lang an seinem Bettchen, bis er ruhig schläft. Das kann schon mal über eine halbe Stunde dauern. Die Großeltern meinen, dass er auch mal schreien muss. Wenn man immer gleich hinläuft, dann verwöhnt man ihn nur. Er will doch nur seinen Kopf durchsetzen. Der lernt schon, dass er auch mal warten muss. 4. Unser Sohn hat keinen festen Tagesablauf. Ein gewisser Rhythmus ist drin, aber er stillt mit sehr unterschiedlichen Abständen von 1-5 Stunden und das auch nicht jeden Tag zur gleichen Zeit. Einzige feste Zeit ist die des Zubettgehens zwischen 19 und 20 Uhr. Die versuchen wir einzuhalten. Über den Tag planen kann man also nicht. Die Großeltern meinen, er muß sich endlich an einen 4 Stunden Rhythmus gewöhnen. Weil wir alles nach ihm richten, ist er so unausgeglichen und schreit so oft. Der tanzt uns auf der Nase herum. Erziehung beginnt schon jetzt. Ich werde zunehmend unsicher, ob meine Erziehung die richtige ist. Es steht niemand mehr hinter mir. Selbst mein Mann wurde inzwischen von den Omas so unter Druck gesetzt, dass er an unserem Weg zweifelt und alles in Frage stellt. Ich kann mich leider auch mit niemandem hier austauschen. Selbst im Rückbildungskurs ging alles schief. Der ist zu einer Zeit, zu der unser Sohn normalerweise schläft. Ich musste ihn also wecken und dann noch die fremde Umgebung mit den vielen Leuten. Das war zuviel für ihn und er hat so lautstark gebrüllt, das keiner mehr etwas verstanden hat. Ich saß dann in einer Ecke des Raumes, habe versucht ihn zu beruhigen und dabei den anderen bei den Übungen zugeschaut. Irgendwann meinte dan selbst die Hebamme etwas genervt, ich soll ihn doch mal anlegen. Ich habe es getan, doch er hat wie ich vermutet hatte (Hungerschreien klingt bei ihm anders) nichts getrunken. Irgendwann ist er dann in meinem Arm eingeschlafen. Jetzt habe ich schon keine Lust mehr wieder hinzugehen und genervte Gesichter zu sehen, falls er wieder brüllt. Was soll ich denn machen? Auf die Ratschläge der Omas hören und damit den Familienfrieden wieder herstellen oder weiter an meiner Erziehung festhalten. Ist diese überhaupt richtig oder mache ich doch etwas falsch? Sich ständig Vorwürfe anhören zu müssen, halte ich auf Dauer nicht aus. Erklärungen haben bisher nichts gebracht. Ich bin einfach nur verzweifelt und möchte nicht, dass andere Menschen meinen kleinen Sohn hassen, weil er so schreit. Viele Grüße
Christiane Schuster
Hallo lettie Bitte lassen Sie sich nicht verunsichern und handeln Sie auch weiterhin so, wie Ihr Bauchgefühl es Ihnen eingibt! Verurteilen Sie aber bitte auch nicht die Meinung der Großeltern, die genau so reagieren, wie in deren Generation reagiert wurde. Von schwachsinnigen Vorstellungen kann nicht die Rede sein, wohl aber von wenig Flexibilität!- Bitte informieren Sie in konkreten Anlässen sehr freundlich, aber auch sehr bestimmt und selbstbewußt darüber, dass heute viel mehr erforscht wird, wie Kinder sich entwickeln, während früher Kinder wie kleine Erwachsene behandelt wurden. Sie wurden zu blindem Gehorsam erzogen und hatten im Familienverbund ihre feste Position. Heute aber gibt es diesen Familienverbund nicht mehr und Jeder muß seine Position immer wieder von Neuem finden und verteidigen. Dazu gehört selbstständiges, kreatives, aber auch reflektiertes Verhalten und Handeln. Bestimmt haben sich Ihre Eltern auch nicht in die Erziehung ihrer Kinder reinreden lassen. Fragen Sie einmal direkt und freundlich danach. Informieren Sie darüber, dass Sie als Eltern die große Verantwortung übernommen haben, Ihren Sohn in eine SICHERE Selbstständigkeit zu führen. Bitten Sie gleichzeitig darum, dass die Eltern doch Ihre Funktion als Großeltern wahrnehmen möchten und schenken Sie ihnen Bücher wie: " Das Großeltern-Buch" oder " Enkelkinder! Eine Orientierungshilfe für Großeltern" Bestätigen Sie, dass Ihnen SEHR an einem harmonischen Miteinander gelegen ist, was aber nur funktioniert, wenn Alle zu Kompromissen bereit sind und dennoch ihre eigenen Vorstellungen realisieren. Ein Kind von gerade mal 12 Wochen kann gar nicht genug an liebevoller Zuwendung und Körperwärme erhalten. Es möchte lediglich seine Bedürfnisse befriedigt wissen, kennt noch keinerlei Zusammenhänge und schreit, weil das Schreien die einzige Möglichkeit zur Kommunikation ist. Da Muttermilch sehr leicht verdaulich ist, ist es durchaus nachvollziehbar, dass die Kleinen schneller wieder hungrig werden als Flaschenkinder. Dafür hat das Stillen aber sehr viele Vorteile, die zu nennen, hier allerdings die Seite sprengen würde und auch von mir als Pädagogin nicht kompetent genug beantwortet werden können. Sie machen alles richtig. WEITER SO !! Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Du machst es gut und vor allen Dingen so, wie DU damit leben kannst. Leider fühlen sich nicht nur Großeltern, sondern sogar fremde Menschen dazu berufen, ungebeten Erziehungsratschläge geben zu müssen. Es ist schwer, aber schaff Dir ein dickeres Fell an. Versuch, den Großeltern sachlich und friedfertig klarzumachen, dass Du sie damals ihre Chance gehabt haben, Du nun aber Deine haben möchtest. Du brauchst die Kraft für Dich und Dein KInd und nicht dafür, es jemandem "Recht zu machen". Ich weiss, es ist schwierig (je nach Charakter der Großeltern), aber ich weiss aus Erfahrung, wenn man nicht frühzeitig damit anfängt, den Mitmenschen Grenzen in bezug auf ihre Ratschläge zu geben, geht das ewig so weiter. Heute das Stillen, morgen die Töpfchenerziehung oder Umgang mit Trotz, übermorgen die Tischsitten und so weiter. Mach weiter so!
Mitglied inaktiv
lass dich erst mal drücken!!!! Ich glaube diesen Schwachsinn muss sich jede anhören. Ich musste mir das auch anhören-und es hat mich auch verunsichert. Du machst das richtig und gut und genau wies für euch passt. Dein Mann sollte mal den A.. in die Hose kriegen und gefälligst hinter dir stehen. Und den Omas würde ich klipp und klar sagen, dass sie bei ihren Kindern die Chance hatten, sie so zu erziehen, wie sie es für richtig hielten und jetzt bist du dran es so zu machen wie du denkst. Wegen dem Schreien würde ich mal zum Ostheopaten gehen - vielleicht hat Dein Kleiner eine Halswirbelverstauchung oder so - hatte unsere auch. Die lies sich übrigens auch bis sie ca. 4 Monate alt war - und auch dann nur kurz - ablegen. Also habe ich sie den ganzen Tag an mir oder im Tuch gehabt - hat ihr sehr gut getan. Sie wollte auch keinen KiWa und mit 1,5 Jahren wollte sie auch nicht mehr getragen werden - von sich aus. Sie hat sich trotz - oder gerade wegen (es gibt Studien darüber ,die besagen, dass die körperliche Entwicklung der Kleinen schneller geht wenn sie getragen werden) dem Tragen sehr früh bewegt, ist mit 4.5 Monaten durch die Gegend gerollt und mit 7 Monaten gestanden. Alles im ersten Lebensjahr ist auf gar keinen Fall verwöhnen, sondern lediglich eine Bedürfnisbefriedigung und die ist notwendig für eine gesunde und stabile Entwicklung des Babies. Wenn du es jetzt alleine schreien lässt, riskierst du ernsthafte seelische und biologische Langzeitfolgen. Und Stillen nach Bedarf ist das Beste - darüber sind sich heute alle einige. Der 4 Stunden Rythmus ist längst überholt. Auch das abendliche Flasche geben fürs Durchschlafen ist quatsch. Durchschlafen ist ein Reifeprozess und hängt nur minimal mit der Ernährung zusammen. Still nach Bedarf, sonst bringst du das Gleichgewicht von Nachfrage und Angebot durcheinander. Oder warum meinst du, konnten soviele unserer Mütter nicht lange stillen - "die Milch war weg". Und mit 12 Wochen ist das Baby doch nicht manipulativ! Klar geben sie Ruhe wenn du nicht reagierst ("ihr habt mit Flasche durch geschlafen"), aber eben weil sie resignieren und merken, dass ihre Kommunikation und ihre Bedürfnisse und ihre Person nicht wichtig sind. Hör auf gar keinen Fall auf den Schwachsinn der Großeltern. Mir wird jetzt noch ganz schlecht beim Gedanken daran, was wir als Babies alles entbehren mussten an Wärme und Nähe. Alles Gute und viel viel Kraft!
Mitglied inaktiv
Hallo du Liebe!! Ich drück dich jetzt auch mal!! Das was du durchmachst müssen sich glaub ich fast alle Mütter anhören..ich auch ;o). DU MACHST KOMPLETT ALLES RICHTIG UND WAS DIE DIR ERZÄHLEN IST TOTAL VERALTETER SCHWACHSINN!!!!!!!!!!!! Jede Mutter tut insinktiv genau das richtige, das tust du auch! Was du so geschrieben hast hört sich an wie bei mir, mein Sohn ist jetzt 13 Monate und überhaupt nicht verzogen!! Ich dachte das auch immer, aber hey: dein Schatz ist 12 Wochen!!!! HALLOOOOOO....12 Wochen!!! Ganz taufrisch quasi noch...der hat keine Ahnung was manipulieren ist. Bevor ich noch 1000000 Zeilen schreibe: Du bist eine klasse Mama und mach bitte weiter so! Sei stark und glaube mir, die Omas werden das schon akzeptieren wenn du das deutlich ausdrückst ;o)... Und dein Mann sollte wirklich mal bissl mehr zu dir halten ;o). LG PS: der Tipp mit dem Osteopathen ist gut! Mein Sohn hatte auch Probleme mit den Halswirbeln.
Mitglied inaktiv
Vielen lieben Dank für die aufmunternten Worte. Mir kamen ehrlich gesagt die Tränen. Hätte gar nicht gedacht, dass es mich schon so bedrückt. Aber das tat jetzt einfach mal gut. Einen Termin bei einer ganz lieben Ostheopatin haben wir nächste Woche. Mal sehen, ob sie unserem Kerlchen was gutes tun kann. Der schläft übrigens seit Wochen mal wieder im Stubenwagen, weil er zuvor beim Stillen eingeschlafen ist. Also habe ich ihn eingepuckt (das machen wir auch nachts so, sonst schläft er nicht, weil er sich mit seinen Händchen schlägt, so eng fühlt er sich einfach wohl, die Hände holt er sich dann im Laufe der Nacht langsam wieder vor ohne aufzuwachen) hingelegt und mir schnell was zum Mittag gemacht. Ich danke euch nochmal. Es tut gut auch mal aufmunternte Worte zu hören. PS: Mein Mann steht zu mir, aber ich merke seine wachsende Verunsicherung
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