Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Gefühlsausbrüche bei 3 1/2 Jähriger

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Gefühlsausbrüche bei 3 1/2 Jähriger

Campuger

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Guten Morgen Fra Ubbens, seit einiger Zeit durchlebt meine Tochter immer wieder Wutausbrüche. Uns wurde aufgrund ihrer Zöliakie der Betreuungsplatz im KiGa auf SEHR unschöne Art und Weise gekündigt. Daraufhin war sie drei Wochen bei mir Zuhause. Seit 1 1/2 Wochen ist sie nun in einer Kindertagesstätte und seit dem bekommt sie öfter Wutausbrüche, was sie vorher nicht hatte. Die Wutausbrüche haben zwei verschiedene Kontexte: 1. Ich mache nicht das, was sie umbedingt WILL oder 2. ich bringe sie in die Kindertagesstätte, wobei das montags immer schlimmer ist als in der Woche. Bei den Anfällen versuche ich sie zu beruhigen, doch in der KiTa, wenn ich zur Arbeit muss, ist es sehr schwierig. Zuhause haben wir bereits verschiedene Strategien entwickelt: Ich nehme ihren Kopf in meine Hände und wir atmen gemeinsam oder wir gehen gemeinsam in ihr Zimmer und sie malt in meiner Gegenwart ein Bild. Immer wieder sage ich, dass ich ihre Wut und Traurigkeit verstehe und bringe es in einen Kontext. Doch wenn ich morgens sie wegbringe, bleibt mir nur, ruhig zu bleiben. Dann kann ich sie leider auch nicht in den Arm nehmen, weil sie sich dann extrem an mir festklammert und gar nicht mehr loslässt. Hier habe ich keine Strategie. Ich verstehe, dass die ganzen Geschehnisse im alten KiGa für sie schwer sind, sie sieht ihre Freunde nicht mehr täglich, sie hat einen komplett neuen Rhythmus, sie war drei Wochen nur mit mir zusammen (keine Probleme in dieser Zeit). Das geht nicht spurlos an ihr vorbei. Auch ich bin wütend auf alles, was der KiGa uns und ganz besonders IHR angetan hat und kann sie nur zu gut verstehen. Was kann ich machen? Innerlich reißt mir auch der Geduldsfaden. Oder liegt es auch daran, dass sie in der neuen KiTa ganz anders gefördert wird, einen Entwicklungsschub durchlebt? Der KiTa hat einen ganz anderen pädagogischen Ansatz und fördert viel mehr die Selbstständigkeit. Wenn ich zur Ruhe komme, sitze ich in der Stille und verzweifel. Ich durchlebe das völlige Gedankenchaos: "Ich mache alles falsch, ich bin die schlimmste Mutter überhaupt, ich zerstöre dieses wunderbare, traumhafte, perfekte Kind, ich bin an allem Schuld..." Liebe Grüße, Campuger


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Campuger, viele Kinder im Alter Ihrer Tochter machen noch einmal eine intensive Wut-/Trotzphase durch. Die Gefühlslage Ihrer Tochter ist aus dem Grund sicherlich nicht dem Wechsel der Kita geschuldet. Für zu Hause haben Sie schon Ansätze gefunden, mit einem Gefühlsausbruch umzugehen. Für die Kita holen Sie sich die Erzieher mit ins Boot. Sprechen Sie diese an und bitten konkret darum, dass diese morgens beim Abgeben Ihre Tochter in Empfang nehmen/übernehmen. Viele Grüße Sylvia


Mamamaike

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Hallo, gab/gibt es in der neuen KiTa keine Eingewöhnung? Hat sie eine/n Bezugserzieher/in, der/die sie morgens übernehmen kann? Grundsätzlich finde ich das von Dir geschilderten Verhalten für die Situation normal, sie ist in der Einrichtung ja noch gar nicht richtig angekommen. Viele Grüße


Campuger

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Hallo Mamamaike, danke für Deine Antwort. In der ersten Woche gab es eine Eingewöhnung mit einer Bezugsperson. Mein Mann hatte die Eingewöhnung gemacht und alles lief prima, sodass die Eingewöhnung abgeschlossen war. In der zweiten Woche wollte meine Tochter nur von mir weggebracht werden und die Trennung von mir ist intensiver als vom Papa. Die Bezugsperson kommt leider immer erst eine halbe Stunde später. Mein Mann. befürchtet, dass die ganze Sache mit dem alten KiGa bei unserer Kleinen ein Trauma hinterlassen hat. Ich bezweifle das, weil man ihre "Bockanfälle" immer auf zwei bestimmte Situationen beziehen kann. Liebe Grüße


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