Chihiro
Guten Morgen Sylvia, wir machen uns Sorgen wegen des extremen Zeigefingernuckelns unseres Sohnes, 18 Monate. Es fing mit etwa 10 Monaten an und wir haben das Gefühl, dass es immer mehr wird. Inzwischen hat er den Finger wirklich die meiste Zeit im Mund: Wenn er müde ist und zum Einschlafen sowieso, aber auch wenn ihm langweilig ist, er mit einem kuschelt, er gestresst ist und oft einfach so. Eigentlich hat er den Finger nur dann nicht im Mund, wenn er mit etwas sehr Interessantem spielt und anscheinend gerade mal nicht dran denkt. Auch war und ist die orale Phase bei ihm insgesamt sehr, sehr stark ausgeprägt - er muss immer noch ALLES in den Mund nehmen und liebt es einfach, ständig etwas im Mund zu haben (Essen natürlich, aber auch Sand, Steine, Walnüsse mit Schale, Haargummis, usw.). Was können wir tun, um das Fingernuckeln zumindest etwas zu reduzieren? Wenn man ihm den Finger herausnimmt, weint er meistens erstmal - daher tue ich das nicht, mein Mann manchmal schon. Aber das ist sicher nicht der richtige Weg, oder? Oft sagen wir zu ihm “Finger raus!“ und loben ihn und klatschen, wenn er es tut - allerdings macht er es manchmal auch gar nicht, und manchmal hat er 2 Sekunden später wieder den Finger drin... Das einzige, was sich bisher meiner Meinung nach als halbwegs wirksam erwiesen hat, ist, wenn man ihn auffordert, den Finger herauszunehmen, bevor man etwas mit ihm spielt, was er liebt und mit viel Action verbunden ist (Durchkitzeln, Hoppe hoppe Reiter u.ä.). Aber wir können ja nicht die ganze Zeit nur so intensiv mit ihm spielen! Haben Sie noch weitere Tipps? Wie sollten wir mit diesem Fingernuckeln umgehen? Oder ist es falsch, es so oft zu “thematisieren“ und wir sollten es eher ignorieren, weil es irgendwann von alleine aufhört? Das würde ich mir zwar wünschen, glaube es aber nicht so recht... Hintergrundinfo: Er ist eigentlich ein sehr fröhliches, zufriedenes und “pflegeleichtes“ Kind, das sich gut alleine beschäftigen kann. Allerdings hat er auch schon früh die Erfahrung gemacht, dass sich viel um seine Zwillingsschwester dreht, die als Baby exzessiv geschrien hat und immer noch sehr viel Aufmerksamkeit braucht und einfordert. So glaube ich, dass er sich mit dem Fingernuckeln oft auch selbst tröstet... Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Liebe Chihiro, in den ersten beiden Lebensjahren ist das Fingernuckeln gänzlich unbedenklich. Bis zum dritten Geburtstag sollte sich die Dauer des Nuckelns dann zeitlich stark verkürzt haben. Kleine Kinder benutzen das Fingernuckeln zur Beruhigung und um Stress abzubauen. Manchmal wird dies auch gegen Langeweile benutzt. Fordern Sie Ihren Sohn gerne weiterhin bei entsprechenden Spielen/Aktionen auf, den Finger aus dem Mund zu nehmen, ansonsten sollte er aber den Finger im Mund behalten dürfen. Vielleicht mag Ihr Sohn den Finger gegen ein Kuscheltier oder ein Schmusetuch tauschen?! Mit zunehmendem Alter wird Ihr Sohn den Finger immer weniger im Mund haben, da er andere Wege zur Beruhigung und zum Stressabbau gefunden haben wird. Viele Grüße Sylvia
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