Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Frau Schuster, ich bin sehr verunsichert da mein Sohn, fast 18 Monate, sich lieber anderen zuwendet als mir. Wenn Papa da ist kuschelt er sich an ihn, mich stößt er manchmal sogar mit seinen kleinen Händen weg. Ebenso verhält er sich bei der Oma. An der Hand laufen möchte er bei mir nur selten, wenn Oma oder Papa dabei sind reißt er sich von mir los und greift nach deren Hände. Ähnliches ist mir jetzt auch bei Bekannten passiert, welche mein Sohn gar nicht kennt. Er reißt sich von mir los und greift nach der Hand der anderen und läuft los, schaut sich ab und an mal nach mir um, vergisst es aber auch wenn etwas seine Aufmerksamkeit fesselt. Wenn ich ihn an die Hand nehmen möchte wehrt er sich mal mehr mal weniger stark. Ich bin darüber traurig, mache mir aber auch Gedanken welche Fehler ich mache, damit er sich so verhält. Bitte geben Sie mir einen Rat, ob dies ein normaler Entwicklungsprozess ist, oder ob ich tatsächlich etwas falsch mache und was ich verbessern könnte. Vielen Dank. Carla B.
Christiane Schuster
Hallo Carla Grundsätzlich ist es so, dass Sie nun mal die vertrauteste Bezugsperson sind und für Ihren Sohn etwas Selbstverständliches darstellen, während Papa und Oma, die nicht ständig anwesend sind, etwas Besonderes sind. Wer liebt nicht das Besondere?- Sind Sie allerdings ganztägig berufstätig, während eine andere Person den Kleinen betreut, muß er sich jedes Mal, wenn er Sie sieht, erst einmal umorientieren, was gerade Kleinkindern ganz besonders schwer fällt. Bitte lassen Sie Ihrem Sohn jeweils genügend Zeit für diese Umstellung von einer Situation auf die Andere. Kuscheln Sie viel mit Ihrem Sohn, wenn er auf Sie zukommt, aber setzen Sie ihn bitte nicht unter den Druck, sich Ihnen zuwenden zu müssen. Er liebt Sie genauso wie seinen Papa oder andere, vertraute Personen, wenn nicht sogar noch etwas mehr. Irgendwann wird er sich mehr Ihnen als den Anderen zuwenden. Diese Phasen ändern sich immer wieder einmal -wenn man sie nur zulässt-. Kopf hoch, liebe Grüße und: bis bald?