Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Fähigkeiten einer 2jährigen (uiii, lange geworden)

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Fähigkeiten einer 2jährigen (uiii, lange geworden)

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ich bin immer wieder verunsichert, wenn ich anderer eltern postings durchschaue, denke dann, ich wäre zu schlampig. meine tochter wird jetzt bald 2 und ich habe eigentlich nie etwas von ihr erwartet (im sinne von "erwartungen gesetzt"). alles was sie konnte kam von alleine und ich nahm es freudig zu kenntnis. klar, ich habe bücher und hefte gelesen, wann ungefähr was passieren sollte, habe aber dann nie darauf wirklich geachtet oder etwas forciert. sie fing an aufzustehen und ist dann zum ersten geburtstag schon herumgelaufen, hat mit 1 1/2 erst bücher entdeckt, weil sie ja immer nur am herumwuseln war. ihr wortschatz ist bescheiden, wenn ich da im forum der 2jährigen von 2-wortsätzen lese, schaudert es mich, wir sind noch in der wau-wau-phase. mein kind ist recht wild, ich bremse sie aber auch nicht wirklich, sie tobt eben gerne herum. wenn ich dann höre, die kinder sitzen nur vor der glotze oder dem computer, dann denke ich, es kann ja nicht schaden, ein kleiner wildfang zu sein. (oder sehe ich das flasch ?) mittlerweile liebt sie bücher über alles, zeigt auf jeden gegenstand und will mit einem "hm?" den namen wissen, den ich auch sage. aber schon ist sie beim nächsten gegenstand, keine wiederholung, kein aufenthalt. wir verbringen den ganzen tag gemeinsam (finde hier keinen kindergartenplatz), sie macht mir vieles nach, "hilft" im haushalt (auch wenn sie neuerdings die waschmaschine ab statt auf dreht), versteht vieles, was ich sage (etwas bringen, "fortgehen" dann läuft sie ins vorzimmer zu den schuhen und ähnliches). nun zu meiner frage: wie weit kann man ein kleinkind in seiner entwicklung sich selbst überlassen, wann und in welchem umfang sollte man beginnen, BEWUSST zu lenken, zu fördern ? muss ich panik haben, wenn wir bei 10 schlecht ausgesprochenen worten sind am 2ten geburtstag ? soviele mütter und väter machen sich in diversen foren "sorgen" wegen den entwicklungsfortschritten ihrer kinder. bin ich nachlässig, wenn ich immer davon ausgehe, dass alles zu seiner zeit wie von alleine kommt ?


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Hallo Karin Zunächst einmal: Sie überlassen Ihre Tochter keineswegs sich selbst sondern fördern sie sehr gezielt und altersgerecht in ihrer Entwicklung, indem Sie sie bei der Erfahrung ihres immer größer werdenden Umfeldes begleiten, während Sie gleichzeitig ihr ganz individuelles Entwicklungstempo berücksichtigen. Als Richtwert wird immer eine sehr großzügig bemessene Zeitspanne angegeben, sodass ein Kind, was zunächst wenig spricht, dafür aber umso besser in seiner Motorik "vorankommt" irgendwann die Motorik hinten anstellt und sein Augenmerk auf die Sprache richten wird, sodass im Alter von z.B.ca. 4 Jahren bei Gleichaltrigen ein ungefährer Gleichstand erreicht wird. Hinzu kommt noch, dass das Sprechen-Können von Eltern sehr unterschiedlich angesehen wird, wie meine Vorredner schon fstgestellt haben. Manches Kind kann sprechen, wenn die Mutter die in diesem Alter durchaus übliche, eigene Kindersprache versteht, während andere Mütter/Erziehende erst von Sprechen-Können reden, wenn das Kind für Alle verständlich sprechen kann. Lassen Sie sich also kein schlechtes Gewissen einreden! Sie verhalten Sich genau richtig!! Erholsames Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?


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.... ist sie nicht die einzige: meine beiden söhne waren mit 2 jahren noch fast "stumm" also im sinne des richtigen wortschatzes. und mit einmal hat es dann flupp gemacht und inzwischen wäre ich froh, sie wären mal wieder so wortlos wie früher *fg* .... LG, silke


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da war doch was??! Meine beiden sind jetzt 22. Monate und sie erzählen mir zwar den ganzen Tag was, aber verstehen tun da Außenstehende nicht wirklich viel von. Wer käme schon drauf, das ein energisches "wawa" mehr Nahrung bedeutet? Verstehen tun sie eigentlich alles - auch komplizierte Dinge. Nur mit dem selber Sprechen haperts irgendwie. Sie kennen sämtliche Farben, sprechen davon aber nur den Anfang, also z. B. grü(n), ro(t), brau(n) usw. Sie sind dann aber auch, wenn ich was erzähle nicht wirklich bemüht es nachzusprechen und manchmal wundert man sich, da wird einem ein "Karusöl" (Karussel) um die Ohren geworfen, als wenn es das normalste von Welt sei. Aber auf 200-300 Wörter die wohl bei der nächsten U-Untersuchung gesprochen werden sollten, bringen wir es nie und nimmer!! Ich glaube nicht, dass ein "Pa - brumm" als wirklicher Zweiwortsatz durchgeht, aus dem die eindeutige Bedeutung hervorgeht (mit Opa autofahren). Und es kümmert auch niemanden mehr, dass meine beiden mit 10 Monaten schon durch die Gegend flitzten und wahre Kletterkünstler sind - die momentante Frage sämtlicher Leute: "Sprechen die beiden denn schon??" - kann einen ganz schön auf die Nerven gehen. LG Nina


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Vielleicht liegts am Namen, aber ich handhabe das mit der Förderung wie Du und habe mir beim Forum lesen auch so meine Gedanken gemacht. Carmen hat an ihrem 2. Geburtstag knapp 10 Wörter gesprochen, wenn man die fünf Varianten von Mama mitgezählt hat:-)) Jetzt 3/4 Jahre später ist ihre Sprache ganz normal (denke ich jedenfalls, denn Wörter zählen tue ich immer noch nicht) Dann scheint mir auch, dass in Deutschland (bin Schweizerin) eine gewisse "Förderwut" ausgebrochen ist, welche wir hier so nicht kennen. Das ist meine persönliche Meinung und ich bin gespannt, was Frau Schuster meint. In diesem Sinne ein schönes Wochenende, Karin


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