Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Extremes Weinkind (etwas länger)

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Extremes Weinkind (etwas länger)

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Frau Schuster Melissa jetzt 3 Jahre war eigentlich von Anfang an ein sehr schwieriges Kind...sie war ein Schreibaby und leider hat sich das bis heute nicht gegeben, aus dem Schreibaby ist ein Schreikind geworden. Die kleinste Kleinigkeit genügt daß sie explodiert, im Prinzip heult und wütet sie den ganzen Tag herum und ich bin langsam mit meinem Rat am Ende. Es ist nicht eine Phase von der ich spreche sondern es ist Normalzustand daß sie heult, ich bin wirklich kein Mensch der hartherzig ist aber ich kann es nicht mehr hören, mein Mann ebenso wenig und es macht uns nur noch mürbe und müde und es zerstört sehr viel. Morgens fängt es schon an, sie ist ein wahnsinniger Perfektionist. Wenn z.b die Strumpfnaht nicht 150 Prozentig da sitzt wo sie sein soll, wenn die Ärmel zu kurz oder zu lang sind usw dann brüllt wütet und schreit sie rum. Wie andere Kinder singend durch die Gegend rennen so läuft sie heulend durch die Gegend, sie hasst es auch wenn jemand pfeift oder singt, dann wird sie total grantig und will dass man aufhört. Wir haben schon soviel versucht, auf sie einzugehen, ihr Verhalten zu ignorieren, ihr Auszeiten in ihrem Zimmer zu geben und und und.....aber die Anzahl der Wutanfälle wurde nicht weniger. In den Tagen wo man auf sie eingeht geht es dann natürlich ganz gut, aber sobald man versucht einen normalen Alltag zu führen wo sie sich auch mal einfügen muss ist alles zu spät und sie wütet und brüllt hysterisch rum. Auch meine Kraft ist dann irgendwann zu Ende und nach Tagen wo man dann auf sie eingeht kommt meistens der totale Zusammenbruch weil ich mit den Nerven am Ende bin und wenn ich dann anfange nicht mehr so einen Affentanz um sie zu machen dann eskaliert das ganze wieder. Ich habe aber auch noch ihre 1,5 Jahre jüngere Schwester die dazu auch noch recht temperamentvoll ist und die leider auch noch ein wenig nachtaktiv ist was auch mürbe macht und ich kann Melissa nicht immer so wie sie es gerne möchte in den Mittelpunkt der Welt stellen. Sie ist das liebste Kind wenn sie umtüddelt wird, aber ich kann das einfach nicht. Ich verstehe das alles nicht, sie war von Anfang an schwierig aber wieso ist sie ständig unzufrieden? Ich lobe sie wenn sie etwas macht, ich sage ihr daß ich sie liebe und und und Ich gehe mit ihr in Kindergruppen zweimal die Woche damit sie andere Kinder zu spielen hat. Die erste Zeit geht es ganz gut, aber die letzten 20 Minuten der Gruppe brüllt sie dann alles zusammen weil sie ihren Nucki haben will, sie ist dermaßen Nucki verrückt, ich bereure den Tag wo sie ihn bekommen hat. Wenn wir einkaufen gehen und es geht etwas nicht nach ihrer Nase dann brüllt sie mir das ganze Kaufhaus/Einkaufsladen zusammen, nicht nur kurz sondern bis wir am Auto sind, ich kann sie dann ja auch nicht mal kurz schnappen weil ja noch ihre jüngere Schwester da ist. Ich bin mittlerweile soweit daß ich nirgendwo mehr hinmag alleine mit den beiden. Jetzt habe ich dann nachdem die letzte Woche ganz ganz schlimm war einfach Melissa nachmittags zu Hause gelassen bei ihrem Vater. Ich muss dazu sagen daß beide Kinder Mamakinder sind, Melissa extrem, sie kloppen sich z.b weitaus mehr um mich als um Spielzeug, wenn ich beide auf dem Schoss habe wird der andere getreten, gehauen gekniffen, wenn der eine neben mir sitzt rastet der andere aus weil der eine neben mir sitzt usw. Der Papa darf auch bei Melissa nichts, weder sie zu Bett bringen noch die Jacke anziehe, Windel wechseln und und und Jetzt war es dann so daß ich an 4 Nachmittagen weg war, zweimal mit Marie alleine und zweimal hatte ich Termine. Melissa hat alle vier Nachmittage von Anfang bis Ende jede zwei Minuten gefragt oder auch geheult: Mama wo ist meine Mama. So süß ich das anfangs fand das sie mich vermisst hat, aber es muss wohl sehr extrem sein, mein Mann hat mir berichtet daß sie wohl an gar nichts anderes denken konnte. Ich schäzte mich selber echt als Stehaufmännchen ein, ich hoffte jeden Tag aufs neue daß es besser wird mit Melissa aber langsam komme ich an einen Punkt wo ich einfach nicht mehr kann...es tut mir wirklich weh das zu schreiben aber sie tyrannisiert hier das ganze Familienleben und so kann es nicht weitergehen sonst geht hier bald alles den Bach runter Ich liebe mein Kind das ist nicht der Punkt :_O( aber ich möchte gerne ein normales Leben führen, ich glaube kaum jemand kann sich vorstellen was das bedeutet wenn ein Kind ständig heult und brüllt und wütet. Ich versuche etwas zu ändern, aber es ändert sich nichts und alles wird dann nach dem Änderdungsversuch noch schlimmer. Ich weiß nicht ob sie mir überhaupt einen Rat geben können aber wenn nicht dann hat es auf jeden Fall schon mal gut getan es aufzuschreiben Danke und lg von Sunny


Beitrag melden

Hallo Sunny Zeigen und sagen Sie Melissa -wenn`s auch schwer fällt- wie stolz Sie darauf sind, so eine "große und vernünftige" Tochter zu haben. Versuchen Sie, ihre Betreuung auch mal an eine Bezugsperson außerhalb der Familie zu geben, wie an einen Babysitter oder in einen Kiga OHNE Mama. Vieleicht fühlt Melissa sich dann im wahrsten Sinne des Wortes: gelöster. Sicherlich ist sie mit der jetzigen Situation genau so wenig zufrieden wie Sie.- Haben Sie schon mal mit Ihrem Kinderarzt über dieses Verhalten gesprochen? Manchmal fehlt den Kleinen "einfach" nur Eisen o.Ä, sodass sie unlustig werden. Um selbst besser durchhalten zu können, schließe ich mich Tinas Rat an und schlage Ihnen vor, die Kinder hin und wieder zu "teilen", indem mal das Eine und mal das Andere von Ihnen, bzw. vom Papa betreut wird. Kopf hoch, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Sunny, gleich vorneweg, meine Kinder sind weder Schreibabys noch besonders weinerlich, was Du schreibst habe ich also so noch nicht erlebt (bestenfalls in Einzelmomenten). wie Du es schreibst, stelle ich es mir extrem belastend vor, zumal Deine Tochter ja ganz sicher auch unglücklich dabei ist und nicht schreit, um Euch zu tyrannisieren auch wenn sie das im Ergebnis tut. Du schreibst, dass Du manchmal mit der Kleinen alleine weg gehst und dass die große beim Papa dann immer weint. Wie wäre es denn, wenn erst einmal der Papa mit der Großen was unternimmst und du zu Hause bleibst (kannst ja kurz später auch weggehen, aber vorher wieder zurück sein oder Dich mit den beiden dann treffen). So habe ich es öfter gemacht. Mein Mann ging Samstag morgen mti meinem Sohn zum Schwimmen und ich hatte Zeit für meine Kleine. Obwohl er schon auch Mamafixiert ist (nur ich darf ihn ins Bett bringen, außer ich bin wirklich gar nicht da, weil auf Geschäftsreise) vergisst er mich zu solchen anlässen völlig. Mehr fällt mir im Moment auch nicht ein, aber das wäre vielleicht mal eine Möglichkeit, das Verhältnis zu entspannen und Dir eine Verschnaufpause zu geben. Andersrum kannst Du ja auch speziell mal was mit ihr unternehmen und die Kleine bleibt bei Deinem mann. Das wird zwar nach Deiner Beschreibung dann zwar anstrengender, aber sie wird es genießen, Dich mal ganz exklusiv zu haben und vielleicht kannst du ihr ja dann erklären, dass Du dann nachher wieder auch für die Kleine da sein musst, oder ihr bringt ihr gemeinsam was mit. Also Kopf hoch, Frau Schuster kann Dir sicher viel besseren Rat geben. Gruß Tina


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.